Mitglied inaktiv
Hallöchen, Liv ist nun 7 Monate alt und bekommt seit 3 Wochen Beikost zum Mittag (mittlerweile Möhre, Kartoffel mit Rind). Sie hat zu Beginn gern Brei gegessen, momentan schafft sie höchstens 2/3 des Glases.Dann gekommt sie einen Schluck Wasser, was sie gar nicht mag. Danach trinkt sie aber trotzdem noch mindestens eine Brust leer. Ich dachte, wenn sie fast ein Gläschen ißt, läßt man die Brust weg?! Aber das scheint bei Liv noch lange nicht der Fall zu sein. Mach ich was falsch? verlang ich zu viel von meinem Mäuschen? Überfordere ich sie? Nachts stille ich übrigens nach wie vor mindestens 2-3 Mal, manchmal auch 4,5 Mal. Das schlaucht mich so sehr auf die Dauer. Manchmal wein ich nachts schon vor Erschöpfung. Deshlab wollte ich eigentlich auch so schnell wie möglich mit Abendbrei beginnen. Ist das so früh schon sinnvoll? Bekommt sie nach dem Abendbrei auch noch die Brust? Insgesamt ist noch sehr wichtig, dass Liv die Brust liebt. Sie tröstet sich daran und nuckelt auch gern. Danke für die Hilfe Yelva (die sehr wirr geschrieben hat, weil Mäuschen direkt neben mir so doll quengelt - bekommt ihren 5. Zahn) mit Liv
? Liebe Yelva, leider ist es keineswegs so, dass ein Brei am Abend automatisch zu ruhigeren Nächten führt, im Gegenteil, es kann sein, dass das Kind dann noch schlechter schläft. Ich weiß, dass überall zu lesen ist, dass „ab x Monaten die erste Brustmahlzeit zu ersetzen ist und ab x+1 Monaten die zweite usw". Doch diese immer noch in vielen Büchern und Broschüren verbreitete Empfehlung verursacht bei sehr vielen Müttern und ihren Kindern nur Probleme, denn die Kinder können noch nicht lesen und halten sich nur ungern an das, was da beschrieben wird. So entsteht der Eindruck von „Chaos", wo das Kind sich doch ganz normal verhält und vielleicht einfach eines von den Kindern ist, die eben etwas später dran sind mit der Beikost. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Wenn Eltern sich das bewusst machen, dann ist schon viel Stress vermieden, denn dann ist es nicht mehr „unnormal" oder „anstrengend", dass ein Kind nur wenige Löffel voll isst. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Gerade in der ersten Zeit der Beikost ist es sehr empfehlenswert im Zusammenhang mit der festen Nahrung zu stillen, da in der Muttermilch Stoffe enthalten sind, die die Aufnahme der Nährstoffe aus der Beikost fördern. Ein Zeitabstand ist also nicht notwendig, sondern eher kontraproduktiv. Es ist normal und keineswegs ungewöhnlich oder gar ein Versagen der Eltern, dass ein Baby nachts aufwacht und gestillt werden will (oder die Flasche braucht) und dies auch noch wenn es älter als nur einige Wochen ist. In der Frage, ob ein Baby ab einem gewissen Alter nachts noch etwas zu essen (oder zu trinken) braucht, scheiden sich die Geister ganz gewaltig. Aber auch ältere Kinder haben nachts Hunger. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Und auch eine Flasche oder ein Brei am Abend sind keine Garantie für lange Schlafphasen in der Nacht. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Außerdem ist das Stillen ja nicht nur reine Nahrungsaufnahme sondern viel mehr, so dass es sich keineswegs mit einer nächtlichen Flasche gleichsetzen lässt. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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