Hallo Frau Bader, ich frage für unsere Tochter. Folgender Sachverhalt für den ich Hilfe brauche.
Aus der geschiedenen Ehe sind 2 Kinder (9J./ 4J.) zu betreuen. Zur Zeit ist es so, das die Kinder von 14 Tagen 9 Tage bei der Mutter sind und 5 Tage beim Vater.
Eine vorgeschlagene 7/7 Tage Betreuung lehnt er mit der Begründung ab, sein Arbeitgeber ermöglicht ihm seine Kinder von Freitag Nachmittag bis Mittwoch früh alle 14 Tage zu betreuen.
Doch auch unsere Tochter braucht mal freie Zeit für sich. Arbeitsvorbereitungen für die Lehramtstätigkeit und alles was damit zusammenhängt, macht sie zur Zeit an dem kinderfreien Wochenende oder wenn die Kinder im Bett sind.
Es kann doch nicht sein, das der Ex über ihre freie Zeit verfügt und seine kinderfreie Zeit mit seiner neuen Familie genießt. Das Sorgerecht ist doch 50/50. Ist er verpflichtet, seinen Teil zur Versorgung der Kinder zu organisieren?
Was raten Sie uns?
von
174819
am 04.03.2024, 22:41
Antwort auf:
Arbeitszeit kontra Sorgerecht
Hallo,
zwingen kann man ihn leider nicht.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 07.03.2024
Antwort auf:
Arbeitszeit kontra Sorgerecht
Nein, dazu ist er nicht verpflichtet. Deine Tochter auch nicht.
Es steht ihr frei die Kinder zu Dir zu geben, in eine Pflegefamile etc.
Freie Zeit für sich? Das hätte sie sich 10 Jahre eher überlegen müssen.
Sie hat alle 9 Tage 5 Tage für sich. Am Stück! Ich kenne keinen, ob getrennt oder nicht, der regelmäßig so viel Zeit für sich hat.
von
Sternenschnuppe
am 05.03.2024, 00:05
Antwort auf:
Arbeitszeit kontra Sorgerecht
Solange der Vater nicht vorgibt ein echtes Wechselmosell zu leben, ist alles OK.
Nein, er ist NICHT verpflichtet seiner Exfrau das Leben zu erleichtern. Er ist einzig und allein seinen Kindern verpflichtet. Idealerweise nimmt er die Kinder 50%, aber damit fällt auch quasi (fast) der ganze Unterhalt weg (Details erspare ich hier).
Ist nicht schön, aber nunmal die Realität.
VG
D
von
desireekk
am 05.03.2024, 01:59
Antwort auf:
Arbeitszeit kontra Sorgerecht
Wenn man zusammen KInder bekommt, denkt man idR nicht erst mal darüber nach, wie das mit der Betreuung vs Freizeit/Arbeit wird, wenn man sich trennt.
Kommt es dann doch dazu, klappt es bei den wenigsten Paaren auch trotz besten Absichten nicht, die Betreuung qwirklich 50/50 zu teilen. IdR hat einer eben mehr an der Backe.
Aber mal ehrlich: das haben eben auch Paare. Wir machen auch oft genug noch Job-Dinge, wenn Kind im Bett ist. Keiner von uns hat regelmäßig 5 Tage oder auch nur 3 am Stück keine Verantwortung fürs Kind.
Hat deine Tochter wirklich mehr Freizeit gehabt, als die beiden noch ein Paar waren? Bezweifle ich ehrlich gesagt. Aber vermutlich hat es sich anders angefühlt und man konnte eben auch mal spontan sagen "nimm mal x und y mit zum Spielplatz, ich brauch mal Ruhe für meine Vorbereitung".
Wie schon gesagt wurde: nein, zwingen kann sie ihn nicht und irgendeinen Anspruch auf frei hat sie auch nicht. Sie kann aber natürlich genau so wie der Vater sagen, sie könne so ihren Job nicht machen und sich eine entsprechende Betreuung für ihre Kinder suchen.
von
suityourself
am 05.03.2024, 09:17
Antwort auf:
Arbeitszeit kontra Sorgerecht
Hallo,
Es heißt Sorgerecht und nicht Sorgepflicht.
Die Mutter könnte die Kinder zusätzlich von einer Tagesmutter betreuen lassen, damit sie mehr Zeit für die Vorbereitung hat.
Evtl kann sie auch die Betreuungszeit der Kinder in Kindergarten und Schule verlängern, so dass sie mehr Zeit für die Vorbereitung hat.
Sie könnte dem Mann aber auch sagen, dass sie ebenso wie er keine Zeit hat für die Kinder.
LG luvi
von
luvi
am 05.03.2024, 17:16