Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

An was kann es liegen das mein Kleiner keinen Milchbrei mehr mag?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: An was kann es liegen das mein Kleiner keinen Milchbrei mehr mag?

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, mein Kleiner bekommt seit Anfang Oktober Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei, den er inzwischen ganz gut wegschlabbert ;) - fast ein halbes Gläschen schafft er schon. Nach Rücksprache mit der Kinderärtin gebe ich den Rest als Mahlzeit am Nachmittag, das klappt auch ganz gut - je nach Gemüsesorte. Nun habe ich vor einer Woche abends mit Milchbrei angefangen. Am ersten Abend habe ich Milch -Grießbrei von Aptamil zum Anrühren, und am 2. und 3. Abend jeweils den Hipp Grießbrei aus dem Gläschen gegeben. Der Kleine konnte gar nicht genug davon bekommen, und er hat fast drei Viertel des Gläschens gegessen. Am 4. Abend habe ich dann Schmelzflocken und Premilch angerührt, und auch das hat er anstandslos gegessen. Von angerührten 200ml mehr als die Hälfte. Aber seit dem 5. Abend verweigert er den Milchbrei, inzwischen ist es der 8. Abend. Ich habe heute dann mal versucht, am Nachmittag nur Apfel anzubieten, um dann den Brei mit Obst anzurühren. Apfel war zwar leicht säuerlich, aber das war ganz OK, danach habe ich nur die Reisflocken mit Apfel angeboten - erfolglos. Heute Abend habe ich den Hafer-Milchbrei von Hipp aus dem Gläschen angeboten - sobald der Löffel mit dem Brei auftaucht, dreht er sich weg und fängt an zu weinen, und lässt sich auch nicht mehr beruhigen um zu essen. Damit er nicht hungrig ins Bettchen geht, stille ich. Woran kann das liegen? Ich stille meinen Kleinen bis heute. Vor 2 Monaten war ich für eine Woche abends nicht zu Hause, und Papa wollte per Flasche Premilch füttern. Das klappte nur an 3 Abenden, danach schrie er die Flasche an und ist hungrug eingeschlafen. Mag er vll. die Premilch nicht? Oder entwickelt sich tatsächlich jetzt schon mit 6 Monaten eine Vorliebe oder Abneigung beim Essen? Also ein kleiner Suppenkasper? Oder kann es sein, dass ihm der Milchbrei so gut geschmeckt hat, dass er so viel davon gegessen hat, dass er es jetzt einfach nicht mehr sehen kann? Was soll ich tun? Was probieren, und was lieber nicht, damit ich mein Kind nicht überfordere? Für einen Tip Ihrerseits wär ich sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus, mfg Mami von Diego


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Hallo, prima, dass Ihr Kleiner gut in die Beikost gestartet ist und inzwischen fast ein halbes Gemüsegläschen schafft. Auch die zweite Breimahlzeit ist zunächst problemlos angelaufen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie das plötzlich veränderte Essverhaltens ratlos macht. Lassen Sie sich nicht entmutigen, kleine Rückschritte sind immer wieder einmal drin. Vielleicht steckt Ihr Söhnchen in einer Entwicklungsphase, in der er wieder mehr Ihre Zuwendung benötigt und weniger bereit ist vom Löffel zu essen. Machen sich kommende Zähnchen bemerkbar? Das wäre für dieses Alter typisch und kann einiges durcheinander bringen. Hat der kleine Schatz einen Infekt der nicht richtig ausbricht oder ist es ihm doch etwas zu schnell gegangen? Alles theoretische Möglichkeiten, die dahinter stecken können. Setzen Sie sich nicht unter Druck und versuchen Sie gelassen und ruhig vorzugehen, denn Ihr Söhnchen spürt Ihren inneren Druck. Konzentrieren Sie sich vorerst vor allem auf die Mittagsmahlzeit. Versuchen Sie die Menge weiter zu steigern und den Brei durch Fleisch zu ergänzen. Ich bin mir sicher, es handelt sich um eine Phase, die bald wieder überstanden ist. Schon in wenigen Tagen kann es ganz anders aussehen. Auch was eine Säuglingsmilch anbelangt, kann es etwas Zeit und Geduld benötigen, bis sie letztendlich akzeptiert wird. Ihr Baby ist mit dem Trinken an der Brust vertraut, das Stillen gibt ihm ein Stück Sicherheit. Er muss einen neuen Geschmack und eine andere Trinktechnik akzeptieren lernen. Folgende Tricks können hilfreich sein: Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Schauen Sie auch mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Ansonsten muss Ihr Kleiner zu stark saugen und wird schnell müde. Auch ein Tropfen Muttermilch auf den Sauger wirkt manchmal Wunder. Manche Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen oder Getränke müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Manchmal mögen Babys aber den Milchgeschmack der Säuglingsnahrung an sich nicht. Dann hilft es die Milch zu "verfeinern" z.B. mit Früchten oder Säften oder Gemüse wie Karotten etc. um individuelle Geschmackserlebnisse zu kreieren. So wird die Milch dann gerne angenommen. Unterstützen Sie Ihr Kind in dieser Phase, mit Geduld und Ruhe kommen Sie sicher bald ans Ziel. Ich halte Ihnen die Daumen dafür und wünsche Ihnen eine sonnige Woche Veronika Klinkenberg


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Liebe Frau Klinkenberg, erstmal vielen Dank für Ihre schnelle und kompetente Antwort. Heute Abend hat mein Kleiner den Milchbrei wieder super gegessen. Ich habe ihm den fertigen Gute-Abend-Haferbrei von Hipp angeboten und mit Birne gemischt - er hat eine (für seine Verhältnisse) riesige Portion geschafft. Dabei bleibe ich jetzt erstmal ein paar Tage, und probiere dann mal langsam eine andere Obstsorte aus, oder ändere das Getreide. Flasche verweigert er komplett, deshalb bekommt er Tee aus einer Trinklerntasse. Viel trinkt er zwar nicht daraus, täglich max. 30 ml, auch wenn ich den Tee mehrmals täglich anbiete. Aber da ich noch morgens und nachts noch stille denke ich, dass er wohl genug Flüssigkeit trinkt. Nach den Breimahlzeiten möchte ich nicht mehr stillen, da der kleine schlaue Fuchs dann keinen Brei möchte. Woran merke ich, ob er denn genug Flüssigkeit trinkt? Und wie oft soll denn Fleisch als Bestandteil des Mittagsbreis auf dem Speiseplan stehen? Täglich? Oder reicht 3x die Woche? Ich würde auch gerne Fisch anbieten - oder ist das noch zu früh? Ebenso dachte ich an 2 vegetarische Tage die Woche? Beim Obst habe ich festgestellt, dass ihm sowohl Apfel als auch Birne leicht zu sauer sind, zumindest verzieht er das Gesicht so, wenn auf dem Löffelchen zu viel drauf ist. Gibt es denn mildere Sorten, oder sind die Geschmacksnerven einfach noch so empfindlich? Essen tut er beide Obstsorten aber gerne, wenn auch nicht viel. Vielen Dank für Ihren Rat, mfG


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Hallo, entschuldigen Sie, beinahe hätte ich Ihre Rückmeldung übersehen. Das freut mich aber, dass Ihr Söhnchen den Milchbrei wieder akzeptiert und vom fertigen Gute-Nacht-Haferbrei eine ordentliche Portion geschafft hat. Ich würde auch ein paar Tage dabei bleiben. Solange die Windel immer schön durchnässt und der Stuhl nicht hart und knollig ist, können Sie ganz sicher sein, dass Ihrem kleinen Schatz keine Flüssigkeit fehlt. Nach allgemeinen Empfehlungen sollten Babys in diesem Alter etwa 400ml über Getränke bekommen. In diesem Wert ist die Milch mit eingerechnet. Ich kann mir ebenfalls gut vorstellen, dass die beiden Stillmahlzeiten den Flüssigkeitsbedarf zu einem großen Teil abdecken. Bieten Sie weiterhin immer wieder kleine Mengen Getränk zwischendurch an. Fleisch ist ein wertvoller Eisenlieferant, da es Eisen liefert, das der kindliche Organismus am besten verwerten kann. Kinder, vorwiegend die im Säuglingsalter haben aufgrund ihres schnellen Wachstums einen relativ höheren Eisenbedarf als in jeder späteren Entwicklungsphase. Deshalb empfehlen das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung möglichst regelmäßig eine fleischhaltige Mahlzeit zu füttern. Mein Vorschlag 5-6 mal die Woche Fleisch, 1-2 Fisch bzw. Vegetarisch. Tasten Sie sich Schritt für Schritt voran und richten Sie sich ganz nach den Bedürfnissen Ihres Söhnchens. Er ist noch sehr klein und muss viele neue Geschmackserlebnisse akzeptieren lernen. Das gilt sowohl für die verschiedenen Gemüsesorten, als auch für unterschiedliches Obst. Viele Babys empfinden Obst zunächst als sehr säuerlich, das ist normal. Sie müssen diesen Geschmack erst kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Nehmen Sie vorerst eine Obstsorte, die aus Ihren Beobachtungen am besten geht. „Bio-Birne“ wird in der Regel gerne gegessen, Gläschen mit Banane kommen ebenfalls gut an: „Bio-Banane“, „Äpfel mit Banane“. Bleiben Sie einige Tage bei einer Geschmacksrichtung, bis dem Kleinen das auch wirklich vertraut ist. Bei so kleinen Säuglingen spielt die Abwechslung noch keine große Rolle, kleine Mäuse müssen die neue Kostform erst so richtig kennenlernen. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg


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