Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Eva Freitag:

Beikost

Eva Freitag

 Eva Freitag
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Beikost

Lisa1077

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Hallo. Mein Sohn ist jetzt 27 Wochen alt. Vor 7 Wochen habe ich angefangen Mittagsbrei zu füttern. Er hat aber nie Lust zu essen. Nur wenn ich ihn ablenke und zum Lachen bringe, kann ich ihn füttern. Das schluckt er aber dann auch alles unter. Er spuckt nichts aus. Aber ohne Ablenkung bleibt der Mund zu. Nach spätestens 60 Gramm ist aber Schluss und er fängt an zu weinen. Manchmal auch schon nach wenigen Löffeln. Habe unterschiedliche Gemüsesorten durch, es gibt aber keinen Unterschied. Was kann ich machen, dass er mehr Brei und diesen auch freiwillig isst? Er hat immer weniger Lust zu essen. An einigen Tagen isst er keinen Löffel. Er presst von Anfang an die Lippen zusammen, ohne dass er etwas probiert hat. Die ersten Wochen haben etwas besser geklappt. Habe schon versucht den Brei früher oder später zu füttern, da ändert sich aber auch nichts. Anschließend bekommt er ein Fläschchen. Wie kann ich weiter vorgehen? Den Abendbrei einzuführen macht momentan noch keinen Sinn, oder? Vielen Dank für Ihre Hilfe.


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Liebe „Lisa1077“, es kommt nicht selten vor, dass die Beikosteinführung nicht von Anfang an super klappt. Ihr Kleiner befindet sich gerade in einer Gewöhnungsphase. Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihr Sohn auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend! Natürlich kommen auch noch die verschiedenen und neuen Geschmackseindrücke hinzu. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Bleiben Sie erst einmal bei dem Mittagsbrei – Ihr Kleiner sollte sich erst einmal an den herzhaften Geschmack und die Breikonsistenz gewöhnen. Kinder kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Auch Obst oder Milchbrei kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen, als der etwas fremde, herzhafte Geschmack von Gemüse und Fleisch. Wenn Sie den Milchbrei schon jetzt anbieten, kann das dazu führen, dass Ihr Kleiner sich mit dem Gemüse/Menü schwerer tut. Deshalb: Erstmal beim herzhaften Gemüse bleiben und anschließend das Menü schrittweise ausbauen. Mag Ihr Sohn den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal ein bisschen den Hunger zum Gehilfen nehmen. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen. Am Anfang kann es helfen, wenn Sie kleine Mengen von z.B. Apfelbrei unter das Gemüse mischen und diesen dann nach und nach reduzieren. So kann sich Ihr kleiner Schatz langsam an den herzhaften Geschmack gewöhnen. Kennen Sie die HiPP Frucht & Gemüse-Gläschen? - Hier gibt es z.B. die Sorte HiPP „Apfel mit Süßkartoffel“ ( https://shop.hipp.de/hipp-apfel-mit-suesskartoffel-190g-2249.html ). Auch das ist eine gute Möglichkeit das Gemüse Ihrem Sohn schmackhaft zu machen. Ebenso bedeutet das Essen vom Löffel für Babys etwas neues – es erfordert Geduld und ist deshalb gar nicht so einfach. Bieten Sie Ihrem Kleinen den Löffel immer wieder ganz selbstverständlich an und bleiben Sie ruhig und gelassen. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz die Zeit, die er braucht – Sie haben keine Eile. Sie werden sehen, Ihre Geduld und Gelassenheit zahlt sich irgendwann aus, auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht. Lassen Sie Ihren Sohn auch mal das Essen selbst erforschen indem Sie ihm z.B. ein weiches Löffelchen selbst in die Hand geben. Oder Sie bestreichen den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei – vielleicht packt dann die Neugier Ihren Kleinen und der Brei ist gleich schon viel interessanter. Dies wird zunächst noch etwas chaotisch zugehen und die Breimengen werden zu Beginn auch eher gering ausfallen. Sie werden aber sehen, mit der Zeit wird sich Ihr Sohn immer mehr auf das Essen einlassen, und auch die Mengen werden mehr. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Haben Sie Geduld und sehen Sie das Essen ganz entspannt. Eines ist sicher: jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Oft macht es von einem zum anderen Tag „klick“ und die Kleinen sind ganz begeistert vom Löffeln. Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Eva Freitag


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