Mamaliala
Guten Abend! Da ich nun fast am Verzweifeln bin, dachte ich, frage ich doch in diesem Forum mal nach. Meine Tochter ist nun 20 Wochen alt und wird voll gestillt. Wir hatten einen super Stillstart und es war auch immer Milch in ausreichender Menge vorhanden, sie nahm gut, aber nicht übermäßig, zu und wuchs prächtig. Jetzt musste sie eine Zeit lang Eisentropfen nehmen, auf Grund von einem Mangel, die wahrscheinlich ziemlich Bauchweh verursachten, vllt ag es aber auch nicht daran. Sie schrie jeden Abend extrem viel und ließ sich kaum stillen. Nach 2 Wochen gingen wir dann zum Arzt und sie hatte rund 50 g abgenommen in diesen Wochen. Wir setzten in Apsprache die Tropfen ab, um vllt die Ursache für das schlechte Trinkverhalten zu beseitigen. Nun schreit sie am Aben dimmer noch, nur nicht mehr so sehr, trinkt aber immernoch schlecht:( Tagsüber geht es noch einigermaßen, aber ich spüre auch einfach nicht mehr, dass ich einen Milchspendereflex habe. Beim "drücken" kommt Milch, aber auch nicht immer. Laut Waage (ich weiß, man sollte nicht so viel wiegen) trinkt sie auch nur ca 50 ml. Dann dreht sie sich hin und her und kningelt, bis zum Brüllen. Die Flasche bekam sie nur ganz am Anfang mal, das ist Monate her, nur Abends, wenn sie so krass kreischt und schreit, bekommt sie irgendwann mal den Schnuller, weil sie sich an der Brust dann einfach nicht mehr beruhigt und schreit, bis sie keine Luft mehr bekommt. Ich habe bereits versucht, sie immer wieder anzulegen, aber sie WILL einfach nicht. Wenn sie nuckelt und es kommt nichts, kreischt sie und strampelt, wie wild, saugt dann aber relativ "glücklich" an ihren Fäustchen herum. Ich würde mir ja keine Gedanken machen, wenn sie nicht abgenommen hätte und ich das Gefphl habe, bei meiner Milchbildung stimmt was nicht. Ich habe jetzt eine elektrische Pumpe verschrieben bekommen, damit pumpe ich, in einer halben Stunde, ca 50 ml wässrige Vormilch ab. Mehr kommt einfach nicht. Komischerweise ist meine Tochter keinesfalls Dehydriert, also zumindest die Flüssigkeitszufuhr scheint ausreichend. Kann es vllt doch sein, dass sie so schreit, weil sie zu wenig Milch bekommt und hungert? Mir wurde geraten meine Schilddrüse untersuchen zu lassen, auf eine Unterfunktion, doch dann hätte ich doch von Beginn an Probleme mit dem Stillen gehabt? Ich weiß nicht mehr, was ich mit der Kleinen tun soll. Zufüttern möchte ich eigentlich nicht. Ich war unheimlich froh, so schön stillen zu können:( Oder lenken sie die Schmerzen so sehr vom Stillen ab? Ich hätte ja eine Gewichtsstagntaion verstanden, vllt wegen den Zähnen, aber Abnahme find ich gar nicht gut, zumal sie eben shcon immer sehr groß, aber eben eher schlank war... Ich bitte wirklich um Rat und Hilfe! LG
Kristina Wrede
Liebe mamliala, oh je, du hast ja wirklich große Sorgen!! Ich hoffe, ich kann dir so viele Informationen geben, dass du die Zuversicht bewahrst, dass alles auch wieder gut werden kann! Zunächst einmal ist es wichtig dass du weißt: Das Abpumpen erlaubt KEINEN Rückschluss auf die tatsächlich verfügbare Milchmenge, da ein Baby beim Saugen an der Brust mit der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Wenn beim Pumpen der Milchspendereflex nicht oder nicht intensiv genug ausgelöst wird (was oft so ist), dann fließt nur ganz wenig Milch - ein korrekt saugendes Baby könnte dennoch sofort ganz andere Mengen Milch aus der Brust bekommen. Es kann also durchaus sein, dass du mehr Milch haben könntest als du jetzt denkst. Auch wenn du die Milchbildung anregen müsstest, gibt es andere Methoden (siehe unten), die weniger Stress verursachen. Denn du hast schon Stress genug, und vor dem Hintergrund, dass das Stresshormon das milchspendende Hormon hemmt, ist Entspannung für dich im Moment extrem wichtig! Aussagekräftiger als das Wiegen des Babys wäre es, dass du die Windelprobe machst: Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Könntest du das am Wochenende mal vergleichen, und uns dann nochmal schreiben mit der Zahl, die bei euch herauskam? Ich würde dir auch empfehlen, bei den Stillmahlzeiten, die ein wenig entspannter verlaufen, die "Brustkompression" auszurprobieren, während du stillst (siehe Beschreibung am Ende). Dadurch kann mehr Milch fließen beim Stillen, und deine Milchbildung wird ganz natürlich angeregt. Sehr gut kann ich nachvollziehen, wie groß deine Sorge ist. Trotzdem möchte ich anregen, dass du versuchst, Auszeiten zu nehmen, um etwas zu tun, dass dir Entspannung bringt. Gibt es einen Papa, der vielleicht bereit ist, jeden Tag mit dem Baby im Tragetuch (oder einer GUTEN) Tragehilfe eine Stunde spazieren zu gehen? Dies hätte den weiteren Vorteil, dass solche Aktivitäten die Bindung zwischen Vater und Kind mächtig stärken - und gerade Väter von sehr anspruchsvollen Babys haben oft das Problem, dass sie nicht wissen, wie sie helfen können, und ziehen sich zurück... Und was die Gewichtsentwicklung generell betrifft: Tatsächlich nehmen die Kleinen in Schüben zu, und die Gewichtszunahme kann dann auch mal stagnieren. Auch Abnehmen kann mal vorkommen, z.B. wenn das Kleine krank ist, und ist nicht besorgniserregend, solange nicht 7-8% des Körpergewichts verloren gehen! Zum Schluss möchte ich dir noch empfehlen, eine Stillgruppe in deiner Nähe zu suchen, denn in der Stillgruppe findest du viele hilfreiche Erfahrungen anderer Mütter, sowie Trost und Rat für diese sicher sehr schwere Zeit, wenn man unsicher ist, ob man das "richtige" macht. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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