Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Mein Kind ist ein schlechter Esser wie kann ich die Situation verbessern?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Kind ist ein schlechter Esser wie kann ich die Situation verbessern?

karo09

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Hallo Frau Klinkenberg, mal wieder wende ich mich mit einer Frage an Sie. Vielen Dank für all die Geduldigen Antworten bisher! Mein Kleiner ist nun 11 Monate alt und immer noch ein furchtbarer Esser. Es ist gar nicht mal, dass es ihm gar nicht schmeckt. Gerne ißt er die Spaghetti Bolognese ab 12 Monate, aber Maximal ein 3/4 Glas zu Mittag, Abends gibt es Schmelzflocken für 110ml mit einer gleichen Menge von den Obst Gläschen. Ausserdem bekommt er noch immer zwischen 3 und 4 x ca 150ml seiner Flasche mit 1er Milch und dann noch immer wieder einen Puffreiskeks oder einen Hirsekringel. Butterbrot wenn wir gemeinsam essen ist auch noch dabei. Gelegentlich noch die Brust (kommt aber nicht mehr viel habe ich mal nachgewogen, eher zum Beruhigen und Nachts). Ist das denn Genug? Ich habe das Gefühl, dass er nicht genug zunimmt. Er wiegt bei 74cm nur 7,6Kg. War aber schon immer sehr leicht. Mein anderes Anliegen ist: Der Vorgang des Essens ist eine Katastrophe. Feste Sachen wie Kekse und Brot wandern nur zum Teil in den Mund. Sehr viel wird verteilt. Der Brei ist schrecklich. Er kann nicht mal ruhig sitzen bis er aufgegessen hat. Alles wird verteilt. Ihm einen Löffel geben hilft nicht! Der fliegt ständig durch die Gegend oder wird als Schleuder benutzt (er bekommt ihn trotzdem). Ich mache schon einen Klecks auf den Tisch zum spielen aber auch das hilft nur kurz. Nach einer Weile windet er sich auf seinen Hochstuhl und weint bitterlich weil ich ihn nicht aufstehen lassen will. Er soll ja noch etwas essen. Auch essen im stehen ist nicht besser. Alles rund um ihn, er und ich gleichen nach dem Essen einem Schlachtfeld!!! Haben sie einen Rat für mich, wie ich diese Situation verbessern könnte? Vielen Dank für Ihre Mühe und Geduld. Ihnen und Ihrer Familie gesegnete Weihnachten! Viele Grüße Karo


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Liebe Karo, jedes Kind hat seine speziellen Eigenheiten, Ihr Söhnchen scheint, was das Essen anbelangt, seine Besonderheiten zu haben. Freuen Sie sich, dass er putzmunter und aufgeweckt ist und sicher mit vielen Überraschungen aufwartet. Ein gutes Zeichen ist es, dass ihm das Essen grundsätzlich schmeckt, auch wenn es nur kleine Portionen sind. Auch entdeckt er langsam das Essen der Erwachsenen für sich. Versuchen Sie den Speiseplan immer mehr zu erweitern, lassen Sie ihn von allem probieren, ermuntern Sie ihn Neues zu versuchen, loben Sie ihn bei seinen Essversuchen, machen Sie das Essverhalten weiterhin nicht zum Thema. Sie als Mama möchten natürlich, dass Ihr Sohn abwechslungsreich isst und entsprechende Mengen zu sich nimmt. Aber hier lässt sich nichts erzwingen. Ihr Junge zählt schon immer zu den zierlicheren Sprösslingen, scheint aber putzmunter zu sein. Sind Sie in großer Sorge, dass er sich nicht altersentsprechend entwickelt, sollten Sie das vom Arzt beurteilen lassen. Bei Ihrem Sohn scheint es sich ja um ein besonders aktives, quirliges Kind zu handeln. Bedenken Sie aber auch: in diesem Alter fängt ein spannender Abschnitt in der Persönlichkeitsentwicklung an, der die Sache nicht vereinfacht. Kinder entdecken nun ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie stellen fest, dass sie Macht und Einfluss auf die Mama haben. Da bleibt es nicht aus, dass Grenzen ausgelotet werden, Trotzanfälle auf der Tagesordnung stehen etc. Was die Essensmengen anbelangt, darf Ihr Junge selbst wählen, wie viel er essen möchte, beim Verhalten am Tisch können und sollten Sie aber deutliche Grenzen setzen. Wichtig ist dass so viele Mahlzeiten als möglich gemeinsam in ruhiger Atmosphäre am Tisch eingenommen werden . Nur wenn ein Kind zur Ruhe kommen und sich auf sein Essen konzentrieren kann, nimmt es ausreichend zu sich. Achten Sie, dass keine Ablenkung wie laufender Fernseher, Radio, Spielsachen stören. Ihr Junge bleibt nur so lange am Tisch sitzen, bis er seine Mahlzeit beendet hat. Dann darf er aufstehen. Bleibt Ihr kleiner Schatz nicht auf seinem Platz sitzen, klettert immer wieder herum und läuft herum, setzen Sie Ihr Kind zweimal zurück und sagen in ruhigem Ton „beim Essen bleibst Du am Tisch sitzen“. Beim drittem Mal beenden Sie seine Mahlzeit. Das Gleiche gilt, wenn Ihr Kleiner herummatscht ohne zu essen oder ausschließlich mit dem Essen spielt. Sie sagen in ruhigen Ton „Nein“ und beenden die Mahlzeit. Dann gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich auf Ihr Kind, denn auch das spürt der Kleine. Wer hat es nicht gerne permanent im Mittelpunkt zu stehen. Bleiben Sie ganz gelassen und ruhig, aber konsequent. Wenn Sie in dieser Situation nachgeben, müssen Sie damit rechnen, dass der Kleine seine Reaktionen als erfolgreiche Strategie ansieht, um seinen Willen durchzusetzen. Wenn Ihr kleiner Schatz erlebt, dass seinem Handeln Grenzen gesetzt sind, wird das natürlich anfangs mit Quengeln, Weinen etc. verbunden sein . Helfen Sie Ihrem Kind und denken Sie daran, dass Kinder Zeit und Unterstützung durch die Eltern brauchen. Er wird in kleinen Schritten lernen, Ihr Nein zu akzeptieren und mit Ihrer Unterstützung in ein ruhigeres, gesundes Essverhalten finden. Da es sich hier vor allem um das Verhalten geht, könnten Sie auch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen weiterhin ausreichendes mütterliches Durchhaltevermögen und der ganzen Familie ein frohes Weihnachtsfest. Veronika Klinkenberg


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