Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Essensplan Baby siebter Monat

Frage: Essensplan Baby siebter Monat

Ramona81

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Sehr geehrte Damen des Ernährungsteams, mein Sohn ist jetzt sechseinhalb Monate alt. Leider konnte ich nicht stillen, daher bekam er ab der dritten Woche zuerst Premilch, dann ab dem vierten Monat die 1er (beides Aptamil). Da er sehr mit Blähungen und Verstopfung zu kämpfen hatte, riet mir mein Arzt, ich soll schon vor dem fünften Monat mit Beikost anfangen, zumal er sehr groß, kräftig und schon äußerst interessiert an unserem Essen war. Umso mehr Flaschen durch Brei ersetzt waren, umso besser regulierte sich seine Verdauung. Er liebt seinen Brei heiß und innig und so wollte er ab Ende sechster Monat keine Flasche mehr trinken. Unser Plan sieht jetzt folgendermaßen aus. 6.30 Uhr Hafer-Bananen-Brei von Alnatura, 10 Uhr Butterbrot und ein Stück frisches Obst, 13 Uhr Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei (wobei er mittlerweile alles von uns mit isst, nur ungewürzt), 15.30 Uhr Bionaturjoghurt mit Obst, 19 Uhr Dinkelmilchbrei von Alnatura. Zwischendurch trinkt er Wasser und Kräutertee ungesüßt. Nun zu meinen Fragen: Wie viel Wasser muss er täglich trinken? Die Milchbreie rühr ich sehr flüssig an Wie viel Milchmahlzeiten braucht er noch? Hintergrund der Frage: Er will alles nur noch kauen, Brei allleine macht ihn nicht mehr glücklich, vor allem wenn er süß ist. Zähne hat er übrigens noch nicht, verschluckt sich aber so gut wie nie. Ab wann kann er Kuhmilch trinken? Bis jetzt hörte ich so viele Meinungen dazu dass ich es lieber gelassen habe... Und nun die letzte Frage: Wie geht denn nun die Ernährung weiter? Die Fachliteratur endet meist im siebten Monat mit dem Getreideobstbrei! Nur zur Info: Der Arzt ist sehr zufrieden mit ihm, er hat jetzt 76 cm und wiegt 9500 gr, nur mit Ernährungsfragen hilft er mir nicht sehr weiter, ich soll es einfach ausprobieren. Es ist mein erstes Kind, da hat man Angst etwas falsch zu machen.... Vielen Dank für Ihre Hilfe! Freundlliche Grüße Ramona81


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Liebe Ramona, Prima, dass die Einführung der festen Nahrung problemlos geklappt hat, Ihr Söhnchen den Brei heiß und innig liebt und sich prächtig entwickelt. Bei Ihrem Spatz scheint es sich um ein sehr aufmerksames, waches Kerlchen zu handeln. Sicher beobachtet der Kleine Mama und Papa genau beim Essen und da bleibt es nicht aus, dass er immer mehr Interesse zeigt. Für richtige Tischkost ist es meiner Meinung nach noch etwas zu früh, der Organismus ist noch nicht ausgereift. Aber nicht nur die Verträglichkeit sondern auch der Sicherheitsaspekt spielt hier eine Rolle. So kleine Babys sind in der Entwicklung noch nicht so weit, dass sie mit richtig festem Essen wirklich gut umgehen können. Wenn Ihr Kleiner hin und wieder an einem Brotstückchen nascht, schadet das sicher nicht. Eine richtige Portion Brot würde ich ihm noch nicht geben. Brot enthält relativ viel Salz und wird als fester Bestandteil im Speiseplan frühestens nach Abschluss des neunten Monats empfohlen. Eine kindgerechte Knabberei wie z.B. Zwieback oder Baby-Keks sind gesunde Alternativen und kommen den Bedürfnissen eines so kleinen Kindes besser entgegen. Mit etwas Frucht-Pause bestrichen kommen sie einem Brot schon sehr nahe. Grob zerkleinert können Sie auch in Milch getaucht und mit den Fingerchen aufgepickt werden. Auch mit Naturjoghurt wäre ich noch vorsichtig. Als sehr eiweißreiches Lebensmittel kann es die unreifen Nieren belasten. Hier kann ich Ihnen babygerechte Joghurtprodukte empfehlen, sie sind genau auf den unreifen Organismus abgestimmt. Eine kleine Menge (200ml) Kuhmilch als Zutat in einem Brei ist in diesem Alter kein Problem, als Trinknahrung wird reine Kuhmilch erst nach dem ersten Geburtstag empfohlen. Apropos Milch zum Trinken: bei Kindern, die so Brei begeistert sind, kommt es gerne vor, dass die Milch in flüssiger Form plötzlich nicht ankommt. Das muss aber nicht immer so sein, solche Phasen kommen und gehen. Bieten Sie immer wieder zwanglos Milch an, ruhig aus einem Becher. Hier kann ich Ihnen z.B. unsere neue stärkefreie Folgemilch empfehlen. Sie hat einen angenehmen milchigen Geschmack und kommt bei vielen Kindern gut an. Geben Sie nicht zu früh auf, die Kleinen brauchen manchmal viele Anläufe, bis sie tatsächlich auf den Geschmack kommen. Wird „flüssige“ Milch akzeptiert, unterstützt das die Flüssigkeitsversorgung (Milch hat viel Flüssigkeit) und haben Sie einfach mehrere Möglichkeiten den Bedarf an Milch und Milchprodukten zu decken. Da wären wir schon bei den Themen „Flüssigkeitszufuhr“ und „Milchversorgung“. Für Kinder in diesem Alter werden in etwa 400ml an Getränken empfohlen. In diesem Wert ist die Milch mit eingerechnet. Sie schreiben, dass Sie die Milchbreie etwas flüssiger gestalten und Ihr Söhnchen zwischendurch Wasser und Kräutertee trinkt. Wenn die Windel immer gut durchnässt und der Stuhl normal geformt ist, können Sie sicher sein, dass es dem Kleinen nicht an Flüssigkeit fehlt. Um den Milchbedarf zu decken braucht Ihr Spatz ungefähr 400-500ml/g an Milch oder Milchprodukten. Mit den zwei Milchbreien wird das gewährleistet. Wie schon gesagt, ich würde die flüssige Milch nicht ganz aufgeben, denn dann haben Sie mehrere Möglichkeiten zu variieren. Da der pürierte Brei Ihren Jungen nicht mehr glücklich macht, dürfen Sie einen Schritt weitergehen und die Mahlzeiten mit weich gekochten Stückchen anbieten bzw. das Essen nur noch grob mit der Gabel zerdrücken. Zusätzlich spricht nichts dagegen kindgerechte Lebensmittel wie weich gekochtes, ungesalzenes Gemüse, verträgliche Beilagen, gedünstete Obststückchen, Knabbereien dazu zu kombinieren. Diesen Speiseplan können Sie ohne Bedenken bis zum 10. bis 12.Monat beibehalten. Ihr Kind wird sich in den nächsten Monaten an eine größere Vielfalt an Lebensmittel gewöhnen – gerne dürfen Sie den Speiseplan durch eine größere Vielfalt erweitern. Auch wird sich der Kleine bei seinem Ehrgeiz und seiner Begeisterung zusätzlich immer mehr Fähigkeiten aneignen und immer besser mit richtig festem Essen zurecht zu kommen. Die Gewöhnung an eine Lebensmittelvielfalt und eine entsprechende motorische und geistige Reife sind die besten Voraussetzungen dass dann um den ersten Geburtstag herum die Umstellung auf das Familienessen stattfinden kann. Dann kann Ihr Söhnchen langsam ganz an das Essen, das der Rest der Familie zu sich nimmt, herangeführt werden. Als „Fachliteratur“ kann ich Ihnen die Broschüren „Ernährung von Säuglingen“ und „Das beste Essen für Kleinkinder“ vom aid (www.aid-medienshop.de) oder „Empfehlungen für die Ernährung von Säuglingen“ und „Optimix-Empfehlungen für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen“ vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (www.fke-do.de) empfehlen. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


Ramona81

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Dann werde ich mich mit Brot zurück nehmen und Ihren Ratschlag mit der Milch beherzigen! Eine ruhige und besinnliche Adventszeit! Herzliche Grüße


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