Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Befristeter Vertrag...

Nicola Bader

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Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Befristeter Vertrag...

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Liebe Frau Bader, ich bin im aktuellen August-Forum. Ein anderes Mädel aus meinen Forum mit im April endendem, also befristetem, Arbeitsvertrag hat ihren Chefs gerade erzählt, dass sie schwanger ist. Sie wird nun total "abgestraft": Der Vertrag wird nicht verlängert, sie darf eine vom Arbeitgeber vorher zugesagte und bezahlte Schulung und eine Prüfung nicht mehr machen, wurde an einen anderen Arbeitsplatz versetzt...etc. Natürlich sagen die Herren ihr, dass dies überhaupt nichts mit ihrer Schwangerschaft zu tun hat, sondern an ihren fehlenden Leistungen liegt. Letztere wurden vor Weihnachten erst gelobt. Was kann sie jetzt unternehmen? Das kann frau doch nicht auf sich sitzen lassen. Die Gesellschaft schreit nach Babys und wenn frau sie dann bekommt, wird sie dafür "bestraft". Ich stecke auch in einem befristeten Arbeitsverhältnis. Mein Vertrag läuft aber erst Mitte 2009 aus. Freue mich auf Anregungen! Viele Grüße, Kichererbse0808


Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, 1. Einen Anspruch auf Verlängerung hat sie nicht 2. Ob der AG sie versetzen darf, hängt vom Arbeitsvertrag ab 3. Bzgl. der Schulung hat sie einen Anspruch, wenn es ihr vertraglich zusteht oder er es ihr schriftlich/ vor Zeugen zugesagt hat Liebe Grüsse, NB


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Hm, sicherlich ist das nicht schön, aber wie wäre es den andersherum: Würdest du jemandem, von dem du SICHER weißt, dass er/sie demnächst aus dem Betrieb ausscheiden wird noch eine Fortbildung finanzieren wollen? Und dass ein befristeter Vertrag über eine Schwangerschaft hinaus nicht verlängert werden wird, hat deine Bekannte doch bestimmt gewusst. Deshalb ist er ja u.a. befristet. Doof aber jetzt nicht mehr zu ändern. Und zur Versetzung: Vielleicht muss der Arbeitgeber schnell jemand Neues in ihre Stelle einarbeiten? Vielleicht kann er das Risiko nicht eingehen, dass sie "plötzlich" (wegen Komplikationen bspw.) fehlt und der Posten unbesetzt ist. Sicherlich, es ist eine doofe Situation, aber aus seiner Postition kann man den Arbeitgeber schon verstehen. LG


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Deinen Beitrag, aber er hilft mir wirklich nicht weiter. Ich bin "geschockt", wieviele Mädls hier so ein großes Mitleid mit den "armen" Arbeitgebern haben. Die Fortbildung dennoch zu bezahlen, wenn man eine Mitarbeiterin schätzt, ist z.B. ein gutes Mittel, diese an die Firma zu binden. Meine Meinung. Hängt natürlich von den Rahmenbedingungen ab. In einem 1.000-Mann-Betrieb ist diese Politik sicher leichter als in einem 4-Mann-Betrieb... Und es soll sogar Firmen geben, in denen befristete Verträge trotz SS verlängert werden...


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Die Frage stellt sich doch gar nicht. Warum sollte die Firma das Mädchen an sich binden? Um 1 Jahr lang eine Vertretung einstellen zu müssen, der man dann wieder kündigen muss? Vielleicht ist die neue aber auch besser, dann würde dem Mädchen sowieso nach 1 Jahr Elternzeit gekündigt werden. Also es ist doch logisch, dass ich einer Mitarbeiterin, die auf kurz oder lang die Firma für 1 Jahr verlässt nicht noch eine Schulung bezahle! Vielleicht nimmt sie auch 3 Jahre Elternzeit und wird dann wieder schwanger. Solls alles schon gegeben haben. Und dann? Hat der Arbeitgeber dann noch etwas von seiner bezahlten Schulung??? Nein. Übrigens, selbst wenn der Arbeitgeber die Nichtfinanzierung mit der SS begründet hätte, darf er das. Hat sie es schriftlich, dass er die Schulung zahlt? Steht es im Tarif/Arbeitsvertrag? Dann muss er es zahlen. Wenn du keine der Fragen bejahen kannst, kann er auch sagen, auf Grund der SS zahle ich die Fortbildung nicht. Das ist sein gutes Recht. Und übrigens meine Meinung: Wenn ich mich weiterbilden möchte um Fortschritte zu machen und neues zu lernen, zahle ich das auch selbst. Ich habe eine 2600 EUR-Weiterbildung auch selbst gezahlt. Und trotz, dass ich bei der Prüfung hochschwanger (37. SSW) war, mit 2,2 bestanden. Das nenne ich mal eine Leistung. Zeig mir den Arbeitgeber, der trotz SS den Vertrag verlängert. Vielleicht im ÖD, aber sonst nicht. Eine schwangere kostet nunmal Geld und im Mutterschutz arbeitet sie ja nicht. LG Arlett


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Ja, die Arbeigeber sind wirklich "arm", wenn sie nicht aufpassen. Es ist nämlich in der Tat so wie Arlett schreibt: Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine Bekannte sich in ihrer Familienplanung von ihrem Arbeitgeber beeinflussen lässt? Gut, muss sie ja auch gar nicht, aber dann muss sie halt auch die Konsequenzen tragen. Der Arbeitgeber wird es möglicherweise so sehen, dass eine Frau, die mit der Schwangerschaft nicht warten konnte, bis sie die Fortbildung abgeschlossen hat, auch ansonsten wenig Rücksicht auf Firmeninterna nehmen wird. Ich habe eine einzige Bekannte, der in ihrer Firma "ihr" Job explizit freigehalten wird. Warum? Tja, sie war so klug, ein Baby vom Chef zu bekommen. So läuft das leider.


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Ich habe wohl dieses Forum falsch verstanden. Ich dachte, man bekommt hier Rat von einer Rechtsexpertin. Die persönlichen Meinungen von Nicht-Expertinnen helfen mir an dieser Stelle wirklich nicht weiter ;-( Gruß, Kichererbse0808


Mitglied inaktiv

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Auch wenn du es nicht lesen willst - ich schließe mich arlett und momworking an. Befristete Verträge werden bei Ss meist nicht verlängert - warum auch - esrt 3 Jahre EZ und vielleicht wird sie inder Zeit wieder SS - das macht für einen AG keinen Sinn. Das ist mit Schulung kann ich auch verstehen - es bringt dem AG keinen weiteren Nutzen. Lena P.S.: Ich habe eine andere (bessere) Stelle angeboten bekommen, als ich seit 1 SWoche wußte das ich SS bin - ich habe dann die Situation erklärt und auf die Position (pers. Assi.) verzichtet - hätte für mich keinen Sinn gehabt die Ss noch ein paar Wochen zu verschweigen und dann nach 4 Monaten im neuen Job in den Mutterschutz zu gehen. Manchmal muss man auch an den AG denken - dafür stellt er mich jetzt nach 1 Jahr wieder Tz zu noch besseren Konditionen ein - das ist fair.


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