Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

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Hallo, mir ist da noch etwas eingefallen: Mein Kinderarzt empfiehtl ab der 12. Lebenswoche mit geringen Mengen an püriertem Fleisch und Gemüse, sowie Saft und Obst zu beginnen. Ich dachte immer, man beginnt damit wesentlich später. Wann ist nach ihrer Meinung der beste Zeitpunkt? Ich muß bald wieder arbeiten gehen und dachte, man könnte durch eine feste Mahlzeit vielleicht die Stillpausen in meiner Abwesenheit (5 Stunden) etwas ausdehnen. Leider kann ich keine künstliche Milchnahrung beifüttern, weil meine Tochter eine Kuhmilch-Unverträglichkeit hat und die Soja-Milch von Milupa strikt ablehnt. Und so viel abpumpen klappt leider auch nicht so toll. Mehr als 80 ml am Tag werden es selten. Liebe Grüße Marion


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? Liebe Marion, sorry, aber der Kinderarzt ist wirklich nicht auf dem neuesten Stand, er sollte sich einmal dringend die Empfehlungen unabhängiger Organisationen wie der WHO anschauen und nicht die Hochglanzbroschüren der Säuglingsnahrungshersteller lesen. Die Empfehlung lautet ganz eindeutig, dass ein Baby in den ersten SECHS Monaten nichts anderes als Milch bekommen sollte. Im Idealfall Muttermilch und falls diese aus welchen Gründen auch immer nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, dann als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung. Insbesondere bei einem allergiegefährdeten Kind ist es wichtig, wirklich mit der Beikost erst zu beginnen, wenn das Kind reif dazu ist. Beikost sollte erst dann angeboten werden, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. 80 ml sind beim Abpumpen schon eine ganz beträchtliche Menge. Sie können jetzt bereits anfangen einen Vorrat anzulegen und sich außerdem von einer Kollegin vor Ort eingehend zum Thema Abpumpen beraten lassen. Mit der richtigen Pumpe und der richtigen Technik, können die meisten Frauen recht gut Milch aus ihrer Brust entleeren und so ihr Kind auch während ihrer Abwesenheit mit ihrer Milch versorgen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen gezielt weiterhelfen kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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