Mitglied inaktiv
Hallo, ich glaub mein Baby wird nicht mehr satt. Sie ist jetzt 7 Wochen alt und trinkt mittlerweile an jeder Seite fast 25 Min im Durchschnitt. Sie würde aber danach auch noch weitertrinken wenn ich sie lassen würde. Nach dem trinken fängt sie dann ziemlich an zu weinen. Anfangs dachte ich oft, sie hätte Bauchschmerzen oder so, aber ich glaube es ist dann immer noch Hunger. Meist zögere ich das nächste anlegen dann so ein einhalb bis zwei Stunden raus, aber dann futtert sie wieder so viel. Ist das normal? Wenn sie allerdings mal schläft, dann schläft sie auch vier Stunden durch. Was ist das für ein Verhalten? Oder liegt das an mir? Mache ich was falsch? Vielen Dank, Raupe
Liebe Raupe. bitte lassen Sie Ihr Kind NICHT schreien!! Es ist nicht sinnvoll, die Abstände hinauszögern zu wollen. Ein Hinauszögern führt nicht dazu, dass das Baby bei der nächsten Stillzeit mehr trinkt, sondern das dann erschöpfte Baby trinkt oft sogar weniger. Dadurch kann es dann sehr schnell zu einem Kreislauf mit einem immer schlechter trinkenden Baby, zurückgehender Milchmenge und einer ganzen Reihe von (Still)Problemen führen. Der Magen Ihres Babys ist noch recht klein, Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf kleine, häufige Mahlzeiten eingestellt. Alle Stillexperten raten einhellig zum Stillen nach Bedarf und die Uhr vergessen Sie am besten. Ihr Baby ist gerade erst mal sieben Wochen alt und verhält sich so, wie es von einem sieben Wochen alten Menschlein zu erwarten ist: es will dauergestillt werden. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch Ihr Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Sie werden an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Wenden Sie sich doch einmal an eine Kollegin vor Ort und führen Sie ein direktes Gespräch mit ihr. Wenn Sie mir Ihren Postleitzahl mit Wohnort angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, um Gottes willen, ich lass doch mein Baby nicht schreien und guck auch nicht auf die Minute auf die Uhr. Ich versuche dann sie abzulenken. Z. B. durch den Schnuller, oder ich tanze mit ihr, trag sie ein bischen durch die Wohnung oder wir gehen spazieren usw. Das hilft meist. Welche Risiken hat denn ein Schnuller? Ich wohne in 51429 Bergisch Gladbach, wenn Sie mir eine Dame nennen könnten wäre das sehr nett. Vielen Dank auf jeden Fall, Raupe
Liebe Raupe, wie gesagt, es ist nicht sinnvoll, ein Baby hinzuhalten, es sollte NACH BEDARF angelegt werden. Der Schnuller ist nicht „böse" und manchmal kann ein Schnuller durchaus seine Berechtigung haben, aber es sollte - wenn er überhaupt eingesetzt wird - dosiert verwendet werden, so wie ein Medikament. Von Stillberaterinnen wird er kritisch gesehen, da wir immer wieder mit den Folgen des Schnullergebrauchs, vor allem bei kleinen Säuglingen, konfrontiert werden. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still- und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC „Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Du siehst, dass ich dem Schnuller gegenüber eher kritisch eingestellt bin. Doch da Du dir offensichtlich Gedanken über das Pro und Contra des Schnullers machst, wollte ich dir diese Informationen nicht vorenthalten. Bitte wende dich an Frau KOPPITZ, Cordelia, Tel.: 0214-43573, sie kann dir sagen, welche Beraterin für dich die Nächste ist. LLLiebe Grüße Biggi
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