Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Nachts Abstillen bei Breiverweigerer?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Nachts Abstillen bei Breiverweigerer?

Tipitu

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Mein mittlerweile 9 Monate alter Sohn verweigert beständig dieBeikost. Egal was wir ihm anbieten, er isst leider nicht, weder Brei noch fingerfood. Wir haben bereits unsere Hebamme und Krabbelgruppenleiter befragt, der Tipp lautet immer :abwarten und weiter anbieten. Das ständige Stillen tagsüber macht mir nichts aus, nachts würde ich es allerdings gerne einschränken. Ich habe mir einige Beiträge dazu durchgelesen, in denen es oft heißt, dass das Abstillen möglich sei, wenn abends genug Brei gegessen bzw. Milch getrunken würde. Dazu sollte ich vielleicht anmerken, dass mein Sohn auch nicht aus der Flasche trinkt. Kann ich meinem Kleinen nachts entwöhnen auch wenn er noch keinen Brei isst und wenn ja wie stelle ich das am besten an? Vielen Dank!


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Liebe „Tipitu“, ich kann gut verstehen, dass Sie nach einer Lösung suchen, denn das häufige Stillen und die vielen Monate ohne ruhigen Nachtschlaf zehren an den Nerven. Solange Ihr Söhnchen kaum festes Essen annimmt, wird er sich nachts sicher noch melden. Wenn es Ihnen aber gelingt nachts die Stillmahlzeiten weniger werden zu lassen, wird Ihr Kind automatisch tagsüber auch mehr Appetit entwickeln. Das hängt ja miteinander zusammen. Sicher bringt es etwas das konsequent in Angriff zu nehmen. Wichtig ist dabei, dass Sie entschlossen und konsequent vorgehen. Vielleicht gelingt es Ihnen ja die ein oder andere Stillmahlzeit nachts durch ein anderes Ritual wie Streicheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama zu reduzieren oder zu ersetzen. Manchmal können auch ein paar Schlucke Wasser oder Tee aus einer Tasse helfen. Grundsätzlich wird sich die Situation aber erst dann richtig ändern, wenn Ihr Söhnchen lernt sich mit fester Nahrung anzufreunden. Hier braucht er Ihre Unterstützung. Ich kann Sie nur ermutigen möglichst alle Kraft zusammen zu nehmen und konsequent und sicher vor zu gehen. Ihr Junge ist in einem Alter, in dem es für die Gesamtentwicklung immer wichtiger wird, dass er möglichst viel festes Essen bekommt, das er kauen und mit dem er den Umgang mit dem Löffel üben muss. Nun ist es wichtig, dass Sie ihn Schritt für Schritt dabei unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständig zu werden – alleine wählt er den leichteren Weg. Er fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das er von Anfang an kennt. Nehmen Sie sich erst einmal ein bis zwei Mahlzeiten vor und da gibt es erst einmal festes Essen. Bieten Sie ein paar Löffelchen an. Wenn der Kleine nichts isst, würde ich ihn auch nicht sofort anlegen. Machen Sie eine Pause und starten Sie nochmals mit einem Löffelversuch. Machen Sie alles ohne Druck und Zwang, ermuntern Sie den Kleinen aber und geben Sie nicht auf. Bleiben Sie geduldig und beständig am Ball. Die Erfahrung zeigt die Kleinen brauchen zahlreiche Anläufe bis sie letztendlich auf den Geschmack kommen. Ungewohnte Nahrung, die viele Male in kleinen Mengen immer wieder angeboten wird, wird über kurz oder lang akzeptiert. Ihr Junge sollte nicht das Gefühl entwickeln, dass bei einer Verweigerung ohnehin die sichere Milch folgt. Kinder in diesem Alter spüren jede Unsicherheit. Ich bin mir sicher, wenn Sie konsequent vorgehen und Ihren Spatz behutsam aber konsequent unterstützen wird sich etwas in Bewegung setzen. Wenn die Stillmahlzeiten sich ein bisschen reduzieren, wird sich Ihr kleiner Schatz ganz automatisch mit der Löffelkost und anderen Mahlzeiten anfreunden (müssen). Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Energie und mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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