Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, nachdem ich in den letzten Monaten hier häufig Deine Antworten auf die Fragen anderer Mütter gelesen habe, haben wir viele unserer eher kleinen Stillprobleme lösen können. Jezt habe ich einige Fragen zur Beikost. Simon ist 5 1/2 Monate alt und bekommt seit 2 Wochen nachmittags Beikost sonst wird er nur gestillt. In der ersten Woche hat er Karotten gegessen, jetzt bekommt er Karotten mit Kartoffeln. Von anfangs wenigen Löffeln, haben wir die Menge inzwischen auf ein kleines Gläschen gesteigert. Er ißt Gemüsebrei sehr gerne und auch sehr schnell (er schreit wenn ich nicht schnell genug füttere). Allerdings endet jede Gemüsemahlzeit mit großem Geschrei, da er noch weiteressen möchte. Ich stille ihn dann jeweils noch. In der Regel spuckt er einen Teil der Muttermilch mit Karotten im Lauf der nächsten 2 Stunden wieder aus (macht er auch wenn ich nur stille). Mit Zunahme der gefütterten Karottenmenge wurde sein Stuhlgang seltener (vorher 2-3 mal am Tag, jetzt 1 mal alle 2 Tage) und auch fester (zum Teil hart). Er quält sich damit und ist schon Stunden vorher richtig quengelig. Nun meine Fragen: Welche Menge an Gemüsebrei kann ich ihm pro Mahlzeit maximal füttern ? Wie bekomme ich ihn dazu langsamer zu essen ? Ist es gut ihn sofort nach dem Gemüse noch zu stillen, (fördert dies das Spucken ?) oder sollte ich dann besser warten? Was kann ich tun, damit er wieder weicheren Stuhlgang bekommt? Kann ich ihm zusätzlich auch gleich Obst (z.B. Birne) geben, wenn ja bei der gleichen Mahlzeit oder besser morgens ? Oder sollte ich auf ein anderes Gemüse umsteigen, aber auf welches ? Für Deine Antworten im vorraus besten Dank viele Grüße Birgit & Simon (14.11.01)


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Liebe Birgit, der Begriff BEI﷓Kost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Du kannst dein Kind also ruhig mehrmals am Tag füttern, wenn Du das möchtest. Wichtig ist, dass nicht mehr als ein Nahrungsmittel pro Woche angeboten wird. Wenn dein Kind die Beikost gut verträgt, kann es im Prinzip essen, so viel es mag. Nur anfangs, wenn ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird, sollte man es nur löffelweise anbieten, um zu sehen, wie das Kind es verträgt. Zu Beginn der Einführung der Beikost kann es zu Verdauungsproblemen sowohl in die eine wie in die andere Richtung kommen, denn der Darm muss sich erst an die neue Aufgabe gewöhnen. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse﷓ und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, habe ich das richtig verstanden, daß es besser ist zweimal am Tag das selbe Gemüse zu geben, als Obst und Gemüse ? Kann ich ihm dann auch eine Woche lang nur Obst als Beikost geben ? Der Kinderarzt meinte daß Obst nur Nachtisch ist und am Anfang gar nicht gegeben werden sollte. Die verschiedenen Meinungen zur Beikost (Kinderarzt, Prospektmaterial usw.) waren bisher ziemlich verwirrend. Herzlichen Dank für Deine Antwort. Liebe Grüße Birgit & Simon


Biggi Welter

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Liebe Birgit, es ist in der Tat erwirrend, was so alles erzählt wird und geschrieben steht. Ich meinte, dass Du zweimal am Tag füttern kannst, wenn Du das magst, also z.B. mittags Gemüse und morgens Obst oder eben mittags Gemüse und Obst. Obst alleine würde ich nicht füttern, da dein Baby sich sonst leicht an den süßen Geschmack gewöhnen kann. Ganz llliebe Grüße noch mal Biggi


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