Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetzt 13 Monate und zur Zeit sieht unser Essenplan so aus: Morgens zw. 8 und 9 Uhr Frühstücken, eigentlich eine Scheibe Mischbrot mit Wurst. In letzten Zeit immer weniger Brot, fast nur Wurst. 12 Uhr Mittag, entweder ein Gläßchen oder ich koche selbst (Nudeln mit Soße, Kartoffeln, Möhren) 15 Uhr Obst oder Reiswaffel, Stück Banane. Abends 18 Uhr .... wieder Brot mit Wurst. Dazu gibt es ungesüßten Tee. Nachts stille ich 3 - 5 Mal. Mein Problem ist, mein Sohn will in letzter Zeit fast nur Wurst. Es ist jedes Mal ein Kampf, ihm eine halbe Scheibe Brot zu geben. Habe ab und zu schon Nudeln dazugegeben, dass er nicht nur Wurst isst. Die Nudeln isst er lieber als Brot. Das geht jetz seit ca. 4 Wochen so, vorher habe ich 3 Tage die Woche abends noch Getreidebrei gegeben, den will er aber nicht mehr. Ich habe gedacht, es ist nur eine Phase aber irgendwie ändert sich nicht, er möchte nur Wurst, noch nicht mal mit Marmelade kann ich ihn locken. An Wurst gebe ich Leberkäse, Leberwurst, Teewurst, in den letzten Tagen habe ich Putenwurst gekauft, weil ich denke immer nur Schwein ist sicher zu fettig und nicht so gut oder? Die Wurst kaufe ich nur beim Fleischer. Was denkst du, wie kann ich die Ernährung umstellen? Oder soll ich es einfach so beibehalten? Mache mir halt etwas Gedanken, weil ich finde es ist zu viel Wurst. Gebe ihm teilweise schon mittags nur fleischfrei deswegen. Vielen Dank für deinen Rat! Viele Grüße Vernel
Hallo Vernel Wurst und Würstchen erfreuen sich unter Kindern großer Beliebtheit, was neben des Nährwerts und der guten Kaubarkeit im Vergleich zu Fleisch, vor allem auch am Geschmack liegt. Es schmeckt, nährt gut, ist gut verdaulich und wird deshalb gegessen. Der Geschmack ist auf die verschiedenen Zutaten wie bspw Gewürze und ja nach Hersteller auch mal Geschmacksverstärker zurückzuführen. Ich empfehle immer wieder gerne, darauf zu achten, dass in der Wurst möglichst wenig weniger erwünschte Zusatzstoffe drinnen sind. Es sind Stoffe/Gewürze drinnen, die das Geschmackszentrum "umami" * aktivieren. Schaue dazu auch im Naturkostladen bzw beim Biometzger. Versuche einfach auf gute Qualität zu achten und biete auch vermehrt statt Wurst entsprechend zubereitetes Fleisch an. Würze dies entsprechend. Schau mal, was in euerer Wurst üblicherweise für Gewürze enthalten sind. Biete Fleisch in gut kaubarer Form an. Hack (mit leichter Würzung) ist ideal. Naja, aber ob dein Kind dies genauso gut annimmt, kann ich dir nicht versprechen. Wenn es dir wirklich zu viel wird, mit dem Wurstkonsum deines Kindes, wenn du ein ungutes Gefühl dabei hast, dann kaufe es einfach vorübergehend weniger :-) * Essen muss primär erst mal lecker sein. So wird das Geschmackszentrum "umami" (=übersetzt heisst das so viel wie: einfach lecker) gereizt. Das veranlasst zum Weiteressen. Besonders stimuliert wird dieses Geschmackswahrnehmungsareal, wenn Gerichte mit Geschmacksverstärker (z.B. Mononatriumglutamat) oder Hefeextrakt den Gaumen kitzeln. Aber auch eiweissreiche, deftige Speisen, und vor allem Würstchen i.A., treffen genau dort hin, wo der Körper sagt "MEHR", das nährt gut. Essen hat nicht nur Geschmack, Konsistenz, Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch andere Begleitstoffe, die Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Mittels bestimmter Verarbeitungstechniken (kochen, schälen, säuern, raspeln, fermentieren etc) ist es der Menschheit gelungen, viele Lebensmittel essbar und geniessbar zu machen. Das trifft im Besonderen auf Gemüse zu. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Aber: Gemüse wird oft akzeptiert, wenn es entsprechend gut zubereitet wurde: weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauung/Verdaulichkeit hat. Mit viel Fett werden Ballaststoffe verträglicher. Rahmspinat ist allseits beliebter als roher Blattspinatsalat. Tomatensosse oder Ketchup sind echte Kinderklassiker. Oder kennst du viele Kleinkinder, die jeden Tag Tomatensalat essen würden? Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien (Zucker) kommen hinzu. Ausserdem bilden sich weitere bestimmte Stoffe.* Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Auch Gemüsepuffer zählen hinzu- In diesem Alter ist es besonders wichtig, dass neue Dinge kennengelernt werden. Gestaltet das gemeinsame Essen schön. Je mehr dein Kind bei dir/euch sieht, desto mehr wird die Neugier auf neues Essen, neue Speisen geweckt. Ermuntere dein Kind immer wieder dazu, mal etwas Neues zu probieren. Denn nur darüber können neue Esserfahrung gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Das kann die Auswahlpalette vergrößern und Appetit auf Neues bilden. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Jedes Kind hat seine Favoriten. Dieses Herauszufinden, ist schon mal was wert Dazu ist es wichtig, dass ein Kind ein möglichst breitgefächertes Repertoire hat, aus dem schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte. Manchmal ist so eine Situation nicht der Essenstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Also dann Grüsse B.Neumann
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