Hallo,
meine Tochter ist jetzt knapp 8,5 Monate alt. Beikost isst sie bisher sehr gut und mit Begeisterung. (Mittags Gemüse-Kartoffel-Fleisch ca. 190 g; Nachmittags Getreide-Obst; Abends Milchgetreidebrei mit 200 ml Vollmilch). Wasser zu den Mahlzeiten hat sie zunächst gut genommen, z.Zt. allerdings eher dürftig. Nachts/Morgens wird sie noch gestillt. Ich möchte nun gerne abstillen, sie verweigert aber vehement die fertige Flaschenmilch. Aus der Flasche trinken ist grundsätzlich überhaupt kein Problem, aber nicht diese Fertigmilch! Ich habe auch schon verschiedene Sorten ausprobiert (bisher immer Pre) und es mittlerweile unzählige Male versucht. Keine Chance, sie nimmt diese nicht! Nicht mal aus einem Becher, aus dem sie sonst schon gerne Wasser trinkt. Gibt es eine Alternative, da die knapp 200 ml Vollmilch im Abendbrei als Milch-Mahlzeit pro Tag ja sicher nicht ausreichen!? (Zusätzlich Vollmilch per Flasche ist in ihrem Alter noch nicht möglich, oder?). Oder zum Frühstück anstatt Flasche einen Milch-Getreidebrei mit Milchpulver und Wasser?
Außerdem möchte ich langsam auch gerne vom nächtlichen Stillen Abstand nehmen. Grundsätzlich müsste sie doch nach dem abendlichen Brei ausreichend gesättigt sein um mittlerweile eine Nacht ohne zusätzliches Stillen/Flasche geben (das ja ohnehin nicht funktioniert) auszukommen, oder? Ich habe auch eher das Gefühl, dass es nachts mehr um's "Nuckeln" geht ... . Würde man ihr die nächtlichen Stillmahlzeiten verweigern (wobei ich nicht weiß, ob ich das überhaupt schaffen würde), würde sie dann vielleicht am Morgen die Flasche nehmen? Oder mag sie einfach den Geschmack nicht? (ich muss zugeben, die Fertigmilch schmeckt ja auch nicht so besonders!).
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar! :-)
von
Lilo13
am 19.05.2014, 16:05
Antwort auf:
Wie bekomme ich mein Baby dazu Fertigmilch aus der Flasche zu trinken?
Liebe „Lilo13“,
hier kommen ein paar Aspekte zusammen.
Zunächst einmal zum nächtlichen Durchhalten. Ja, es ist möglich, dass Babys in diesem Alter sich tagsüber satt essen und nachts nichts mehr brauchen.
Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist jedoch immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden.
Wenn Sie nun abstillen möchten, könnten Sie doch die Gelegenheit nutzen, nachts ganz auf Milch zu verzichten. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag satt isst und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie als Mama, dass es weder Hunger noch Durst sind, wenn Ihr Mädchen nachts wach wird.
Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch oder Essen wieder zum Schlafen zu bringen. Ggf. kann es etwas Wasser gegen den Durst geben. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähre auch ohne Essen und nuckeln geben kann.
Gelingt das immer besser, können Sie so schon einmal auf „eine Milchflasche“ verzichten und Sie schonen obendrein die ersten Zähnchen Ihrer Kleinen, wenn diese nachts nicht mehr von Milch umspült werden.
Wenn Ihr Schatz abends eine Portion Milchbrei bekommt (etwa 200-250 g), dann braucht sie noch weitere 200-250 ml Milch oder Gramm Milchprodukt damit sie ausreichend versorgt ist. Kinder benötigen in diesem Alter noch insgesamt 400-500 ml Milch bzw. g Milchprodukt, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet ist.
Fällt das Stillen nun weg, haben Sie in diesem Alter mehrere Möglichkeiten.
Sie reichen eine Milch zum Trinken. Kennen Sie schon unsere HiPP 2 Bio Combiotik? Da Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich und kommt super an.
Bitte unterstützen Sie Ihre Kleine in dieser Phase. Bieten Sie die Milch geduldig immer wieder, aber mit Überzeugung an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache. Ein- zweimaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) der gleichen Milch früher oder später überzeugt. Einfach ohne Zögern wie selbstverständlich die Milch weiter anbieten.
Milch ist generell ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich.
Wenn die Milch aber partout nicht geht, dann können Sie auch morgens einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) zu füttern, damit die Kalziumversorgung gewährleistet ist.
Ab dem 10. Monat, je nach Reife kann es langsam auch das klassische Frühstück aus Brot und einer Tasse Säuglingsmilch geben. Es sollten halt zwei milchhaltige Mahlzeiten im Plan enthalten sein.
Einmal 200 ml Kuhmilch im Speiseplan sind aber genug. Weitere Kuhmilch als Trinkmilch oder als Zutat im Brei sind nicht empfehlenswert. Das wäre zu eiweißlastig und könnte die noch empfindlichen Nieren Ihrer Tochter belasten.
Viel Erfolg beim Umsetzen!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 20.05.2014