Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost, Stillrhythmus und Verunsicherung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost, Stillrhythmus und Verunsicherung

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Hallo Biggi Welter, gerade habe ich mit großem Interesse den Beitrag meiner Vorgängerin "Suzen" und deinen Ratschlag gelesen, mein Problem ist ähnlich aber dennoch anders: Meine Tochter ist auch sieben Monate alt und ich füttere seit Mitte des sechsten Monats Beikost. Obwohl mich die Hinweise mit den zu ersetzenden Mahlzeiten in verschiedenen Ratgebern anfangs auch irritiert hatten, habe ich weiter neben den Breimahlzeiten nach Bedarf gestillt. Eine komplette Breimahlzeit hat meine Tochter bisher selten geschafft!! Nun habe ich allerdings 2 Mal innerhalb von 3 Wochen eine Mastitis bekommen inkl. klassischer Symptome wie Schüttelfrost, Fieber etc. Mein Arzt hat mir beide Male ein Antibiotikum verordnet und ich konnte weiterhin stillen. Beim zweiten Mal riet er mir jedoch, das Füttern nach einem klaren Rhythmus ablaufen zu lassen und die Stillmahlzeiten bewusst zu reduzieren. Eine gewisse Regelmäßigkeit müsse her. Sicher ist meine Brust teilweise "durcheinander", denn manchmal wird der Brei auch komplett verschmäht und dann muss ich wieder vermehrt stillen. Kann diese Unregelmäßigkeit Grund für die Entzündung sein? Hinzu kommt eine starke Unruhe meiner Tochter seit einigen Tagen, die mit Weinen und Jammern einhergeht. Die Kinderärztin konnte nichts feststellen und meinte, dass das Zahnen alleine nicht der Grund sein kann. Sie fragte, ob ich genug Milch hätte... Nun bin ich total verunsichert. Ich will doch nicht noch mit der Flasche anfangen! Eigentlich hatte ich die Einstellung, dass ich mein Kind weiterhin probieren lasse, was ihm wann in welcher Menge schmeckt und ergänzend stille ich dann, um mein Mäuslein satt zu kriegen. Auch meine Nächte sind vom vermehrten Stillen geprägt, aber das finde ich okay. Und es ist auch nicht anders, wenn Helen mal eine ganze Portion von ihrem HA-Brei am Abend verputzt hat... Deine Erklärung mit den vermehrten Eindrücken und deren Verarbeitung finde ich sehr einleuchtend. Es scheint eher ein Suchen nach Sicherheit und Geborgenheit zu sein, und das will ich meinem Kind doch gerne geben. Hättest du vielleicht eine andere Idee, wie ich diese Entzündungen in Zukunft verhindern kann (seit vorgestern ist auch noch ein Milchgang verstopft...) :-(( Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Kati


Biggi Welter

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Liebe Kati, so lange dein Kind ausreichen zunimmt, besteht kein Handlungsbedarf undklar können Kinder auch vom Zahnen unruhig sein und viele Kinder lieben es dann umso mehr, wenn sie gestillt werden, weil dabei das Zahnfleisch massiert wird. Die Brust ist ein recht träges Organ, das seine Zeit braucht, um sich auf Veränderungen einzustellen und wenn die Pause dann mal länger ist, kann es zu einem Milchstau kommen. Wichtig ist, dass Du bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnst! Bei einem Milchstau kannst Du die schmerzende Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fettem die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Vielleicht magst Du einmal in eine Stillgruppe gehen. Dort findest Du eher Frauen, die dich verstehen und dort kannst Du dir Rückendeckung holen. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi


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hallo kati! ich hatte auch 2 milchstaus in den ersten wochen mit ähnlichen symptomen. bei mir war streß der auslöser, wie es oft vorkommen soll. und das abpumpen hatte bei mir alles durcheinander gebracht. ich hatte damals pulsatilla- globolis von der hebamme bekommen und nach wenigen stunden war ich wieder topfit. und dann hätte ich noch den tipp mit der kühlung aus kohlblättern. den tip hatte ich von einer lll-stillschwester im krankenhaus bekommen. findest du hier im forum, wenn du den suchbegriff kohlblätter eingibst. antibiotika stört die darmflora erheblich. wenn du durchfall hast könnte es sein, daß auch deine tochter wegen dem antibiotika bauchweh hat. aber durch die muttermilch regelt sich das wieder von alleine. oder du nimmst "omniflora" o.ä. ein. daß baut deine darmflora wieder auf. um deine brust nicht zu sehr zu strapazieren, würde ich immer nach bedarf des kindes stillen, denn auch die benötigte milchmenge kommt dann von selber wieder. alles gute! gruß ayla


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