Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Essgewohnheiten Kita und zuhause - warum Unterschied?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Essgewohnheiten Kita und zuhause - warum Unterschied?

sandy71

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Liebes Team, unser Sohn (2J) war immer schon ein schwieriger Esser. Er ist immer zuerst das Fleisch oder den Fisch. Die Beilagen (Gemüse und Kartoffeln) läßt er liegen und steht dann auf. Oder er ißt die Nudeln und läßt das Gemüse liegen. Soße darf auch nicht dran sein, alles schön separat. Wenn auf der Gabel auch nur ein Stückchen Gemüse mit Fleisch zusammen drauf ist, sagt er „bah“ und streift es wieder ab. Mais, Oliven und Paprika ißt er gerne mal zwischendurch. Spinat mit Rührei ißt er gerne und problemlos. Im Kindergarten ißt er meist gut und hier matscht er sich die Sauce auch in den Reis rein. Er ißt Gemüsesorten, die er zuhause nicht anrührt. Die Erzieherinnen berichten nur Gutes und sehen in der Kita keine Probleme. Woher kommt dieses Verhalten und was will er damit ausdrücken? Wenn er aufsteht vom Familientisch, lassen wir ihn. Er würde noch ein paar Gabeln essen, wenn er dann beim Spielen gefüttert wird oder wenn er sich ein Buch anschaut. Aber da wollen wir eigentlich nicht. Er soll lernen sich am Familientisch satt zu essen. Ein Nachtisch würde er auch noch essen, also hat er ja noch Hunger. Wir sind da ratlos und haben Bedenken, dass sich das Verhalten verfestigt. Danke für Ihre Antwort Viele Grüße Sandy


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Liebe Sandy, meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Üblicherweise klappen Essen und Trinken in der Gruppe – wie im Kindergarten - ganz reibungslos. Als Mama kann man da nur staunen. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen oder spielerischen Verhalten auch nicht so durch. Und das ist wohl auch schon der springende Punkt. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Kind inzwischen bemerkt hat, dass es mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise Sie als Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich „vernünftig“ esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Was kann da noch helfen? Mein Tipp: Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Kleiner etwas isst oder nicht. Sie bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, Ihr Junge bestimmt die Menge, die er essen mag! Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Nicht auffordern, lenken oder kritisieren. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Alles ohne großen Kommentar oder große Aufmerksamkeit. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks oder Milch zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Ich bin mir ganz sicher, dass das Essen dann auch daheim entspannter werden kann! Viel Freude am Familientisch und herzliche Grüße Doris Plath PS: Da dieses Thema weniger die Ernährung als vielmehr die Erziehung betrifft, kö knnen Sie auch einmal bei Frau Ubbens aus dem Nachbarforum (Erziehung - Vom groß und stark werden) nachfragen. Bestimmt kann sie noch konkretere Tipps geben.


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