Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost und Flüssigkeitsaufnahme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost und Flüssigkeitsaufnahme

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Hallo Biggi, ich füttere jetzt seit zwei Wochen mittags zu. Mein Kleiner isst mittlerweile gute 100 gr. Gemüsebrei. Ab morgen sollen Kartoffeln und dann Fleisch beikommen. Das Problem bei uns ist nur die Flüssigkeitsaufnahme. Flasche nimmt er nicht, den Trinklernbecher nur so ein bisschen. Und mit dem Glas geht ja die Hälfte daneben. Das Essen isst er supergerne!!! Danach stille ich ihn natürlich noch, man soll sich ja mind. 4 Wochen Zeit lassen um eine Stillnahrung komplett zu ersetzen. Gewöhnt er sich noch an den Becher etc. oder gibt es Kinder, die ausser der Brust alles verweigern??? Liebe Grüße Sonja


Biggi Welter

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Liebe Sonja, so lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Muttermilch zur Flüssigkeitsaufnahme. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt, braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit, am besten Wasser, denn Wasser ist für Kinder wie Erwachsene das optimale Getränk. Saft ist nicht erforderlich und Tee muss überhaupt nicht sein. Die in Deutschland (gerade auch für Babys) so verbreiteten Kräutertees haben alle nicht nur eine Heilwirkung, sondern auch Nebenwirkungen. Es muss nicht jeder Mensch, der viel Kräutertee trinkt, gleich krank werden, doch auf Dauer sind Kräutertees vor allem in größeren Mengen nicht das optimale Getränk. Alle Heilkräuter können auch allergische Reaktionen hervorrufen. Am einfachsten ist es, dem Kind parallel zur Beikosteinführung auch den Becher mit Wasser anzubieten, es wird dann allmählich lernen, wozu der Becher da ist und auch wie es darauf trinkt. Mit zunehmendem Alter wird es auch mehr trinken. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Der Begriff BEI Kost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Leider ist vor allem bei uns in Deutschland die Vorstellung fest in den Köpfen verwurzelt, dass mit dem Beginn der Beikost die Muttermilch durch die feste Nahrung verdrängt werden soll. Doch wenn Du dein Kind wirklich satt bekommen wolltest mit Beikost, dann müsste es so große Mengen essen, wie es gar nicht möglich ist. 100 ml Muttermilch haben etwa 70 kcal, 100 g Karotten haben etwa 20 kcal. Um also die gleiche Kalorienzahl wie mit 100 ml Muttermilch zu bekommen, müsste dein Kind mehr als 400 g Karotten essen. Stell dir diese Menge einmal vor. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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