Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Wie lange pre milch

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Wie lange pre milch

Kathymama

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Hallo, Meine Tochter ist fast 13 Monate alt und wollte noch nie Brei. Ich hab alles versucht und nach 5 Monaten aufgegeben und bin seit ca 8 Wochen dabei, sie an den Familientisch zu gewöhnen. Aber auch das läuft noch nicht wirklich gut. Mit dem Essen wird mehr gespielt und gematscht, als richtig gegessen. Das einzige was ganz gut klappt ist Obst. Somit bekommt sie in der Regel noch 3-4x täglich eine Flasche mit ca 210 ml pre Milch. Ich würde sie aber wirklich gerne langsam davon weg bekommen, weiss nicht, was ich noch machen soll. Sie signalisiert mir so gut wie nie, wann sie Hunger hat. Die welt ist einfach zu spannend, alles ist spannender als essen. Daher halte ich mich an Uhrzeiten, so dass sie auf ihre 5 Mahlzeiten kommt. Soll ich mal auf Kuhmilch anstatt pre umstellen? Oder einfach keine Flasche mehr anbieten, dass sie lernt ab jetzt mehr vom Tisch zu essen? Sie hat leider bisher auch nur 2 Zähne, das macht festes essen ja auch nicht gerade leicht. Vielen dank für ihre Antwort im Voraus.


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Liebe „Kathymama“, toll, dass Ihre Kleine Freude am Obst gefunden hat! Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung und es wird Ihnen bestimmt gelingen, sie weiter an das feste Essen zu gewöhnen. Ich nehme an, Ihrem Kinderarzt ist die Situation bekannt und er beobachtet das Gedeihen Ihrer Kleinen. Ich gehe auch davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch Ihr Arzt abklären. Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen. Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihre Kleine weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen. Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Mädchen merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihre Kleine sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Das ist nicht immer einfach herauszufinden. Spielen Sie hier einfach mal mit den Zeiten. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten. Bieten Sie weiterhin Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln, weiches Obst oder Kartoffelstückchen an, auch wenn sie damit zunächst nichts recht anzufangen weiß. Brotstückchen können Sie zunächst in Milch einweichen und so füttern… Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen selbst ein Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihre Kleine weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Solange Ihre Kleine noch so viel Milch trinkt würde ich bei der Pre Nahrung bleiben. Sie ist viel besser an die Bedürfnisse eines Kindes angepasst als die Kuhmilch. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Tochter immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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