Mitglied inaktiv
Hallo, mein sohn ist jetzt 5 1/2 monate alt und wir haben mit beikost angefangen. bisher wurde er voll gestillt. nun meine Frage: ist es möglich ihm auch vor der abend stillmahlzeit etwas davon zu geben? ich glaube nämlich,dass sich sein bedarf gesteigert hat. denn bis vor kurzem hat er nach der nachtmahlzeit um 22uhr bis 5 oder 6uhr durchgeschlafen. seit neuestem wird er zwischen 1 und 2 uhr wieder wach und ist nur mit stillen zu beruhigen. danke für die hilfe alex&philipp
Mitglied inaktiv
Liebe Alex, es kommt sehr viel häufiger vor, als die meisten Menschen glauben, dass ein Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schläft und nicht, wie es landläufig immer wieder verbreitet wird, besser. Sie sollten sich also von einem Abendbrei nicht zu viel erhoffen: entgegen der weitverbreiteten Meinung wird durch die Einführung eines Abendbreies das Schlafverhalten des Babys nicht positiv beeinflusst. Muttermilch ist in jedem Fall leichter verdaulich als Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung, eine Mahlzeit am Abend ist naturgemäß deutlich schlafstörender, als eine Mittagsmahlzeit, die bis zum Abend doch schon zum größten Teil verdaut ist. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist außerdem ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen "Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihralex+phillip Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen "abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo biggi, vielen dank für die ausführliche antwort. mein kleiner schläft natürlich in unserem Schlafzimmer direkt neben dem Bett. bloß mit dem nächtlichen sillen ist das so eine Sache. bei uns klappt das nämlich nicht im liegen, wenn ich Philipp so wieder rüber in sein Bett lege kommt über kurz oder lang das meißte wieder raus also muss er erst ein bäuerchen machen und dass kann dauern. von Büchern hab ich allerdings die nase voll. hab mir meinen stillstart durch das lesen von den "tollen" stillbüchern gründlich versaut. bei uns war alles anders als dort als "normal" bezeichnet hab mir deswegen immer mehr sorgen gemacht und mich deshalb verkrampft. erst eine Stillberaterin konnte mir meine Sorge nehmen. war bzw. ist alles gut. Danke nochmal für die schnelle Antwort Alex+Philipp
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