Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Baby mag keinen Brei... oder Löffel!?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Baby mag keinen Brei... oder Löffel!?

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Mein Sohn ist jetzt 6 Monate und eine Woche alt. Er ist ein großes und schweres Kind (8300g und 74 cm). Vor 3 Wochen haben wir versucht mit der Beikost anzufangen, zumal ich auch das Gefühl habe, meine Milch reicht nicht mehr aus. Wir haben es zuerst mit einem Milchgetreidebrei am Abend versucht, in der Hoffnung, ihn nachts nicht mehr alle 2-3 Stunden stillen zu müssen. Er hat auch ein 2 Löffelchen geschluckt, aber danach den Mund nicht mehr aufgemacht. Wir haben es jeden Tag wieder versucht, bis er schließlich beim Anblick eines Löffels die Lippen aufeinandergepresst hat. Mein Mann hat einen Trick entdeckt, wie er den Brei trotzdem in den Mund bekommt: er löffelt ihn über den Tellerrand direkt hinein. Auf diese Weise hat er knapp 80ml Brei vertilgt. Es scheint also nicht so, dass es ihm nicht schmeckt... Auch Karotte haben wir schon am Mittag probiert - das gleiche Spiel, er macht den Mund nicht auf. Wissen sie einen Trick, ihm das Essen mit Löffel schmackhaft zu machen? Was, wenn er Brei generell ablehnt? Da ich mich mit dem Gedanken beschäftige abzustillen, haben wir auch schon ein Fläschchen zubereitet. Auch das nimmt er nur unter Protest an und trinkt maximal (bei viel Hunger) 100ml. Wie bekomme ich meinen Sohn von der Brust weg?? Vielen Dank für Ihren Ratschlag!


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Hallo! Das schaffen Sie, bestimmt. Aber gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Konzentrieren Sie sich zunächst auf eine Breimahlzeit, also entweder abends oder morgens. Und warten Sie mit dem Fläschchen noch etwas. Sonst kann es schnell zu viel an Umstellung für Ihren Kleinen werden. Die Einführung von Beikost ist ein großer Schritt für Ihren Sohn ! Essen vom Löffel zu nehmen, in Richtung Gaumen zu schieben und dann zu schlucken, ist eine große Leistung! Bis jetzt war Ihr Kind daran gewöhnt mit Saugen seinen Hunger und Durst zu stillen. Die Erfahrung zeigt, Babys lernen recht schnell, wenn konsequent eine Nahrung angeboten wird. Die Löffelfütterung muss immer und immer wieder geübt werden. Aber das lohnt sich. Auch Ihr Söhnchen wird lernen, den Brei mit dem Löffel zu sich zu nehmen. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kleiner nicht richtig schlucken? Damit die Einführung der Löffelmahlzeit gelingen kann, muss natürlich auch die Mundmotorik einen gewissen Entwicklungsstand erreicht haben: Der Säugling spürt den Brei im Mund, er kann die Nahrung mit der Zunge zum Rachen befördern und hinunterschlucken. Fragen Sie ggf. noch bei Ihrem Kinderarzt nach der Reife Ihres Sohnes. Wenn das Schlucken an sich keine Schwierigkeiten bereitet, ist es mehr eine Sache der Bequemlichkeit. Kinder merken sehr schnell, dass das Saugen doch die bequemere Art ist, satt zu werden. Die Löffelfütterung erfordert aber "Mitarbeit". Mein Tipp: Warten Sie mit dem Löffel einige Tage, damit Sie alle zur Ruhe kommen. Beginnen Sie bewusst mit einigen Löffeln Brei, am Mittag oder am Abend. Sie müssen Ihr Baby nun anleiten, aber versuchen Sie es nicht mit zu vielen „Spielchen“. Sonst meint Ihr Kleiner das gehört immer so dazu. Machen Sie "keine große Sache" aus dem Essen und bieten Sie nicht sofort die Brust an, wenn er den Löffel ablehnt oder nicht weiter essen mag. Sondern machen Sie eine Pause und versuchen es später noch einmal. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Lehnt Ihr kleiner Mann etwas ab oder mag er nicht weiteressen, heißt das noch lange nicht, dass er dieses Lebensmittel grundsätzlich nicht mag. Er kennt das Meiste einfach noch nicht und muss alles erst erfahren und kennen lernen. Wir wissen aus der Praxis, dass Lebensmittel bis zu 8-10 x angeboten werden müssen, bis ein Baby diese akzeptiert. So lange kann diese Lernphase also immer wieder sein. Ich weiß, dass diese Situationen viel Geduld benötigen, die jedoch immer belohnt wird! Bleiben Sie dran, bieten Sie immer wieder Brei mit dem Löffel an. Das ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Bestimmt klappt es auch bei Ihrem Sohn bald mit dem Löffel. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen und Erfolg! Doris Plath


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