Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

beikost?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: beikost?

Mitglied inaktiv

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hallo, meine tochter ist 5 monate alt und ich frage mich ob ich ihr schon etwas beikost anbieten kann, da sie nach dem essen greift. wenn wir am tisch essen sitzt sie oft auf unserem schoss, guckt dann auf unser essen und versucht danach zu greifen. ich bin mir aber nicht sicher ob das mit dem essen zu tun hat oder ob sie nur spielen will? wie kann ich das unterscheiden? heute war ich kurz davor sie abends ein stück zerdrückte banane probieren zu lassen. kann man so anfangen oder sollte man unbedingt mit dem mittags-gemüse-brei beginnen? wie erkenne ich ob sie diesen zungen-schieb-reflex nicht mehr hat? solte ich probieren ihr etwas in den mund zu geben und schauen ob sie es wieder hinausschiebt? vielen dank im voraus, iris


Biggi Welter

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Liebe iris, das Interesse am Essen der Erwachsenen ist ein Hinweise darauf, dass das Kind beginnt für Beikost bereit zu sein, doch es ist nicht der einzige Hinweise, es kann sich bei diesem Interesse auch um schlichte Neugier handeln. Schauen Sie sich daher Ihr Kind nochmals im Hinblick auf die anderen Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an. Es gibt zwar Kinder, die bereits relativ früh (unter sechs Monaten) bereit für die Beikost sind, aber es ist eher die Ausnahme, dass ein fünf Monate altes Kind so weit ist. Die Bereitschaft des Babys für die Beikost erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt (die Nahrung bleibt also im Mund und wird nicht wieder gleich hinaus befördert), o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Es muss nicht unbedingt am Mittag mit der Beikost begonnen werden. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss keine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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vielen dank! noch ein kurze nachfrage: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, ist damit gemeint dass das baby allein sitzen kann oder mit hilfe, also gestützt auf dem schoss? danke und grüße, iris


Biggi Welter

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Liebe Iris, dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Solange es aber (normale Entwicklung vorausgesetzt) nicht in der Lage ist, Nahrung selbst in den Mund zu stecken (u.a. weil es sich noch nicht alleine so aufrecht halten kann und beide Hände zum Abstützen braucht) ist es in aller Regel zu früh für Beikost. LLLiebe Grüße Biggi


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