Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Wie bringe ich meinen Sohn zum Essen?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Wie bringe ich meinen Sohn zum Essen?

kespi

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Hallo Frau Klinkenberg, mein Sohn (5Jahre) ist schon seit der Geburt (Frühchen) ein sehr schlechter Esser! Er ernährt sich nur noch am Liebsten von Pfannkuchen und trockenen Nudeln! Früher hat er wenigstens mal Spinat mit Ei oder Fischstäbchen mit Kartoffelbrei gegessen. Jetzt garnix mehr! Er war noch nie ein Fleischesser, Wurstesser und Gemüseesser. Süßigkeiten wären noch der Hit! Aber die hab ich ihm auch schon gesperrt. in den KIGA mag er nur eine Honigsemmel tgl. mitnehmen! Nicht mal sein kleiner Bruder (2 Jahre) gibt ihm Ansporn. Der isst alles und auch die Reste vom großen Bruder. Er will auch nicht probieren. Ich habe schon so oft versucht, dass er wenigstens einen Löffel von unseren Speisen versucht. NIX! Selbergemachte Pizza, die er belegen darf - will er nicht essen! Bei der Oma hat er immer Knödel mit Soße gegessen. Die Soße muß sie ihm jetzt immer durchsieben, damit ja kein Futzelchen Fleisch oder Gemüse von der Soße auf dem Knödel klebt. Furchtbar! Was kann ich denn noch tun, damit mein Sohn endlich normal isst? Ich befürchte, dass er irgendwann Mangelerscheinungen erleidet...


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Liebe „kespi“, da wird Ihre Geduld aber wirklich gefordert. Ich kann Sie da sehr gut verstehen. Bestimmt haben Sie schon einmal von dem Begriff „Neophobie“ gehört. Damit wird die Ablehnung gegen das Probieren neuer Lebensmittel von Kindern beschrieben. Das scheint mir bei Ihrem Sohn der Fall zu sein. Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie ein bestimmte Vorliebe (häufig mit Nudeln oder Kartoffeln) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Verpacken Sie Obst und Gemüse in die Speisen. Das können z.B. Brotaufstriche aus Frischkäse und klein geschnittenem (oder geriebenem) Obst oder Gemüse sein. Milchshakes und Joghurt- bzw. Quarkspeisen mit Obstpürees sind oft der Renner. Stellen Sie vielleicht auch einmal eine Lieblingsnachspeise, wie Pudding, auf den Tisch und dekorieren die Speise mit Fruchtsoße. Auch kleine Spieße mit Gemüse und hin und wieder ein Obststückchen untergemogelt, sind denkbar. In Aufläufe, Mehlspeisen, Suppen etc. überall kann Obst und Gemüse hineingeschmuggelt werden. Stellen Sie immer mal wieder ein Schälchen mit Obst- und Gemüsestückchen auf. Ihr Kleiner ist natürlich auch in einem Alter, in dem er sich seiner Wirkung auf andere bewusst ist. Er hat bemerkt, dass er mit dieser ablehnenden Verhaltensweise seine Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich was probiere. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“ Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Sohn etwas probiert/isst oder nicht. Ruhig auch ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Bleiben Sie aber gelassen und geduldig und zwingen Sie Ihren Kleinen zu nichts. Wie sieht denn der Kinderarzt seine Entwicklung? Ist er zufrieden können auch Sie beruhigt sein, dass Ihr Schatz ausreichend versorgt ist. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen, irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrem Sohn. Er hat sich dann „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Ich kann Ihnen nur die nötige Geduld und Gelassenheit wünschen. Bieten Sie zwischendurch immer wieder andere Lebensmittel an, aber zwingen Sie ihn nicht. Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihren Schatz in die Zubereitung der Speisen miteinbeziehen und Ihr zweiter Sohn ist auch ein tolles Vorbild. Und irgendwann wird der Knoten platzen! Alles Liebe und Gute für Sie und Ihre Familie wünscht Anke Claus


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