Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

baby nicht satt?

Biggi Welter

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Frage: baby nicht satt?

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übers wochenende waren wir zu besuch bei der oma meines freundes. sie hatte früher zu dünne milch und ihr baby wurde nicht von der milch satt. sie meinte mein baby wäre so unruhig ob es denn wohl satt werden würde!? dabei finde ich mein baby eigendlich sehr ruhig. ich bin nun sehr verunsichert. es ist doch normal das babys quängeln und auch mal schreien, oder? mein baby ist 2 1/2 monate, gut beieinander vielleicht reicht meine milch wirklich nicht mehr? hilfe!


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? Liebe Dajanira, keine Sorge, Ihre Milch ist mit Sicherheit nicht zu dünn und wenn das Baby gut gedeiht auch nicht zu wenig. Das mit der „zu dünnen Milch" ist ein Ammenmärchen, das aber leider immer noch verbreitet wird. Oftmals wurde und wird auch heute noch bei Wachstumsschüben angenommen, die Milch reiche nicht aus und dann schaut eine Mutter vielleicht auch noch etwas ausgestrichene Muttermilch an, die im Verhältnis zur homogenisierten Kuhmilch, deren Anblick wir alle gewohnt sind, „dünn" ausschaut und schon ist die Verunsicherung der Mutter komplett. Babys haben noch relativ wenig Möglichkeiten, sich bemerkbar zu machen und da sind Lautäußerungen wie Weinen oder Quengeln nun mal Wege, mit der Umwelt zu kommunizieren und nicht jede Unruhe und auch nicht jedes Weinen bedeuten Hungern. Solange Ihr Baby die folgenden Kriterien erfüllt, wird es satt und gedeiht: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin über das Thema „zu dünne Milch" an und hoffe, ich konnte Sie beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Gibt es zu dünne Muttermilch? Welchen Einfluss hat die Ernährung der Mutter auf die Qualität der Muttermilch? Von Denise Both, IBCLC Wohl jede von uns hat schon einmal eine Mutter getroffen, die der Meinung war, dass ihre Milch zu dünn für ihr Baby sei (oder die Schwiegermutter, Tante, der Ehemann oder sonst wer war dieser Meinung). Nicht selten glaubt die Mutter deshalb abstillen oder zufüttern zu müssen oder hat es bereits getan. Was ist nun dran an der „dünnen Muttermilch"? Gibt es wirklich Frauen, deren Milch nicht nahrhaft genug ist? Kann die Mutter den Kaloriengehalt oder die Zusammensetzung der ihrer Milch durch die Ernährung wesentlich beeinflussen? Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. In wie weit lassen sich nun die einzelnen Bestandteile der Muttermilch tatsächlich beeinflussen? Keinen Einfluss hat die Ernährung auf den Gehalt der Muttermilch an Eiweiß, Laktose, Wasser und Kalorien. Ebenso lässt sich die Fettmenge nicht beeinflussen, wohl aber die Zusammensetzung der Fette. Das Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren steht in deutlichem Zusammenhang zur Ernährung der Mutter. Wenig Einfluss lässt sich auf den Gehalt der Muttermilch an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) nehmen. Zumindest durch eine kurzfristige Ernährungsumstellung lässt sich nichts bewirken. Bei unterernährten Frauen lässt sich durch die Gabe von fettlöslichen Vitaminen eine teilweise Steigerung des Gehaltes der Muttermilch feststellen. Mit Ausnahme von Jod, Fluor und Mangan ist der Gehalt an Mineralstoffen in der Muttermilch nicht durch die Ernährung beeinflussbar. Dabei ist besonders wichtig zu wissen, dass sich der Eisengehalt der Muttermilch nicht steigern lässt. Demgegenüber ist der Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen (B, C) durchaus abhängig von der Ernährung der Mutter. Es kann jedoch nicht zu einer Überdosierung von diesen Vitaminen kommen, da ein eventueller Überschuss ausgeschieden wird. Selbstverständlich ist eine gute und ausgewogene Ernährung der Mutter wünschenswert, aber aus dem oben gesagten lässt sich ableiten, dass es keine „zu dünne" Muttermilch gibt. Dennoch gibt es einige wenige Ernährungsformen, die ein Risiko für die Qualität der Muttermilch darstellen. Die Milch von Müttern, die sich makrobiotisch oder streng vegan (ohne jegliche tierische Eiweiße) ernähren, kann einen Mangel an Vitamin B12, Vitamin D und Eisen aufweisen. Ein Mangel an B-Vitaminen ist ein Risiko für die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes. Wollen Mütter, die diese Ernährungsformen für sich gewählt haben, auch in der Stillzeit streng auf jegliches tierisches Eiweiß verzichten, so muss überlegt werden, ob entweder die Mutter oder das Kind entsprechende Präparate einnehmen.


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