Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetz fast 4 1/2 Monate alt und ich stille ihn noch voll (ca. 6 Mal am Tag). Bisher habe ich ihn einmal die Woche gewogen. Er hat in der letzten Woche etwa 100g abgenommen. Ich habe mir nun eine Babywaage aus der Apotheke geholt und will ihn regelmäßig wiegen. Wenn ich Beikost einführen muß, kann ich dann mit Karottengläschen am Abend anfangen ? Die Abendmahlzeit ist unsere Hauptmahlzeit, da wir abends immer warm essen. Oder muß ich bei dem Lütten mittags anfangen ? Und wenn er wirklich abgenommen hat, reicht dann Karotte oder braucht er 1-er Nahrung ? Ich denke, daß Karotte nicht gerade viele Kalorien hat und seine Gewichtsabnahme nicht stoppt, oder ? Eigentlich möchte ich noch voll stillen, bis er 6 Monate alt ist. Lieben Gruß, Birga
? Liebe Birga, ist denn ein Wiegefehler ausgeschlossen? Wurde das Kind immer unter den gleichen Bedingungen auf der gleichen Waage gewogen? Selbst geeichte Waagen können unterschiedliche Ergebnisse bringen und so ist eine Wägung auf zwei verschiedenen Waagen nicht immer vergleichbar. Außerdem kann das Kind das eine Mal einen vollen Darm, vollen Magen und eine volle Blase gehabt haben und beim nächsten Mal hat es sich gerade entleert. Die dadurch entstehenden Differenzen können sehr beträchtlich sein. Außerdem nehmen Babys nicht immer regelmäßig, sondern auch immer wieder mal in Schüben zu, so dass ein gelegentlicher Gewichtsstillstand nicht immer sofort Anlass zur Sorge und zum Zufüttern ist. Wenn tatsächlich eine Gewichtsabnahme stattgefunden hat, dann ist es sicher bei einem Kind in diesem Alter nicht der erste Weg, Beikost einzuführen, sondern es sollte zunächst einmal das Stillmanagement überprüft werden und in ihrem Fall ist es sicher angemessen schlicht und ergreifend häufiger anzulegen. Am besten wenden Sie sich auch an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die mit Ihnen gemeinsam besprechen kann, wie Sie vorgehen können, um Ihre Milchmenge und auch die vom Kind getrunkene Menge zu steigern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Auch wenn bei Ihrer Familie das Abendessen die gemeinsame Hauptmahlzeit ist, ist es sinnvoll, wenn Sie bei der Einführung der Beikost nicht die Abendmahlzeit als erste Mahlzeit wählen. Es wird empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. Sobald Sie sicher wissen, dass Ihr Kind ein bestimmtes Nahrungsmittel verträgt, können Sie es dann auch am Abend anbieten. Doch jetzt schauen Sie erst mal, ob nicht doch ein Wiegefehler vorliegt und besprechen Sie mit einer Kollegin in Ihrer Nähe einmal das Stillmanagement, ehe andere Schritte ergriffen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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