Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

2 Jähriger will ständig irgendwas essen was kann man anders machen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: 2 Jähriger will ständig irgendwas essen was kann man anders machen?

Lacrie

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Hallo liebe Experten, an und für sich können wir uns mit dem Essen nicht beschweren aber ich befürchte, dass es irgendwie immer nur das Falsche ist, was mein Kleiner gern mag. Er flitzt ständig rum und sucht sich was (natürlich am liebsten Gummibärchen), was er natürlich nicht bekommt. Hier mal ein grober Überblick Frühstück: Kinderjoghurt mit Müsli, Bio-Dinkelpops mit Milch oder Semmel (Weißbrot) mit Marmelade und manchmal noch einen Fruchtzwerg. Im Laufe des Vormittags isst er dann ganz unterschiedlich, paar Gummibärchen, ne Banane oder Trauben, ab und an noch nen Fruchtzwerg (ich weiß ist völlig daneben aber was solls) Mittags isst er außer Nudeln mit Tomatensoße oder Suppe fast nix mit was ich koche, er mag kein Fleisch, Kartoffeln oder Gemüse oder Ähnliches. Da bin ich teilweise echt am verzweifeln. Nachmittags gibts dann entweder Milchbrötchen mit Marmelade oder trocken (je nach Lust und Laune) oder paar getrocknete Früchte oder auch mal nen Keks. Zwischendurch dann nochmal paar Gummibärchen. Abends will er nur Käse, Leberkäse oder Wiener natürlich ohne Brot (oder mal bissl Brot trocken aber eher selten) und danach noch ein bis 2 Obstquetschtüten. Es sei denn es gibt Pizza (natürlich nur selten), dann isst er davon auch meist gut mit. Zwischendurch trinkt er Wasser, Saftschorlen oder auch mal bissl Tee. Es kommt mir halt alles irgendwie nicht richtig vor, aber was soll ich machen, außer es ihm immer wieder anbieten. Ab April geht er in die Kita und da hoffe ich, dass er zumindest Mittags mal was mit isst. Könnten Sie mir einen Tipp geben, was ich falsch mache bzw. anders machen kann? LG


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Liebe „Lacrie“, ich denke Sie haben selbst den „Knackpunkt“ schon erkannt: Ihr Kind hat vor allem eine große Vorliebe für Süßes. Wenn es Ihr Wunsch ist, Ihren Sohn auch an andere Lebensmittel heranzuführen und ihn an eine ausgewogenere und vielfältigere Ernährungsweise zu gewöhnen, dann wird es Ihnen auch gelingen. Das verspreche ich Ihnen! Ihr Sohn ist für diesen Lernprozess noch nicht zu alt. Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen (Süßes, Joghurt, Wiener, etc.) konzentrieren. Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Eigentlich ist es ganz einfach. Bieten Sie so wie bisher zu festgelegten Mahlzeiten bestimmt Lebensmittel an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Denn Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun. Er weiß nicht wie gesund z.B. Gemüse, frisches Obst, Brot und Fisch sind. Sie bieten ihm also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wie viel er davon essen mag. Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie ihn aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Ganz wichtig: Versuchen Sie das Essen auf die Mahlzeiten begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Wenn Ihr Kleiner am Vormittag so viele leckere Dinge wie Gummibärchen, Banane, Trauben und Fruchtzwerge vertilgt, isst er verständlicherweise nur gerne Mittag, wenn es ihm wirklich, wirklich gut schmeckt – es also Nudeln oder Suppe gibt. Achten Sie darüber hinaus bitte auf die Milchmenge etwa 330 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (Fruchtzwerg, Joghurt, Käse, Milchbrötchen) sind absolut ausreichend. Versuchen Sie mit Zucker sparsam um zu gehen, Zucker lässt sich oft reduzieren. Z.B. könnten Sie statt einem Fruchtzwerg oder einem fertigen Fruchtjoghurt Naturjoghurt mit einem leckeren Obstmus kombinieren oder Ihre Produkte mit Naturjoghurt „strecken“. Am besten Sie vereinbaren mit Ihrem Kind eine feste Naschzeit, z.B. nach dem Mittagessen oder am Nachmittag. Dann könnte es z.B. eine Kinderhand voll Gummibärchen geben. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und viel Erfolg, Annelie Last


Lacrie

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Vielen Dank Frau Last für Ihre Antwort, sie lassen mich wieder etwas positiver in die Zukunft schauen ;-) Ich werde halt weiterhin mein Bestes geben und immer mal wieder was anbieten. Man will halt seinem Kind auch nicht alles verbieten, deshalb darf er halt ab und an mal 2-3 Gummibärchen essen. Ich bin schon ganz froh, dass er von Kuchen oder Torten nix hält und es auch nicht isst. Schokolade bekommt er gar nicht, wie gesagt maximal mal Gummibärchen. Milch bekommt er auch nur pur, die mag er glücklicherweise aus sehr gern. Ich denke das wird schon werden. Vielen Dank nochmal für die freundliche Beratung.


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Ihre Worte freuen mich sehr! Vielen Dank und ein schönes Wochenende, Annelie Last!


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