Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Da mein Sohn inzwischen schon fast 6 Monate ist, werde ich ja nun irgendwann mal mit Beikost beginnen müssen. Aus meinen vielen Büchern werde ich nicht so richtig schlau, es ist alles so widersprüchlöich, deshalb habe ich ganz viele Fragen an Dich. Daß man mittags beginnen sollte , weiß ich inzwischen. Wenn ich dann das jeweilige Nahrungsmittel getestet habe und weiß, daß er es gut verträgt, kann ich dann auch abends oder zwischendurch Brei geben oder muß man erst eine Mahlzeit komplett ersetzen? Und wieviel sollte man am Anfang geben? Und wann sollte man stillen, davor oder danach? Ab wann kann man Vollmilch und Joghurt geben? In dem einen Buch steht, ab dem achten Monat, im nächsten ab dem zehnten und hier habe ich gelesen, erst ab einem Jahr? Wenn ich einen Getreidemilchbrei selbst zubereiten will, darf ich dann Vollmilch nehmen? Ab wann darf man z.B. Eier & Nudeln geben? Und muß ich unbedingt Fleisch geben? Ich bin Vegetarier und würde mein Kind auch ganz gern ohne Fleisch oder zumindest fleischarm ernähren. Ich möchte dann auch irgendwann mit Stillen aufhören, wenn er so 10, 11 Monate alt ist. Muß ich ihn dann noch an die Flasche gewöhnen und ab wann sollte ich da beginnen? Bisher war alles so einfach , aber mit Einführung der beikost scheint das alles furchtbar kompliziert zu werden. Vielen Dank im Voraus! LG Ines
? Liebe Ines, Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig. Kuhmilch und Kuhmilchprodukte sollten erst ab dem ersten Geburtstag angeboten werden. Eier auch erst gegen Ende des ersten Jahres (zunächst beginnend mit Eigelb). Solange das Kind noch nach Bedarf gestillt wird, brauch es in der Regel keine andere Milch und auch keinen Milchbrei. Mit acht bis zehn Monaten genügen zwei bis drei Stillmahlzeiten, um den Milchbedarf zu decken. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Ganz wichtig ist es, geduldig zu bleiben und nicht gleich zu verzweifeln, wenn das Baby wieder weniger essen mag. Auch bei der Einführung der Beikost gibt es Aufs und Abs. Mit etwa einem Jahr musst Du nicht mehr unbedingt eine Flasche einführen. In diesem Alter können Kinder gut aus dem Becher trinken. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort findest Du sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind und auch Rezepte zum Selberkochen. LLLiebe Grüße Biggi
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