Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Hätte folgende Fragen zur Beikost: ich gebe meiner Tochter (jetzt 6 Monate) seit einer Woche zu Mittag Karotten, die ihr momentan noch sehr gut schmecken. Danach stille ich meistens nicht mehr, da ich das Gefühl habe, dass sie keinen Hunger hat. Wieviel braucht sie eigentlich, um eine komplette Stillmahlzeit zu ersetzen? Wöchentlich möchte ich mit einer weiteren Mahlzeit beginnen. Nun meine Frage: wie kommt meine Tochter nun zu Flüssigkeit??? Ich möchte auch langsam abstillen und die letzten beiden Mahlzeiten (morgens und abends) dann Fläschchen geben, muss ich dann zwischendurch immer wieder TEe geben??? und wie funktioniert das solange ich noch stillen - muss ich trotz der Beikostmahlzeiten stillen, oder nicht??? Meine Tochter hat außerdem seit langem schon durchgeschlafen, seit einem Monat trinkt sie 2x pro Nacht - im Abstand von nichtmal 3 Stunden, tagsüber hat sie aber 4, manchmal sogar 5 STundenabstände? Ist das wirklich Hunger in der NAcht? oder soll ich versuchen sie anders zu beruhigen (sie nimmt aber keinen Schnuller!) Hat jemand sonst noch diese Erfahrung gemacht? Irgendwie glaub ich nicht, dass es wirklich Hunger ist! DAnke für Ihre Antwort! lg Katharina
? Liebe Katharina, wenn man weiß (Studien von Jelliffe und Jelliffe), dass zehn Monate alte, nach Bedarf gestillte Kinder etwa 25 % ihres Bedarfs nachts an der Brust decken, dann spricht das absolut dafür, dass Babys auch nachts Hunger haben. Doch Hunger ist sicher nicht der einzige Grund, warum Babys ab etwa vier bis sechs Monaten (wieder) vermehrt aufwachen und Stillen ist halt mehr als nur Ernährung. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Wenn Sie jetzt also abstillen wollen, dann setzen Sie bitte nicht all zu große Hoffnungen darauf, dass sich dadurch das Schlafverhalten Ihres Kindes zum Positiven verändert oder Ihr Leben leichter wird. Sie könnten da nämlich bitter enttäuscht werden. Es kann für kein Kind eine exakte Menge an Beikost angegeben werden, die es braucht um satt zu sein, denn das ist individuell verschieden. Schauen Sie auf Ihr Kind. Es ist sinnvoll in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, da in der Muttermilch Stoffe vorhanden sind, die die Aufnahme und Verwertung bestimmter Nährstoffe aus der Beikost verbessern. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Flasche ist keineswegs zwingend notwendig. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Essen und Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie weiterhin aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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