Mitglied inaktiv
Hallo, im September will ich wieder Arbeiten gehen (2-3 mal in der Woche einen halben Tag). Mein Sohn ist bis dahin 11 Monate alt. Noch wird er voll gestillt. Ist es möglich, dass er bis dahin so weit ist, dass er am Tag ohne Muttermilch auskommt, also nur noch abends, morgens und evtl. einmal am Tag gestillt wird ohne, dass er künstliche Säuglingsnahrung erhalten muss? Macht die Brust das mit? Zur Beikost: Wann fange ich damit an? Was gebe ich zuerst? Füttere ich ihn vor oder nach dem Stillen? Muss er dann was zu trinken bekommen? Können Halbjährige schon aus einem Becher trinken? Vielen Dank B
? Liebe Bea, in aller Regel dürfte es bei einem elf Monate alten Kind kein Problem sein, dass es einen halben bis dreiviertel Tag ohne Muttermilch auskommt, wenn die Mutter außer Haus sein muss. Wird er dann am restlichen Tag noch mindestens zweimal gestillt, ist es auch nicht notwendig, dass er andere Milchnahrung (also künstliche Säuglingsnahrung oder Milchbrei) bekommt. Die Brust kann sich ebenfalls auf ein solches Stillverhalten einstellen. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wie rasch Du die Menge steigerst, solltest Du von deinem Kind abhängig machen. Ein Flasche musst Du keineswegs zwingend einführen und auch künstliche Säuglingsnahrung ist kein Muss. Ein halbjähriges Kind kann aus dem Becher trinken und der Milchbedarf kann weiter über die Muttermilch gedeckt werden. Es gibt auch nicht „DIE" Reihenfolge, in der zwingend die Stillzeiten ersetzt werden sollen oder gar müssen. Letztlich muss jede Familie selbst herausfinden, was in ihren Alltag am besten passt und auch das Baby sollte beobachtet werden, denn nicht jedes Baby hat die gleichen Vorlieben und Bedürfnisse. Es sollten lediglich nicht gerade zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten ersetzt werden und es sollte ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen dem Ersetzen von zwei Mahlzeiten liegen. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig. Außerdem bietet ein Brei am Abend KEINE Garantie für ruhigere Nächte, wie es oft behauptet wird. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi
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