Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Schwanger von F+

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Schwanger von F+

Uppsiwuppsi

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Hallo... Leider wird es jetzt ziemlich kompliziert und ich möchte drum bitten keine Vorwürfe in meine Richtung zu machen,  es ist schwer genug... Zur Vorgeschichte: Bei mir wurde 2021 Krebs festgestellt. Ich habe Bestrahlung und Chemotherapie bekommen.  Seitdem hatte ich nie wieder meine Periode,  und die Ärzte sagten mir, ich kann definitiv nicht mehr schwanger werden... Dieses Jahr hatte ich mehrfach mit meinem ehemals besten Freund geschlafen.  Es ging immer von ihm aus! Einmal haben wir kein Kondom benutzt, leider... Da ich ja aber dachte, ich kann keine Kinder bekommen,  hab ich mir nichts dabei gedacht.  Das war im Juni... Vor ein paar Tagen war ich zur Nachsorge wie jedes halbe Jahr.  Und da dachte ich dann ich fall um! Die Ärztin hat Ultraschall gemacht und hat auf einmal sehr komisch geschaut,  ich dachte das ich bestimmt irgendwo wieder einen Tumor habe.  Auf einmal sagt sie zu mir ich soll mal bitte schauen... Da war dann der Herzschlag eines Babys zu sehen. Ich bin komplett fertig mit der Welt,  weil ich alleine bin, krank, und jetzt auch noch schwanger von einem Menschen der mit mir zuletzt umgegangen ist, wie mit Dreck! Ein Abbruch ist wegen der Zeit ja nun keine Lösung mehr. Ich habe richtig Angst es ihm zu sagen und weiß ehrlich gesagt auch nicht wie ich das machen soll. Bei ihm klingeln und sagen:" Ach du... Du kannst mich zwar nicht mehr leiden, aber herzlichen Glückwunsch! Du bekommst ne kleine Tochter von mir...", traue ich mich nicht wirklich.  Ich bin komplett überfordert mit der ganzen Situation... Was soll ich denn jetzt nur machen? 


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, das ist wirklich eine schwierige Situation, ich hoffe, Sie haben Unterstützung. Zuerst einmal müssen Sie überlegen, ob Sie das Kind behalten wollen oder zB zur Adoption freigeben. Machen Sie sich dabei frei von der Meinung anderer. Wenn Sie sich entscheiden, das Kleine zu behalten, ist es doch ganz einfach. Die Freundschaft besteht nicht mehr, Sie wollen keinen Kontakt. Dann beauftragen Sie einen Fachanwalt, ihn zu informieren und Ansprüche geltend zu machen. Was Ihnen aber klar sein muss: in letzteren Fall bleiben Sie gemeinsam Eltern und müssen die nächsten 18 Jahre zusammen funktionieren, auch ohne ein Paar zu sein. Am besten lassen Sie sich beraten bei Caritas oder Diakonie. Egal, wie Sie sich entscheiden: es gibt kein Richtig und kein Falsch. Liebe Grüße NB  


Lukko34

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Wenn du so krank bist und dich nicht um das Kind kümmern kannst, wäre evtl. eine Adoption ein Möglichkeit. Gibt es keine Familie zu Unterstützung ? Ihm erzählen das er Vater wird, zudu bist du nicht verpflichtet. Allerdings gibt es dann auch kein Geld von ihm für das Kind. Ich würde, einen Termin bei der Caritas oder Diakonie vereinbaren und mich ausführlich beraten lassen. 


misses-cat

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Wie krank bist du den wirklich? Sind aktuell Tumore bei dir oder gilst du als Tumorfrei und musst jetzt einfach die 5-7 Jahre abwarten bist du als geheilt eingestuft wirst??! Weißt du, du hast ihn nicht gezwungen ohne Kondom mit ihm zu schlafen, das war auch seine Entscheidung. Ich würde nie bei einer nicht festen Beziehung ohne Kondom, es gibt ja auch Krankheitenaber das hilft dir ja nicht weiter, jetzt bist du schwanger und dein Baby wollte zu dir!!! Hast du Familie und Freunde die dir zu Seite stehen würden? Man kann ein Kind auch alleine bekommen Und dem Vater musst du aktuell gar nichts sagen das reicht auch nach der Geburt, wenn du es selber nicht magst lass es übers Jugendamt laufen


Uppsiwuppsi

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Danke für deine Antwort.  Ja ich werde Montag mal dort anrufen und einen Termin ausmachen.  Ich habe zwar Familie,  aber da ist relativ wenig Unterstützung da, da gab es nur Vorwürfe... Das mit Adoption habe ich mir auch schon überlegt,  bin mir aber echt unsicher ob ich das kann. 


Uppsiwuppsi

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Hallo... Danke für deine Antwort... Ich habe derzeit eine Metastase im Kopf, die aber stabil ist. In der Situation damals habe ich echt hin und her überlegt und er meinte dann:" Kann ja nix passieren..." Ich muss dazu sagen,  das ich vorher in einer Horror Ehe war und da gab es kein " Nein". Ich weiß,  blöde Ausrede aber so war es einfach.  Ich hatte mich nicht getraut zu sagen das es ohne nicht läuft.  Du hast Recht... Jetzt bin ich schon ziemlich weit Schwanger. Meine Familie macht mir ziemlich schwere Vorwürfe,  aber ich hab meine Kinder in der Ehe auch komplett alleine groß gezogen,  weil sich mein Ex Mann nie um seine Kinder gekümmert hat. Also könnte ich dann nach der Geburt auch zum Jugendamt gehen und sagen das die sich drum kümmern sollen,  also das er es erfährt? Ich glaube das wäre mir fast das liebste.  Weil meine Mutter hat gestern versucht mit ihm zu reden ( ging um ein anderes Thema) und da ist er auch schon komplett abgedreht und hat meine Mutter tausend mal angerufen und wollte diskutieren.  Danach stand er hier vor der Tür,  ich habe ihm aber nicht aufgemacht,  weil ich nicht mit ihm reden wollte.  


zweizwerge

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Hallo, ich würde vorschlagen, Du lässt das ganze erstmal noch ein paar Tage sacken. Für Dich ist das ja auch eine große Überraschung. Ich finde es eine interessante Info, dass Du schon große Kinder hast. Du bist also schon erfahren und nicht mehr blutjung ;-).   Aber ich denke, Du solltest darüber nachdenken, dem Vater evtl. doch selbst mitzuteilen, dass er Vater wird. Ich weiß natürlich nicht, was vorgefallen ist - es gibt sicherlich Grenzen, aber Ihr werdet auch ohne Beziehung und auch ohne Freundschaft Eltern eines Kindes, und Ihr werdet einen Weg finden müssen, damit umzugehen und zu kommunizieren. Ich kann mir vorstellen, dass das in Zukunft einfacher wird, wenn Du ihm die Mitteilung selbst machst und es nicht dem Jugendamt (oder Deiner Mutter oder sonstwem) überlässt. Du kannst ja auch einen Brief schreiben, wenn Du Dir eine direkte Mitteilung nicht vorstellen kannst. Ist vielleicht auch für ihn besser, wenn er den Schock (denn das wird es vermutlich) erstmal verdauen kann. Gerade wenn Du ernsthaft über eine Adoption nachdenken solltest, wäre es auch fair, ihm das vorher mitzuteilen, denn wer weiß, vielleicht möchte er das Kind ja aufziehen - das würde einer Adoption sicher vorgehen. Und dafür wäre es natürlich nett, wenn er es vorher weiß und und darüber nachdenken kann. Eine Adoption muss auch nicht direkt nach der Geburt veranlasst werden. Wenn Du ein paar Monate später merkst, dass es wirklich nicht geht, z.B. weil dass Deine Krankkeit wieder aktiv ist oder es Dir zu schlecht geht, dann ist eine Adoption oder Pflege sicher immer noch möglich. Alles Gute!


Uppsiwuppsi

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Ich habe mich zusammen mit der Konflikt Beratung zu einem,  ich denke mal, guten Weg entschieden wie er es erfährt.  Die Frau hat ihn zu einem Gespräch eingeladen.  Sie hat nicht gesagt um was es geht und in welchem Bereich sie arbeitet. Bei dem Gespräch werde ich und eine Mitarbeiterin vom Jugendamt dabei sein, einfach um einem cholerischenAusraster vorzubeugen,  denn wenn er das macht würde er sein Kind nur unter Aufsicht zu sehen bekommen. Und wie ich ihn kenne,  möchte er das nicht. Die Feau von der Beratung wird ihm dann sagen warum wir alle da sind,  weil wenn er mir gegenüber sitzt schaffe ich es nicht ihm das zu sagen... Ich denke das ist ein guter Weg,  wir können gleich alle Fragen klären wenn es welche gibt und es wird ihm auch gleich " erklärt " was nicht angemessenes Verhalten seinerseits ( auch außerhalb des Gespächs) für Konsequenzen hat. Das Hauptsächlich da er gerne dazu neigt immer vor der Tür zu stehen,  zu diskutieren oder so... Zum Thema Adoption: Ich denke das kommt für mich nicht in Frage... Das war wohl eher der erste Schock. Ich habe bereits mit dem Jugendamt telefoniert und zur absoluten Not wenn es mir schlecht gehen würde,  käme das Kind dann hier in der Stadt in Pflege.  Das sind aber alles Dinge die dann entschieden werden,  wenn es soweit sein sollte...


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