Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Von der Brust an den Tisch? Gerne an alle

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Von der Brust an den Tisch? Gerne an alle

Nicki29L

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Hallo, ich bin nach 8 Jahren wieder schwanger mit unserem zweiten Kind. Im Freundeskreis sind mittlerweile viele Babys und ich bekomme so einiges mit. Bei unserem Sohn lief alles nach Plan damals. Beikostbeginn mit knapp 6 Monaten ganz nach Schema, immer eine Woche und dann was Neues dazu. Im Nachhinein frage ich mich aber immer mehr ob das wirklich nötig war und überhaupt so Sinn macht. Mein Sohn war später sehr wählerisch und hat Gläschen immer dem frisch Gekochten vorgezogen. Nun ist diesmal mein "Plan" es anders zu machen, sprich gleich von der Brust an den Tisch. Ich bekomme im Freundeskreis mit welches Theater teilweise gemacht, von wegen kein Zucker bis 2 Jahre und erst mit einem Jahr vom Tisch und dann aber nur trockene Nudeln etc.. Ab welchem Alter kann man bedenkenlos vom Tisch (natürlich mild gewürzt) Zerdrücktes geben? Sehe wie sich die Kleinen teilweise nach dem auf dem Tisch verrückt machen aber konsequent nichts bekommen. Ich hab es ja auch so gemacht, stelle das aber so aus der Distanz tatsächlich in Frage. Vielen Dank für Ihre Hilfe Liebe Grüße


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Liebe Nicki und andere Interessierte, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft. Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Wachstum, die Entwicklung und das Wohlbefinden eines Babys. Im kleinsten Alter wird die Basis für später gelegt. Darüber hinaus werden schon im Säuglingsalter Gewohnheiten und Einstellungen zum Essen geprägt. Ich kann Sie also gut verstehen, dass Ihnen die Ernährung Ihres Babys so wichtig ist. Die ersten vier bis sechs Monate sollten Babys ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsnahrung bekommen. Feste Nahrung wird frühestens nach Abschluss des vierten Lebensmonats (17.Woche) und spätestens mit dem sechsten Monat (25.Woche) empfohlen. Ab wann ein Säugling Beikost benötigt und reif dafür ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein und hängt eng mit der Reife zusammen. Am besten ist es den optimalen Zeitpunkt nach der Entwicklung des jeweiligen Kindes zu richten. Säuglinge sind keine kleinen Erwachsenen, daher gibt es für sie besondere Ernährungsempfehlungen, die z.B. den Natriumgehalt, Fettgehalt oder Eiweißgehalt der Speisen betreffen. Die Organe des Säuglings reifen teilweise im Laufe des ersten Lebensjahres erst aus, daher können sie noch nicht alles vertragen, was wir Erwachsenen essen. Was die Einführung der festen Nahrung anbelangt, haben sich die starren Regeln aber etwas gelockert. Nach neuen Empfehlungen muss nicht jedes neue Lebensmittel über eine Woche „ausgetestet werden. Und auch bezüglich der allergenarmen Ernährung hat sich Einiges getan. Nach wie vor ist ein vorsichtiger Einstieg mit einer Gemüsesorte sinnvoll, damit ein Baby zunächst den Umgang mit dem Löffel und den neuen Geschmack kennenlernt und sich das Verdauungssystem an die neue Kostform gewöhnen kann. Der erste Brei sollte fein püriert und salzlos sein. Klappen die ersten Schritte gut, kann nach einer Woche eine weitere Gemüsesorte ausprobiert werden oder die Kartoffel dazu kommen. Sind weiterhin keine Auffälligkeiten zu beobachten darf im Abstand von jeweils 3-4 Tagen der Speiseplan immer mehr erweitert werden. Heute steht im Vordergrund, dass ein Baby im Beikostalter den unterschiedlichen Geschmack und die Vielfalt unserer Lebensmittel kennen- und akzeptieren lernt und das Immunsystem trainiert wird. Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand erhalten allergiegefährdete Kinder die gleiche Beikosternährung wie Kinder, bei denen kein Risiko vorliegt. Schrittweise wird eine Milchmahlzeit nach der anderen durch feste Kost ersetzt. Mit Abschluss des siebten Monats sind Kinder in der Entwicklung so weit, dass sie nun nicht mehr fein pürierte Breie bekommen müssen, sondern mit weich gekochten Stückchen vertraut gemacht werden können. Die weich gekochten Stückchen dienen der Stimulation der Mundmotorik und fördern das Kauen. Etwa ab dem 10.Monat (also wenn ein Kind neun Monate abgeschlossen hat) kann die spezielle Säuglingsernährung allmählich in das übliche Familienessen übergehen und der Nachwuchs Schritt für Schritt an die Tischkost gewöhnt werden. Richten Sie sich auch dabei nach der Entwicklung Ihres Kindes. Unsere Kleinen setzen deutliche Zeichen, wenn sie von der Entwicklung her so weit sind. Gegen Ende des 1. Lebensjahres hat die Ausreifung des Verdauungsapparates bei der überwiegenden Mehrheit der Kinder zwar einen gewissen Abschluss erreicht und das „Beinahe-Kleinkind“ bzw. frisch gebackene Kleinkind kann größere Nahrungsmengen und auch verschiedenartig zusammengesetzte Kostformen als der Säugling bewältigen. Es sollte aber immer bedacht werden, dass das Verdauungssystem der Kleinkinder noch nicht die Funktionsbreite des Schulkindes oder gar des Erwachsenen erreicht hat. Auch macht die Kaufunktion nun zwar große Fortschritte, ist aber von der in späteren Jahren noch weit entfernt. Wichtig ist, dass das Essen vorerst noch kindgerecht zubereitet ist. Die Speisen sollten möglichst gut bekömmlich, mild gewürzt und schonend gegart sein. Fettgebackenes und Fritiertes, sowie blähende Lebensmitteln eignen sich noch nicht. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Jedes Baby ist ein ganz individuelles Persönchen, also einzigartig in seinem Temperament, seiner Entwicklung und seinem Lerntempo. Die Entwicklungsschritte bis zum selbstständigen Essen sind jedoch bei Kindern ähnlich. Lassen Sie sich überraschen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und sende Ihnen ganz herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


waschbaer

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Meine hat immer vom tisch angeboten bekommen ,wollte aber erst mit 12 Jahr alles Essen . Hat auch gleich pommes,zaziki und so bekommen . Wenn es ältere Geschwister gibt ,dann essen die Jüngern auch eher Kuchen weil sie es beim Bruder oder schwester sehen.


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