Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Wieder Beikost

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Wieder Beikost

Helgaa

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Liebes Hipp-Team, Mein Sohn ist 7 Monate und ich habe vor circa 2 Wochen mit der Beikost angefangen. Stille voll. Zeichen zum Start sind gegeben. In der 1. Woche Zucchini (immer nur 2-3 Löffel gegessen), dann Karotte angeboten, zwei Tage wieder 2-3 Löffel gegessen. Da er kein Stuhlgang hatte, bin ich jetzt seit circa 5 Tagen bei Zucchini Karotte. Aber er isst den Brei einfach nicht. Habe gestern etwas zerdrückte Banane gegeben, den fand er super und hätte gern mehr gegessen. Ich füttere den Brei wenn wir frühstücken. Meine Fragen dazu; Ab wann wird es gefährlich , wegen der eisenversorgung? Wie lange sollte ich den Brei anbieten? Ist es evtl. Sinnvoller mit zerdrückten und gedämpften Stückchen weiterzumachen? Wenn ja , wie bekommt er das zusätzliche Öl und o -saft? Oder mit Abendbrei und Obstmus weitermachen? Was wären diesbezüglich Ihre Empfehlung? Vielen Dank für Ihre Antwort.


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Liebe „Helgaa“, mein bester Rat: stressen Sie sich selbst nicht! Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser. Haben Sie keine Sorge, Ihr Kleiner ist weiterhin bestens versorgt, solche Phasen hat die Natur schon miteingerechnet. Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang, damit Ihr Schatz die neue Esstechnik und -motorik lernen und üben kann. Bleiben Sie also dabei, auch wenn es nur langsam vorangeht. Ich würde auch beim Gemüse bleiben, so lernt Ihr Kleiner zunächst den herzhaften Geschmack kennen und lieben, das ist besser, damit er später kein mäkeliger Esser wird. Süßliches, wie Obst oder Milchbrei kommen meist von Natur aus besser an. Starten Sie erst damit, kommen wenn der Mittagsbrei sich gefestigt hat. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Machen Sie sich den Hunger ruhig zum Gehilfen. Ihr Junge weiß, dass Mama früher oder später mit Milch einlenkt. Also muss er sich auch nicht mit dem Brei mühen. Wenn er also nicht weiter essen mag, nicht direkt stillen, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder Brei anbieten. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann wird die Verzehrsmenge automatisch größer. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Gerne können Sie neben Brei auch Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) anbieten. Ausschließlich auf Fingerfood würde ich aber nicht übergehen. Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und viel Freude am Essen! Herzliche Grüße Anke Claus


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