Ich bin in der 5. Woche schwanger und stille meinen 20 Monate alten Sohn noch. Ich stille sehr gerne und möchte auch während der Schwangerschaft weiter stillen. Ich mache mir aber Sorgen, dass das Stillen Auswirkungen auf den Progesteronspiegel haben könnte. Progesteron hemmt ja das Prolaktin weshalb die Milch in der Schwangerschaft zurückgeht. Ist es nun umgekehrt auch so, dass häufiges Stillen den Progesteronspiegel senken könnte????
Mein Kleiner ist ein richtiger Stilljunkie. Er trinkt in der Nacht immer noch alle 2 bis 3 Stunden und in der Früh und zum Einschlaufen ist er ein regelrechter Dauernuckler! Auch unter tags will er noch 3 bis 4 Mal an die Brust. Er isst aber auch ganz normal bei uns am Familientisch mit.
Ich habe eigentlich überhaupt nichts dagegen, ganz im Gegenteil ich stille sehr sehr gerne!
Bei meiner ersten Schwangerschaft (Icsi) musste ich aber Arefam und Proluton nehmen.
Nun ist die jetzige Schwangerschaft natürlich eingetreten und laut Bluttest ist das Progesteron im Moment in Ordnung.
Meine Sorge ist, dass sich das häufige anlegen nun negativ auf den Progesteronspiegel auswirken könnte.
von
Leea
am 29.10.2020, 14:01
Antwort auf:
Beeinflusst Stillen in der Schwangerschaft den Progesteronwert?
Liebe Leea,
ich kann Deine Frage gerne an den medizinischen Beirat der La Leche Liga weiterleiten, wenn das für Dich in Ordnung ist?
Sobald ich eine Antwort bekomme, würde ich mich melden?
Kann ich sie weiterleiten?
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.10.2020
Antwort auf:
Beeinflusst Stillen in der Schwangerschaft den Progesteronwert?
Ja gerne.
von
Leea
am 29.10.2020, 19:05
Antwort auf:
Beeinflusst Stillen in der Schwangerschaft den Progesteronwert?
Liebe Leea,
hier die Antwort des medizinischen Beirats :-), ich zitiere:
Progesteron hemmt in der Schwangerschaft das Prolaktin, weshalb bei vielen Frauen bis zur 20. SSW die Milchmenge zurückgeht (etwa ab Woche 18 schwenkt der Körper auch um zur Produktion von Kolostrum).
In einer gut eingespielten Laktation, was in der Regel gegen Ende des Wochenbetts passiert, wird das Prolaktin nur noch direkt beim Stillen in höheren Dosen ausgeschüttet und sinkt dann schnell ab. Es hat keinen merklichen Einfluss auf den Progesteronspiegel.
Selbst wenn sich in den nächsten Wochen herausstellt, dass die Mutter Blutungen/einen Progesteronmangel hat, könnte man auch dann noch mit einem Progesteronpräparat arbeiten. Das ist auch in der Stillzeit möglich.
Es gibt keine Evidenz, dass ein Weiterstillen die Gefahr einer Fehlgeburt erhöht.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.11.2020