Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie kann ich neues Essen meiner Tochter schmackhaft machen?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie kann ich neues Essen meiner Tochter schmackhaft machen?

Deda84

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Hallo, ich hätte da mal ein anliegen und zwar ist unsere tochter nun seit april 5 jahre alt, aber irgendwie ist sie nicht sehr experimentierfreudig was "neues" essen angeht, sie isst reis, hühnchenfleisch pommes nudeln hackfleisch suppe, aber gerichte mit kartoffeln oder sacchen wie schinkennudlen will sie garnicht mal probieren, langsam macht das essen nicht mehr so recht spass wenn man immer nur das selbe kocht, wie kann ich das unsere tochter schmackhaft machen. Wie das thema kartoffeln mein mann isst keien kartoffeln und meine tochter auch nicht und für mich allein lohnt es sich dann nicht. Was kann ich da tun? Unsere tochter mag auch kein brot mit butter und wurst so was isst sie überhapt nicht bitte können sie mir da weiterhelfen? lg deda


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Liebe Deda, Ihre Kleine gehört, wie viele andere Kinder in dem Alter auch, zu der „hartnäckigen“ Sorte, die sehr wählerisch sein kann und ganz konkrete Vorlieben hat. Ich höre das immer wieder, dass Kleinkinder ihre Nahrungsauswahl so sehr begrenzen. Dieses wählerische Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Bestimmt haben Sie schon einmal von dem Begriff „Neophobie“ gehört. Damit wird die Ablehnung gegen das Probieren neuer Lebensmittel von Kindern beschrieben. Das scheint mir bei Ihrem Mädchen der Fall zu sein. Und es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie ein bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln „nackt“ oder mit Soße oder andere Beilage) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ihr Mädchen ist natürlich auch in einem Alter, in dem sie sich ihrer Wirkung auf andere bewusst ist. Sie hat bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden Verhaltensweise ihre Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich was anderes/neues probiere. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“ Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihre Tochter etwas probiert/isst oder nicht. Ich rate Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt wieder der Knoten. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es Ihrem Mädchen gut geht! Bieten Sie immer wieder andere Lebensmittel an, aber zwingen Sie sie nicht. Hilfreich ist es, wenn auch Sie eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Ganz wichtig: letzten Endes bestimmen Sie als Mama das Angebot, also was es zu essen gibt (wie z.B. die Kartoffeln)! Ihr Mädchen bestimmt, wie viel sie davon isst. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der die Kleine wählen kann. Ist nichts dabei, bekommt Ihre Tochter auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau. Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Sprechen Sie mal eine zeitlang nicht über diese „Essensproblematik“. Ein grundsätzlicher Tipp fürs Kleinkindalter lautet: Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also möglichst keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Tochter am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich weiß, diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dennoch ist eines sicher, ein gesundes Kind wird nicht vor einem vollen Teller verhungern. Und früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihr Mädchen wird an vielen anderen Lebensmitteln Interesse finden! Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


Deda84

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sehr geehrte frau plath, erstmals vielen dank für ihre bemühung so viel zu schreiben und für die antwort doch ist meine nachricht evtl andrest rübergekommen wie gemeint, ich mach mir da überhaupt kein stress ich dachte sie könnten mir da einfach nur so kleine motivations tipps/ tricks wie ich sie dazu bringen kann das sie mal eine rote paprika probiert oder so aber es muss nicht sein. Aber nochmals danke lg deda


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Liebe deda, gut, dass Sie noch einmal zurückschreiben. Genau das wollte ich vermitteln, dass Sie gar nicht so viel aktiv „machen“ müssen. Mit Gemüse, gerader roter Paprika, lässt sich hübsch ein Teller dekorieren. Auch als Beigabe zum Abendbrot bietet sie sich an. Gemüsespieße kommen auch gut an. Greifen Sie einfach selbst bei diesen Lebensmittel, die noch nicht so der Hit sind, mit Genuss zu. Die Vorbildfunktion ist erfahrungsgemäß die beste Motivationshilfe. Machen Sie dabei weiterhin keinen Stress. Je weniger Aufheben Sie darum machen, ob etwas gegessen wird oder nicht, umso weniger interessant wird es für die Kleinen etwas abzulehnen. Kommt keine Reaktion von den Eltern, ist es für die Kleinen auf Dauer nur halb so toll. Schauen Sie noch mal auf die allgemeinen Tipps im Beitrag. Auch wenn diese auf den ersten Blick nicht so spektakulär sind, bewirken diese doch sehr viel. Gerade das Einbeziehen ins Einkaufen ist bei einer 5-Jährigen sehr gut möglich. Auch beim Dekorieren und Zubereiten kann die Kleine mithelfen. Vermeiden Sie aber auch dann viele oder gut gemeinte Kommentare oder gar Tadel, wenn es doch nicht gegessen wird. Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran. Kinder schauen sich das Meiste von den Eltern ab, auch beim Essen. Viele Frühlingsgrüße Doris Plath


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