Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Frage: Beikost

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Liebe Biggi, herzlichen Dank für Deine Antwort vom 3.5.02. Nachdem wir Simons Mittagsmahlzeit auf Kürbis mit Reis und nur wenig Karotte umgestellt haben, hat sich sein Stuhlgang wieder normalisiert. Er bekommt jetzt außerdem noch einie Löffelchen Apfel mit Reisflocken. Allerdings habe ich momentan das Gefühl, daß er gerne noch mehr Beikost essen möchte. Wenn er bei unseren Mahlzeiten im Kinderstuhl dabei ist versucht er immer etwas zu erwischen. Bisher gebe ich ihm nichts davon. Meine Umgebung (Mutter, Schwestern usw) ist deshalb der Meinung, daß ich ihn unnötig hungern lasse (er wird gestillt, wann immer er möchte, in letzter Zeit tagsüber oft aller 1-2 Stunden und nachts mindestens 3 mal). Nun meine Fragen: Kann ich ihm von unseren Mahlzeiten etwas geben und wenn ja was ? Kann er mit 6,5 Monaten schon auf Brot rumkauen (er hat inzwischen 2 Zähne) ? Oder ist es sinnvoller weitere Beikostmahlzeiten einzuführen ? Kann es sein, daß meine Milch ihm nicht mehr reicht ? Er hatte vorher immer längere Stillabstände (2-4 Stunden und nachts nur 1 mal) ? Für Deine Antworten im voraus schon vielen Dank und liebe Grüße Birgit


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? Liebe Birgit, Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte und das kann auch bei einem halbjährigen Kind recht oft sein. Gerade weil Simon schon einmal Verdauungsprobleme hatte, wäre ich sehr vorsichtig mit der Wahl der Beikost. Wenn er bei den gemeinsamen Mahlzeiten reges Interesse zeigt, dann kannst Du ja einfach etwas auf einen Teller legen, was ihr bereits eingeführt habt (z.B. ein Stück gekochten Kürbis oder ein Stück gekochter Apfel) und ihn davon essen lassen. Wenn Brot, dann noch kein Weizenbrot, da Weizen bis mindestens zehn Monate noch gemieden werden sollte, besser eignet sich ein Stück Reiswaffel zum Draufherumkauen. Das nächtliche Aufwachen muss nicht bedeuten, dass die Muttermilch nicht ausreicht. Gerade mit vier bis sechs Monaten beginnen viele Kinder nachts (wieder) vermehrt aufzuwachen. Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Kind die Muttermilch nicht mehr ausreicht und schon gar nicht, dass die Qualität der Muttermilch nachlassen würde (das tut sie sicher nicht). Es ist vielmehr eine entwicklungsbedingte Sache. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. LLLiebe Grüße Biggi


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