Mitglied inaktiv
Meine Tochter jetzt 6 Monate habe ich bisher voll gestillt und wollte dies auch weiter tun. Jetzt hat sie aber sehr schlimme Neurodermitis bekommen, mit Entzündungen in der Halsbeuge, Armbeugen und Kniekehlen. Die Kinderärztin hat sofort gesagt ich soll kpl. abstillen und ihr eine Spezialnahrung geben. Die Blutuntersuchung hat ergeben dass bei Ihr eine Nahrungsmittelallergie vorliegt (sie hat einen Wert von 500 normal ist 40). Die genauen Lebensmittel konnten noch nicht festgestellt werden, das Ergebnis bekommt die Ärztin in 3 Wochen wegen Urlaub. Ich möchte das die Kleine sich nicht weiter quält, aber ich bin am Boden zerstört dass ich sie nicht mehr stillen darf. Ich habe die Nähe zu ihr sehr genossen und auch in der Nacht war es sehr praktisch. Im Moment pumpe ich die Milch ab und schütte sie weg, aber ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Weiß jemand Rat?
Kristina Wrede
Liebe ManuD, soweit mir bekannt ist ist es bei einem so kleinen Menschen fast unmöglich, herauszubekommen worauf er reagiert. Also erwarte dir bitte nicht zuviel von dem Test. Glaub mir aber: Deine Kleine hat nicht WEGEN der Muttermilch Neurodermitis bekommen, sondern TROTZ. Wer weiß, wie es ihr gehen würde, wenn du sie gar nicht gestillt hättest! Und trotz deines Schocks möchte ich dich ermuntern über das Abstillen nachzudenken und noch einmal mit deiner Ärztin darüber zu sprechen, bevor du jetzt wirklich nicht mehr stillst! Ich bin sicher, bei so einem gravierenden Fall wird deine Ärtzin auch am Freitagnachmittag oder sogar auf ihrer privaten Nummer für dich ansprechbar sein. Und wenn sie im Urlaub ist, dann schau morgen im nächsten Krankenhaus mit Kinderarzt vorbei und hol dir eine 2. Meinung ein, aber still nicht so abrupt ab. Allein die seelische Belastung für euch beide ist ja unendlich groß! Ist denn dein Kind denn auch nicht mehr gediehen, also hat es nicht an Gewicht und Länge zugenommen? Nur in extrem seltenen Fällen, wenn das Kind nicht nur an Neurodermitis leidet, sondern auch nicht mehr wächst und zunimmt, also nicht mehr gedeiht und eine Diät der Mutter nichts verbessert, dann kann es vorkommen, dass das Kind abgestillt werden muss und dann eine ganz hoch hydrolisierte Spezialnahrung bekommen muss. (Normale HA Nahrung macht keinen Sinn, wenn bereits eine Kuhmilchunverträglichkeit aufgetreten ist, sie ist nicht weit genug hydrolisiert.) Weiterstillen und ausprobieren, ob sich etwas bessert, wenn auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet wird, ist in der Regel der sinnvolle erste Weg, der versucht werden kann, bevor radikal abgestillt wird - vorausgesetzt, das Kind hat sich ansonsten gut entwickelt. Es gibt Stillkinder, bei denen sich die Symptome bessern, wenn die Mutter auf Kuhmilch verzichtet oder ihren Konsum an Kuhmilch und Kuhmilchprodukten einschränkt. Andere Kinder reagieren auf andere Nahrungsmittel und es kann helfen, wenn die Mutter auf diese anderen Nahrungsmittel verzichtet. Das könntest du auf jeden Fall probieren! Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, bei welchen Kind eine Diät der Mutter helfen wird und bei welchen nicht, das muss ausprobiert werden. Ehe sich eine Frau auf eigene Faust in eine Eliminationsdiät stürzt, sollte sie sich in jedem Fall von einer Ernährungsberaterin, die auf diesem Gebiet Erfahrung hat, beraten lassen. Ich hänge dir noch einen Artikel von meiner Kollegin Denise Both an, der sich mit dem Thema beschäftigt. Lieben Gruß, Kristina Bei Neurodermitis abstillen? Von Denise Both, IBCLC In letzter Zeit kommt es immer wieder zur Verunsicherung stillender Mütter durch die Information, dass beim Auftreten einer Neurodermitis beim gestillten Kind abgestillt werde sollte. Was ist von dieser Aussage zu halten? Seit im Januar 1999 unter dem Titel "Breast feeding of allergic infants." eine Arbeit von E. Isolauri, A. Tahvanainen, T. Peltola und T. Arvola vom Department of Pediatrics der University of Turku, Finland (Journal of Pediatrcis 1999; 134:27 32) veröffentlicht worden ist, kommt immer wieder die Behauptung auf, dass beim Auftreten von Neurodermitis beim gestillten Säugling abgestillt werden müsse, da die Muttermilch in diesem Fall mehr schade als nütze. Verständlicherweise sind die Mütter nun verunsichert, steht doch diese Aussage im absoluten Gegensatz zu der bisherigen Empfehlung, gerade bei allergiegefährdeten Kindern mindestens sechs Monate ausschliesslich zu stillen. Es stimmt, dass es Nahrungsmittelallergene gibt, die in die Muttermilch übertreten und Symptome beim Kind verursachen können. Ganz oben auf der "Hitliste" dieser Allergene steht die Kuhmilch, aber auch Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse und Eier können über die Muttermilch zu Reaktionen beim Kind führen. Deshalb wird in vielen Fällen Müttern von Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) geraten zunächst einmal eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der sie auf die im Verdacht stehenden Nahrungsmittel verzichten und so die Allergenzufuhr über die Muttermilch verringern. In vielen Fällen lässt sich auf diese Weise eine Besserung oder sogar eine Symptomfreiheit erreichen. Allerdings ist das Einhalten einer strengen Diät nicht für alle Mütter möglich. Durch die Einschränkung des eigenen Speiseplanes ist es nicht selten schwierig, weiterhin eine ausgewogene und vollwertige Ernährung der Mutter zu gewährleisten und manchmal ist die Lebensqualität der Mutter durch die Diät so sehr beeinflusst, dass sie diese Einschränkung nicht weiter hinnehmen kann. Auch in der Studie von Isolauri et al. wurde zunächst durch eine Diät der Mutter versucht, Einfluss auf die Symptome beim gestillten Kind zu nehmen. Bei einer kleinen Gruppe der untersuchten Kinder konnte jedoch auch durch die allergenarme Ernährung der Mutter keine Besserung erreicht werden. Zusätzlich wurde bei diesen wenigen Kindern eine Einschränkung des Wachstums beobachtet. Die betroffenen Kinder profitierten in der Tat vom Abstillen. Die Schlussfolgerung der Studie war daher auch NICHT die Empfehlung, generell vom Stillen als Allergieprophylaxe oder beim Auftreten von Neurodermitis abzuraten. Im Gegenteil, das Stillen wird weiterhin als wichtigste Massnahme zur Vorbeugung gegen Allergien betrachtet. Erst wenn auch das Wachstum und die Entwicklung des Kindes betroffen sind, sollte das Abstillen in Betracht gezogen werden. Zitat: "Schlussfolgerung: Stillen sollte als erste Vorbeugung gegen Allergien gefördert werden, aber gestillte Säuglinge mit Allergien sollten durch eine Vermeidung von Allergenen behandelt und in manchen Fällen sollte abgestillt werden. Dies bezieht sich speziell auf Säuglinge mit atopischem Ekzem, bei denen zudem das Wachstum eingeschränkt ist." ("CONCLUSIONS: Breast feeding should be promoted for primary prevention of allergy, but breast fed infants with allergy should be treated by allergen avoidance, and in some cases breast feeding should also be stopped. This particularly applies to infants with atopic eczema who also have impaired growth.") Von seltenen Ausnahmefällen abgesehen gilt nach wie vor (auch in dieser Studie) "Breast is best". Ein Abstract der Studie ist unter www.ncbi.nlm.nih.gov/htbin post/Entrez/query?uid=9880445&form=6&db=m&Dopt=b im Internet zu finden.
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