Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Mein 20 mon. alter Sohn kann keine großen Stücke essen muss ich damit zum Logopäden?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein 20 mon. alter Sohn kann keine großen Stücke essen muss ich damit zum Logopäden?

tarja

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Hallo, ich habe einen 20 Mon alten Sohn, der damals 4 Wochen zu früh auf die Welt kam. Er konnte sich mit 5,5 Monaten drehen, mit 11 Monaten krabbeln, sich mit 13 Monaten hochziehen und läuft seitdem er 17 Monate alt ist an meiner Hand (er kann nur kurze Strecken alleine laufen)- alles in allem also entwicklungsverzögert. Sprechen kann er auch noch keine richtigen Worte außer Mama und Papa, ham für Essen und Arm, wenn er auf den Arm will. Ich glaube aber, dass er eigentlich ein sehr schlaues Kerlchen ist, der in körperlichen Sachen einfach sehr lange braucht (Feinmotorisch war und ist er anderen weit überlegen). Er wurde lange gestillt (8 Monate voll) und kann erst seit einigen Monaten Stücke essen, die so groß sind wie ein Mais-Stückchen. Er lutscht an nichts rum, kann nicht kauen und würde z.B. nie an einer Banane abbeißen. Sobald ein Stück für ihn zu groß ist, würgt er und erbricht alles. (mehrmals die Woche). Macht es wirklich Sinn zu einem Logopäden zu gehen? Ich möchte aufkeinenfall, dass ihm im Mund herumgefummelt wird, so dass er eine noch größere Antipathie bekommt. Oder gibt es sich mit der Zeit? Ab wann muss man dringend was unternehmen? Herzlichen Dank tarja


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Liebe Tarja, es freut mich, dass Sie sich mit dieser Frage an uns wenden. Hier bin ich jedoch überfragt. Haben Sie schon mit Ihrem Kinderarzt über die Situation gesprochen? Was meint er dazu. Solange Ihr Arzt mit der (verzögerten) Entwicklung und dem Gedeihen Ihres Sohnes zufrieden ist, ist meiner Meinung nach alles in Ordnung. Sie können mir gerne mal einen durchschnittlichen Tagesplan (Essen, Getränke, Mengen) beschreiben. Dann kann ich da mal einen Blick drüber werfen. Ansonsten macht Ihr Schatz, wenn auch langsam, ja eindeutige Fortschritte in allem. Beim Essen akzeptiert er mittlerweile kleine Stückchen. Wenn Sie hier am Ball bleiben und nach und nach größere Stückchen untermischen und immer mal wieder was zum Knabbern anbieten, wird es sicherlich immer weiter vorangehen. Ich denke es ist eine Geduldsache. Und Geduld scheinen Sie mir zu haben. Schauen Sie gerne auch mal bei unseren anderen Experten (Frühgeborene, Entwicklung,…) in unserem Expertenforum vorbei. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für 2012 und jetzt erst mal ein frohes Weihnachtsfest! Doris Plath


tarja

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Hallo Frau Plath, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ein durchschnittlicher Essensplan sieht bei meinem Sohn ungefähr so aus (alles ca.- Angaben): Nach dem Aufwachen: 300ml Milch Frühstück: zerquetschte Banane mit Joghurt und Müsli Mittags: alles was ich so koche, Gemüse mit Nudeln (Mais-Größe)/Reis/Kartoffeln (zermatscht)/Couscous ; 2mal die Woche mit Fleisch, 1mal die Woche Fisch Nachmittags: Grießbrei mit Obstmus Abends: Oft das gleiche wie Mittags, wenn was über ist (Leider isst er ja kein Brot, das würde ich ihm Abends eigentlich lieber geben) Er isst eigentlich immer ganz gut, Mittags mag er wirklich alles; Gewicht und Größe ist auch alles normal. Wir haben auch nie Kämpfe ums Essen, alles sehr entspannt. Bis auf die Stücke halt. Selbst ein Globuli mag er nicht im Mund haben, davon muss er sich auch übergeben. Ich denke, da ist es aber nicht die Größe. Er ist vielleicht hypersensibel im Mund und mag das nicht. Er hat aber auch als Säugling nie viel in den Mund genommen, hat kaum an etwas gelutscht. Er hat schon immer mit den Fingern entdeckt. Vielleicht ist sein Würgereflex deswegen noch nicht abgebaut?


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Liebe Tarja, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Was den Speiseplan anbelangt, können Sie ganz beruhigt sein. Er ist sehr ausgewogen und gesund. Freuen Sie sich, dass die Mahlzeiten bei Ihnen entspannt und unproblematisch verlaufen. So soll es auch sein. Die Reaktionen, die Sie schildern, sind mir vor allem von Kindern bekannt, die zu früh geboren wurden und bei denen die Ernährung anfangs sehr schwierig war. Diese Babys verbinden lange Zeit unangenehme Erfahrungen, die sie gesammelt haben mit der Essensaufnahme und es bedarf Zeit, viel Geduld und Feingefühl, bis sie Vertrauen aufbauen können. Schön, dass Ihr kleiner Schatz seit einigen Monaten Stückchen akzeptiert, die so groß wie Maisstückchen sind. Das ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung. Geben Sie hin und wieder kleine Mengen darunter die nicht ganz so „zermatscht“ sind. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam ein, so dass der Kleine Sie und die restlichen Familienmitglieder beobachten kann. So wird das Interesse am festen Essen am ehesten geweckt. In der Regel entwickelt sich das in kleinen Schritten. Die Entwicklung der Mundmotorik und das Kauen sind für die Sprachentwicklung wichtig. In wie weit es sinnvoll ist das Heranführen an festeres Essen bei Ihrem Söhnchen gezielt durch therapeutische Maßnahmen zu unterstützen, kann ich nicht beurteilen. Es gibt Logopäden, die speziell auf diesem Gebiet ausgebildet sind und sehr feinfühlig vorgehen. Am besten Sie besprechen Ihre Sorge noch einmal mit Ihrem Kinderarzt, er kann Ihnen auch entsprechende Stellen nennen. Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Freude mit Ihrem Sonnenschein Veronika Klinkenberg


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