Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Baby isst den Brei nicht mehr wie soll ich weiter vorgehen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Baby isst den Brei nicht mehr wie soll ich weiter vorgehen?

AprilMama1104

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Hallo, Mein jetzt knapp 8 Monate alt, will seinen Brei nicht mehr essen. Fingerfood lehnt er auch ab. Der Breistart verlief bei uns auch nicht ganz einfach. Es dauerte ziemlich lange bis er überhaupt aß ( erst ab 6,5 Monaten) und dann gleich den Brei mit mehreren Zutaten, Fleisch hat er bis heute noch keins gegessen. Karotte, Kürbis, etc. hat er von Anfang an verschmäht. Die Mengen an gegessen Brei sind nicht mal ein 1/3 eines Gläschens und jetzt plötzlich gar nichts mehr. Er bekam Mittag- und Abendbrei. Wie soll ich weiter vorgehen? Ich stille zwar gern, aber eigentlich sollte ich im März mit stillen fertig sein. Vielen Dank.


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Liebe „AprilMama1104“, gerne gebe ich Ihnen ein paar Tipps. Es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Ihr Sohn benötigt einfach etwas mehr Zeit sich mit der neuen Füttertechnik anzufreunden und ungewohnte Geschmackserlebnisse akzeptieren zu lernen. Er muss erst erfahren, dass man davon auch wirklich satt werden kann. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Das zeigt die Erfahrung. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Jungen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama und Papa und eventuell die Geschwister beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Söhnchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm weiter ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Auch wenn er von Fingerfood derzeit noch nichts wissen will. Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Sohn merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch ganz allmählich größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Kinder brauchen die behutsame Unterstützung der Eltern, um die neue Kostform kennen- und akzeptieren zu lernen. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“, sie nehmen lieber den Weg der bequemeren, leichteren Essensaufnahme, das Stillen, das ihnen auch Sicherheit gibt. Was ich Ihnen versichern kann ist, dass bei jedem Baby „irgendwann einmal der Knoten platzt“. Das zeigt die Erfahrung. Sie schaffen das gemeinsam! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Adventszeit, Annelie Last


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