Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Wann gibt Gericht Kindern Recht?

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Wann gibt Gericht Kindern Recht?

Katha0886

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Sehr geehrte Frau Bader, und Community, ich hätte eine Frage, die mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. meine Kinder sind 3 und 5 Jahre alt und ich betreue sie mit meinen ExMann im Wechselmodell. Er ist nach einem Jahr noch immer nicht über die Trennung hinweg und sagt immer wieder, die Kinder werden sich später schon für ihn entscheiden. Das Problem: Er hat ein großes Haus, eine Oma, die jeden Tag kocht, einen Hof und Tiere, was die Kinder natürlich mögen. Seine ganze Familie sieht mich nach mehr an und lässt auch kein gutes "Haar" an mir ... Ich selbst habe nur eine kleine Wohnung, und kann den kindern nicht den Platz bieten, den sie nun bei Ihrem Papa haben. Ich habe große Angst, dass sie sich vielleicht später, aufgrund dieser Tatsachen, für ein Leben bei Ihrem Vater entscheiden könnten. Ich habe mein ganzes Leben verändert, nur um bei meinen Kindern sein zu können. Auch mein Freund wird sein Haus verkaufen, um zu mir ziehen zu können, weil ich nicht ohne meine Kinder sein möchte. Ab wann würde eine solche Entscheidung der Kinder von Gewicht sein? Wie alt müssen Sie sein? Ich würde Ihnen gerne mehr bieten, kann es aber nicht. Doch ich gebe mein bestes!. Doch mein ExMann hat seine ganze Familie im Hintergrund, die auf die Kinder einwirkt, meine Familie verhält sich loyal, schon der Kinder willen! Selbst der Verfahrensbeistand stand auf der Seite meines Noch-Mannes, auf diese Hilfe kann ich im Fall der Fälle auch nicht hoffen. Sie meinte, die Kinder brauchen den Hof und die vielen Tiere! Unglaublich! vg Katha


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, der Verfahrenbsbeistand ist der Anwalt der Kinder und vetrtritt deren Interessen. Ich kann jetzt nicht sehen, was daran so verkehrt ist, dass die Kinder beim Vater gut aufgehoben sind. Zum Verfahren kann ich nichts sagen, ich kenne die Umstände nicht Liebe Grüße NB


3wildehühner

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“Unglaublich” finde ich das nicht; das scheint ja das gewohnte Umfeld der Kinder zu sein. Warum darf der Vater die Kinder nicht genauso “haben” wollen, wie du ja auch. Ihr sehr beide scheinbar als euren “Besitz”, aber die gehören nur sich selber und werden früher oder später eine Entscheidung fällen, wenn sie das wollen. Das wird aber sicher noch dauern und wer weiß, was sie dann wollen. Vielleicht finden sie mit Beginn der Pubertät das Landleben und eine immer anwesende Oma gar nicht mehr so toll?


Katha0886

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Ja da geb ich dir recht, manchmal scheint man wirklich die Eigenständigkeit zu vergessen. Aus freien Stücken auch ok, aber ich weis um die Beeinflussung, Geschenke und schlechte reden über mich, was mir natürlich Angst macht. Ich danke dir für deine Meinung!


Mitglied inaktiv

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ich glaube, das sind Ängste jedes getrennten Elternteils der finanziell schlechter gestellt ist als der andere. du kannst nur darauf vertrauen, dass sich die Kinder von materiellen dingen nicht blenden lassen und auch anerkennen, was du zu ihrem wohl geleistet hast! lass dich nicht beirren, bei verfahrensbeiständen auf durchzug schalten, freundlich nicken etcpp! alles gute!


Katha0886

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Danke für deine lieben Worte. Ich mache mir selbst Mut, in dem ich nach meinen Kräften und finanziellen Möglichkeiten alles für meine Kinder mache, was geht. Wir unternehmen viele Ausflüge und sie sind sehr glücklich dabei. Das tut gut. Ja, du hast recht, einfach auf Durchzug bei Verfahrensbeitständen schalten, doch leider haben genau diese meistens das letzte Wort. Und das Haus meines ExMannes ist "leider" auch ihr zu Hause ... Obwohl der Große immer sagt, dass er 2 zu Hause hat ! ;) danke!


Mitglied inaktiv

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ach, das letzte wort haben auch die nicht. in der not entscheidet dann halt ein gutachten. lass dir die butter nicht vom Brot nehmen!


luvi

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Hallo, Was ich nicht verstehe ist, warum du dir so Gedanken darum machst, dass ein Wechselmodell, das scheinbar funktioniert, nicht mehr bestehen bleiben soll. Befürchtest du, dass die Kinder in einem Jahr sagen, dass sie ganz bei Papa bleiben möchten? Oder denkst du in 10 Jahren? Gibt es einen konkreten Grund, warum das jetzt geändert werden soll? Bekannte von mir hatten jahrelang das Wechselmodell. Es hat gut funktioniert, bis der Teenager den Wunsch äußerte, lieber bei der Mutter zu wohnen. Der Grund war nicht, dass das Kind lieber Tiere wollte, oder die Großeltern im Haus. Das Kind wollte lieber bei der Mutter leben, da der Vater außerhalb der Stadt wohnt und die Mutter mitten im Zentrum. So sind halt Teenies. Es geht jetzt darum, dass du den Kindern ein liebevolles zu Hause gibst, für sie da bist, mit dem Papa so weit möglich an einem Strang ziehst... Was später ist, wird sich zeigen. LG luvi


Katha0886

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Ja, ich geb dir recht, ich habe habe Angst, das die kinder vielleicht irgendwann nicht mehr hier bleiben möchten. Es hat sehr emotionale Gründe ...ich habe zwei kinder verloren, und bei der kleinen war ich auf Messers schneide... der Gedanke, sie vielleicht seltener zu sehen, macht mir wirklich Angst. Ich konnte mich auch kaum mit dem wechselmodell anfreunden, aber ihr Vater ist auch wichtig für sie ... Ja du hast recht, meine Kinder fühlen sich hier sehr wohl bei mir und die Wohnung wird nur eine Notlösung sein. Das reden der Schwiegereltern macht mir da mehr Angst, sie sagen immer, ich wollte nicht mehr bei ihnen sein, der große erzählt das ...ich kann es nur richtig stellen und hoffen, das sie es nicht glauben ... Katha


luvi

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Hallo, Das tut mir sehr leid. Ich kann es mir ehrlich auch schwer vorstellen, dass meine Kinder nach einer Trennung nicht dauernd bei mir leben. Aber ich denke, du musst dich jetzt damit abfinden und das beste aus der Situation machen. Das Wechselmodell wirst du (wahrscheinlich) nicht ändern können. Konzentrier dich auf das, was du beeinflussen kannst. Und das ist die Zeit, die die Kinder mit dir verbringen. Hier geht's auch nicht um die Quantität der Zeit, sondern um die Qualität der Zeit, die du mit den Kids verbringst. Du hast doch eine gute Beziehung zu den Kindern, ihr habt schöne gemeinsame Erlebnisse, ihr könnt miteinander lachen, du tröstet sie usw. An das erinnern sich deine Kinder gerne. Mama ist für uns da. Auch wenn Papa und Großeltern gegen dich arbeiten, heißt das ja noch lange nicht, dass die Kids das auch so empfinden. Vielleicht erreichen sie damit auch das Gegenteil... LG luvi


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