Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

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Frage: Beikost

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Hallo Biggi, mein sohn ist nächste Woche genau vier Monate alt. In meinem Umfeld wird meine stillerei fast nur belächelt, und alle witzeln, wie lange ich den armen Kerl noch hungern lasse.... Er gedeiht aber gut, nimmt zu, ist munter und gefräßig und motorisch sehr weit! Meine Tochter war damals viel dünner, da habe ich die Anti-Still Märchen fast geglaubt.... Zum Thema. Mein Sohn stiert jedem Bissen den wir essen, gierig hinterher, und wird bei unserem esen oft ungeduldig und knatschig - futterneidisch? meine Tochter bekam erst mit 6 Mon. Beikost, soll ich es ihm doch früher anbieten? Er nimmt z.B. die Sab Trofpen vom Löffel und lutscht das gierig ab, ich denke also, kapieren müßte er es. Ist es aber auch sinnvoll und notwendig, jetzt schon zuzufüttern? Ich bin hin- und hergerissen, weil er sooo gierig nach Essen scheint. Oder ist es nur Neugier? Haben das viele Kinder? meine Tochter war halt nciht so.... Und, ehrlich gesagt, finde ich das stillen auch mit der Zeit sehr anstrengend, weil das abpumpen nicht klappt, und ich fast rund um die Uhr da sein muss. Versteh mich nicht falsch, ich liebe ihn und stille aus Überzeugung, aber irgendwie fühle ich mich auch allein gelassen mit der Nahrungsfrage.... ich wollte wieder selbständig arbeiten, und kann nicht. ist es eigentlich vertretbar, als stillende Mutter einmal in der Woche dem Kind abends eine Fertigmilch (Pre oder 1) zu geben, weil die Mutter weg will? Bisher hatte ich noch zwei abgepumpte Mahlzeiten, aber da nix mehr abzupumpen geht, ist das nächste Mal nichts da... wie lösen andere das Problem??? Ich will MAL wegkönnen!!! Ach, irgendwie bin ich total frustriert, obwohl ich ein gesundes voll gestilltes Kind habe.... Ist das der baby Blues? oder das Wetter? Ich verstehe mcih selber nciht Ok, irgendwie ist der Beitrag wirr und lang geworden, ich hoffe, du kannst es lesen und mir helfen?? Silke


Biggi Welter

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Liebe Silke, wenn Du deinem Kind etwas Gutes tun willst, dann verzichte noch etwa zwei weitere Monate auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn dein Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Das Interesse am Essen der Erwachsenen ist ein Hinweise darauf, dass das Kind beginnt für Beikost bereit zu sein, doch es ist nicht der einzige Hinweise, es kann sich bei diesem Interesse auch um schlichte Neugier handeln. Schau dir daher dein Kind nochmals im Hinblick auf die anderen Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an. Es gibt zwar Kinder, die bereits relativ früh (unter sechs Monaten) bereit für die Beikost sind, aber es ist die absolute Ausnahme, dass ein vier Monate altes Kind so weit ist. Theoretisch wäre es möglich, gelegentlich künstliche Säuglingsnahrung zu geben, doch es spricht eine ganze Menge dagegen: • alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringt (dazu hänge ich dir einen Text an) • das Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann • es stört das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage • deine Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Du brauchst also die Möglichkeit, deine Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Vielleicht versuchst Du noch einmal mit dem Abpumpen oder streichst die Milch mit der Hand aus, wenn Du magst, versuche ich, es dir zu erklären. Melde dich bei Bedarf bitte noch einmal. So könntest Du deinem Kind abgeumpte Milch geben und auch unterwegs schnell ausstreichen, damit Du keinen Milchstau riskierst. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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hallo silke! ich mische mich nur kurz mal ein: es ist absolut zu vertreten, dem kind fertigmilch zu geben, weil die mutter sich mal amüsieren will und muss! was nutzt es dem baby voll gestillt zu sein, aber dafür eine unglückliche mama zu haben? viele grüsse barbara n. ich bin glücklicherweise in der situation, dass ich mein baby voll stillen und gleichzeitig vollzeit arbeiten kann. das ist schon ein luxus ...


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