JuliaEmilNoah
Hallo, folgendes ist bei uns der Fall: unser Sohn ist Anfang Mai 5 Jahre geworden. Er hat eine ausgeprägte Sprachentwicklungsverzögerung, die sich auch auf andere Teile seiner Entwicklung auswirkt. So ist er dadurch sehr unsicher, hat viel Angst, ist anhänglich und wenn jemand mit ihm spricht versteckt er sich hinter Blödeleien. Die Kita Eingewöhnung hat in den ersten drei Anläufen nicht geklappt weil er panische Angst hatte, nicht verstanden zu werden. Nun geht er seit Sommer in den Kindergarten, er hat aber immer mal wieder Rückschläge, wo er nicht hin will und dann auch komplett außer sich ist, so dass wir ihn zu Hause lassen. Logopädie macht er bereits, die Behandlung wird auf 2 Jahre geschätzt. So, und nun zum Problem. Wir Eltern wissen, dass eine Einschulung nächstes Jahr eine Katastrophe wäre. Unser Sohn ist noch völlig unsicher und labil, brauch Zeit sich noch zu entwickeln, zu festigen, Selbstvertrauen aufzubauen und Freunde zu finden. Vor allem braucht er Zeit seine sprachliche Barriere abzubauen. Wir hatten bereits mehrere Gespräche mit der Schule, allerdings hat die Leitung die Entscheidungsmacht. Die Logopädie ist klar für eine spätere Einschulung und die Schuleingangsuntersuchung ergab ebenfalls klar das Ergebnis, dass er nicht schulreif ist und auch eine sozialpädagogische Förderung nicht angemessen wäre, sondern die Zeit der Entwicklung dienen soll. Zudem waren wir bei einer Kinderpsychologin, die eine klare und eindeutige Diagnose gestellt hat, dass er später eingeschult werden soll. Viele Termine und nervenaufreibende Aufgaben mussten wir, vor allem aber unser Sohn über sich ergehen lassen. Trotzdem kann die Schulleitung sagen: doch er muss entgegen aller Gutachten eingeschult werden, was dann nicht im Sinne des Kindeswohl wäre. Nun ist meine Frage, was wir in diesem Fall tun können. Wir machen uns Tag und Nacht Sorgen, dass wir ausgeliefert sind. Vielen Dank
Hallo, wir standen damals vor einer ähnlichen Problematik, unser Sohn musste gehen - und hat dann die erste Klasse wiederholt, weil er schlichtweg nicht schulreif war. Und das ist blöd, es vermiest dem Kind die Schule. Die Rektorin hat damals gesagt, wir hätten vorher bei ihr vorstellig werden sollen, sie hätte das geregelt. Das würde ich an Ihrer Stelle auch versuchen. Ansonsten einen früheren Termin beim Gesundheitsamt beantragen und so viele Atteste wie möglich mitnehmen. Schade, dass hier so wenig auf die Eltern gehört wird, die kennen ihr Kind am besten. Letztlich muss man sehen, ob eine Förderschule Sinn macht, das hängt auch vom BuLand ab. Viel Glück, Nicola Bader
3wildehühner
Schuldrecht ist Ländersache. In welchem Bundesland lebt ihr? Bei uns in NRW gibt es Förderschulen mit Schwerpunkt Sprache ( Sprachheilschulen). Diese Schulen fördern Kinder wie deinen Sohn optimal. In einigen Bundesländern ist eine Rückstellung problemlos möglich, in anderen wird sie erschwert, da gesagt wird, dass die Eingangstufe (Klasse 1+2) in 3 Jahren absolviert werden kann. Am besten erkundigst du dich bei dem für euch zuständigen Schulamt, welche Möglichkeiten es gibt.
JoMiNa
Am besten noch das Bundesland dazu schreiben, da gibt es garantiert unterschiedliche Regelungen und Abläufe. Bekannte von uns in BW haben ihr Mai-Kind zurückstellen lassen, ob es da Probleme gab, weiß ich leider nicht. Hat die Schulleitung bei den bisherigen Gesprächen denn gesagt, dass sie gegen die Zurückstellung ist? Kann nicht nachvollziehen, was die SL davon hätte, gegen Empfehlungen und Diagnosen zu entschieden.
Ani123
Hier in Niedersachsen hat der Schularzt das letzte Wort. Er untersucht das Kind, spricht mit dem Kind und fragt es u. a. auch, ob es zur Schule möchte. Die anwesenden Personen (Mama und/oder Papa) werden ebenfalls befragt. Wenn diese gegen die Einschulung sind und das gut begründen hat das schon Relevanz. Der Hinweis auf die vorliegenden Berichte kann hilfreich sein. Diese können auch nochmal in Kopie mitgeführt werden. In der Regel wird einem an dem Tag mitgeteilt, ob schulfähig oder nicht. Dass der Schulleiter das Kind schulfähig sieht ist nur eine von mehreren Meinungen. Das Gespräch mit dem Schularzt zählt hoch. Seit wann bekommt ihr Kind Logopädie? Wenn bereits länger kann ein Wechsel des Logopäden sinnvoll sein. Das bedeutet nicht, dass der Jetzige schlecht ist. Im Gegenteil, durch eine andere Person kann das Kind weitere Erfolge erzielen. Hinzu kommt das fördern von sozialen Fähigkeiten. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es Praxen gibt, welche nach 30 Sitzungen immer wechseln um das Kind weiter zu fördern. Für die Kinder ist das kein Problem und die Erfolge sehr gut. Wir haben 3 Jahre Logopädie gemacht mit gutem Ausgang. Nach 30 Sitzungen wurde mindestens 6 Wochen pausiert um zu schauen wie sich das Gelernte im Alltag festigt. Bei ihnen scheint es mir so als wäre die Sprache nicht das einzige Problem ihres Kindes. Haben sie mal beim SPZ vorgestellt um zu erfahren wie seine Entwicklung ist? Dort erfahren sie auch welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Ob sie diese nutzen entscheiden sie. Es dient dem Wohl ihres Kindes. Sie sollten keine Zeit zur Förderung verlieren. Wie jemand schon schrieb gibt es auch Schulen welche auf einzelne Bereiche spezialisiert sind. Hier gibt es eine Sprachschule wo die Kinder die ersten 2. Schuljahre in bis zu 3 Jahre durchlaufen können. Mit der Regelschule wo das Kind eigentlich hin sollte wird Kontakt gehalten. Wenn absehbar ist, dass das Kind dahin wechseln kann wird der Kontakte intensiviert. Viele Kinder können zur 3. Klasse dort hin wechseln. Und wenn nicht können sie bis zur 4. Klasse in der Sprachschule bleiben.
JuliaEmilNoah
Nein Förderschule kommt nicht in Frage und das wurde auch in der Diagnose so festgehalten. Er soll Zeit haben sich in Ruhe zu entwickeln.
JuliaEmilNoah
Das SPZ hat klar gesagt keine Förderschule. Unser Sohn ist ansonsten top fit.
3wildehühner
Um welches Bundesland geht es denn jetzt?
3wildehühner
Warum denn keine Förderschule? Genau dort erhält ein Kind die Zeit sich zu entwickeln. Gerade wenn euer Sohn "nur" Defizite im Bereich Sprache hat, ist es doch um so wichtiger und wertvoller, wenn er in den anderen Bereichen nach Plan beschult wird und in der Sprache gefördert wird. Das tolle an Sprachheilschulen ist, dass dort auch die logopädische Förderung im zeitlichen Rahmen des Schulunterrichts stattfindet und die Kinder in ihrer Freizeit nicht zusätzlich belastet sind.
KielSprotte
- warum nennst du nicht das Bundesland ? - warum sollte die Schulleitung entgegen sämtlicher Gutachten entscheiden und sich damit Probleme erzeugen? - was habt ihr gegen eine Sprachheilschule? Die sind doch genau für Kinder wie euren Sohn erfunden worden. Da wäre er auch nicht Außenseiter und kann daraus auch Selbstbewusstsein ziehen - ich bin nicht anders, sondern einer von mehreren, ich bin nicht "falsch" So eine Schule ist doch kein "Stempel". Scheinbar habt ihr ja auch relativ spät mit der Logopädie gestartet - warum? Verbaut ihm nicht seine Chancen!
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