Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt (allergiegefährdet) und vor einem Monat habe ich mit Beikost begonnen! Dieser Beginn hat für mich 2 Seiten gehabt: Auf der Einen habe ich mich schon sehr auf das Neue, das Füttern mit dem Löffel gefreut, auf der anderen Seite war ich aber innerlich noch nicht wirklich bereit dazu, mich ein Stückchen von meiner Tochter zu lösen. Wenn ich ehrlich bin, hat mich meine Umwelt zu diesem Schritt "ermuntert". Ständig habe ich gehört "Wann fütterst du denn endlich zu?", "Was, du stillst noch voll?", "Also mein Kind hat schon mit 3 Monaten ein Fläschchen bekommen" u.s.w. Auf lange Sicht gesehen war ich zu schwach, dem standzuhalten. Aber das Ausschlaggebende war eigentlich der Anstoß meiner Kinderärztin, ich müsse unbedingt schon zufüttern, weil die Eisenreserven meiner Tochter mit 6 Monaten aufgebraucht sind, und sie dies jetzt über Beikost bekommen müsse. Naja, und dann hab ich mir gedacht, ich darf nicht egoistisch sein, ich will meiner Tochter die bestmögliche Ernährung geben. Nun, die Mittagsmahlzeit ist mittlerweile ersetzt und ich füttere sie wirklich gerne! Ihre regelmäßigen Trinkzeiten (Früh, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend und ca. 22.00 Uhr) hat sie nun nicht mehr. Oft lässt sie die Vormittags- und Nachmittagsmahlzeit aus und trinkt dazwischen auch nicht wirklich lange. Jetzt habe ich oft die Befürchtung, dass sie zu wenig bekommt. Ich habe dass Gefühl, dass sie nicht mehr so viel Milch bekommt und fühle mich deshalb oft als schlechte Mutter, die ihr Kind nicht mehr sattmachen kann! Das regelmäßige Stillen fehlt mir einfach! Wir kuscheln zwar oft besonders viel miteinander, aber das ist nicht das gleiche, wie Stillen! Das Abstillen hat doch etwas mit Loslassen zu tun und ich denke, dass es mir schwerfällt, meine Tochter loszulassen. Das Abstillen ist für mich wie, wenn ich sie von mir wegstoßen würde. Meine Tochter war ein absolutes Wunschkind von uns und ich konnte es gar nicht erwarten, sie endlich in meine Arme schließen zu können. Doch hat mir meine Schwangerschaft, das Strampeln im Bauch, unser Baby im Ultraschall zu sehen, das Herz schlagen zu hören, ihre Tritte auf der Bauchdecke zu sehen, die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen,... das alles hat mir bald gefehlt und tut es jetzt, nach 7 Monaten, immer noch!!! Ich liebe meine Tochter über alles und doch fehlen mir die vielen Dinge, die mich 9 Monate lang begleitet haben und die zu einem fixen Bestandteil in meinem Leben geworden sind, wirklich sehr! Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll! Ich freue mich, wenn sie beim Füttern ihren Mund weit aufmacht, und es ihr gar nicht schnell genug gehen kann, aber jetzt, wo ich sie danach nicht mehr stille, weil sie satt ist, ist es nicht so leicht für mich. Manchmal habe ich das Gefühl, sie möchte tagsüber überhaupt nicht bei mir trinken, an anderen Tagen will sie überhaupt nichts anderes. Im Moment höre ich die ganze Zeit, "sie braucht jetzt Obst und Vitamine". Nachdem das auch der Tenor meiner Kinderärztin war habe ich mit Birnen begonnen. Das war 5 Tage lang nur ein Kampf. Mehr als 3 Löfferl wollte sie nicht. Ich dachte mir, es schmeckt ihr vielleicht nicht, dann habe ich von der HIPP Elternberatung gehört, dass Kinder in diesem Alter noch keinen Geschmackssinn haben. Stimmt das? Trotzalledem habe ich ihr nach 5 Tagen Apfel gegeben, den sie anfangs auch gegessen hat, jetzt aber wieder verweigert. Und beim Stillen danach trinkt sie höchstens nur 5 Minuten. Jetzt weiß ich nicht, isst sie kein Obst, weil es ihr nicht schmeckt, oder will sie einfach die Nähe des Stillens (oder will ich es lieber?). Es sind einfach viele Dinge, die mich im Moment sehr berühren und ich weiß einfach nicht, was das Richtige ist! Vielen Dank fürs Zulesen und deine Hilfe!!! Liebe Grüße Bettina
? Liebe Bettina, zwiespältige Gefühle sind normal und wir alle kennen Situationen, in denen wir hin und hergerissen sind. Als Mutter ist frau immer bemüht, alles „richtig" zu machen und das Band zu unseren Kindern ist sehr eng. Loslassen ist manchmal nicht ganz einfach, doch es wird sicher nicht einfacher, wenn eine Mutter dazu gedrängt wird, etwas zu tun, zu dem sie noch nicht bereit ist oder auch von dem sie denkt, dass ihr Kind noch nicht bereit ist. Ehe Du dich jetzt weiter in eine Situation manövrieren lässt, die Du gar nicht willst und der Du dich absolut unwohl fühlst, setz dich hin (oder geh in Ruhe alleine spazieren) und denk darüber nach, was für dich und dein Kind stimmig ist. Trenne ganz klar das, was andere dir aufdrängen wollen und das, was Du selbst für richtig findest. Außerdem trenne, ob das, was dir aufgedrängt wird, eine nachvollziehbare Basis hat (so muss ein sieben Monate altes Kind noch nicht große Mengen an Beikost essen und braucht auch noch keine große Vielfalt an verschiedenen Nahrungsmitteln) oder ob es sich dabei einfach um die persönliche Meinung von wem auch immer handelt. Dein Baby und Du, ihr könnt weiterhin nach Bedarf stillen, so lange es euch gefällt. Es gibt keinen Grund das Abstillen so schnell wie möglich zu erreichen und wenn deine Tochter mal einen Tag gar nichts anderes essen will, dann ist das auch kein Problem. Selbstverständlich können auch Babys bereits verschiedene Geschmacksrichtungen unterscheiden und eindeutig bevorzugen Babys süße Nahrung. HA-Nahrung schmeckt bitter und wird deshalb von den Kindern oft abgelehnt. Wenn Babys noch nicht in der Lage wären, verschiedene Geschmacksrichtungen zu unterscheiden, dann würden sie ja logischerweise alles essen ohne irgendwelche Unterschiede zu machen, solange es immer die gleiche Konsistenz hat und genau dies tun Babys nicht. Ich bin überzeugt, Du bist selbstkritisch genug, um zu sehen, ob Du etwas willst oder dein Kind und dein Kind wird vielleicht manchmal etwas dir zu Liebe tun (wahrscheinlich erst, wenn es älter ist als jetzt), aber es wird sich nicht mehr zum Stillen zwingen lassen, wenn es nicht mehr mag. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo bettina, ich find bei biggi ist das nicht sooo richtig rausgekommen. aber du mußt keine mahlzeiten ersetzen. du kannst nach und nach mahlzeiten einführen und trotzdem immer weiter nach bedarf stillen. das wird auch von der who so empfohlen. nach und nach immer mehr geeignete beikost und trotzdem weiter stillen bis mindestnes zum 2. geburtstag. mein sohn ist 3, ißt ganz normal und wir stillen auch noch. natürlich nicht mehr so oft ud ausschließlich wie als baby und er kann auch mal drauf verzichten. schau doch mal ins stillforum, ist vielleicht interessant für dich. liebe grüße susanne
Mitglied inaktiv
Liebe Bettina, Deine Gefühle kann ich auchgut verstehen. Den Terror der Umwelt kenne ich auch, aber dem setze ich mich nicht mehr aus, sondern zeige mich dickköpfig. die Bedürfnisse des Kindes gehen vor allem anderen. Auch vor der Einmischung... fällt schwer. kenn ich. Weisst du, meine tochter ist jetzt 10 Monate, wir haben noch keine mahlzeit ersetzt, ich biete dem Kind mehrmals am Tag Obst und Gemüse an, sie nimmt mal so viel, mal weniger, mal ein paar Löffelchen, und wird immer noch nach Bedarf gestillt, Das empfinde ich für sie als den natürlichsten Weg. und sie bestätigt mich darin. ich sage mir immer: der Mensch ist das einzige Säugetier, dass seine Babies gegen deren Willen vorzeitig abstillt und ihnen danach artfremde Milch anbietet. Da würde jedes andere Säugetier nur verwundert den Kopf schütteln. Vielleicht ist es eine Hilfe für Euch, wenn ihr Euch von diesem "Ersetzen " löst und einfach ein Zusätzliches Anbieten einführt und weiter nach Bedarf stillt. Das Kind weiss sehr wohl, wann es an der Zeit ist, anderes zu verlangen. Ansonsten würde ich mir nicht so den Kopf zerbrechen und nicht so auf die Umwelt hören, die (warum auch immer) glaubt, es besser zu wissen als Kind, Natur und Mutter zusammen.... lasst Euch nicht manipulieren, schau Dir Dein Kind an.... und gib ihm das, was das Kind braucht. lg Doro
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