Ich habe in einem anderen Post deine Antwort zu ähnlichem Thema gelesen.
Man soll ja die Mahlzeiten gemeinsam einehmen - wie kann das funktionieren, wenn das Baby-Kleinkind noch Brei (zusätzlich) bekommt ? Der muss ja gefüttert werden und daneben selbst essen wird schwierig. Abends haben mein Mann und ich auch abweichende Essenszeiten....er isst recht früh, ich spät - Mausi dazwischen.
Frühstück: Gemeinsam, sie bekommt Brotstückchen mit Butter/Mandelmus und Marmelade/weiches Obst/Frischkäse
Isst meist 1 bis 3 Stückle.
Mittag: GKF Brei, derzeit nur paar Löffel, dazu Apfelmus. Ich biete auch Kartoffel - und Gemüsestückchen an oder geraspelte Gurke, damit spielt sie und hin und wieder landet was im Mund, aber eher selten.
Würde ich bei der Mahlzeit noch selbst essen, wäre das ziemlich chaotisch für mich....
Zudem weiss ich nicht, ob es schon Sinn macht ihr mein Essen anzubieten, da die Gemüsestückchen ja noch auf dem Boden landen. Süsskartoffelbratling hab ich mal probiert, hat sie ignoriert. Ich bin auch noch unsicher....wie biete ich ihr von mir Fleisch an?Darf sie z.b. schon Mozzarella haben? In Salzwasser gekochte Nudeln? Nudeln hab ich mal als Fingerfood angeboten, hat sie arg gewürgt und dann ignoriert....
Abends gibts Milchbrei mit Obst und Brot,geht soweit gut, gibt bessere und weniger "aufgegessene" Tage ;-)
Zwischendurch wird gestillt und ab und zu gibts eine Maisbrezel
von
Mondfee85
am 07.07.2021, 10:35
Antwort auf:
Übergang zur Familienkost
Hallo Mondfee85
je mehr eure Tochter einfach dabei sein kann wenn ihr esst, desto besser versteht sie das alles. Nun musst du natürlich nichts künstlich inszenieren, um deine Tochter zum Essen zu bringen. Vielleicht hilft es dir wenn du dich von der Vorstellung löst, dass alles planbar sei. Gestalte euren Alltag, euch euren Essalltag einfach so wie es für euch passt. Und wenn du deiner Tochter immer die Gelegenheit gibst, um auch bei euch Eltern probieren zu können, dann kann deine Tochter ebenso gut miterleben was und wie man isst. Früher oder später werden sich eure Zeiten immer besser angleichen lassen.
Wenn deine Tochter momentan noch Brei gefüttert bekommen möchte und diesen isst, spricht nichts dagegen so weiter zu machen wie bisher. Sie isst doch auch hin und wieder ein paar Stückchen festere Nahrung, die sie kauen muss. Das ist ein ganz wunderbarer Anfang auf dem ihr weiter aufbauen werdet.
Es geht darum, dass deine Tochter sich anpassen kann, das sie die prinzipielle Möglichkeit erhält, um Neues kennenzulernen. Dafür reicht es zunächst aus, wenn sie immer wieder sieht was gegessen wird. Und wenn sie davon kleine Stücke probieren kann, wenn sie das Neue vorerst nur durch einen kleinen gustatorischen, also geschmacklichen Eindruck spürt, dann ist das schon ganz prima. Der Mund ist quasi eine Eintrittspforte für Essen. Im Mund wird das Essen geprüft. Geprüft hinsichtlich der wahrnehmbaren Eingeschaften. Geschmack, Mundgefühl, Temperatur,. Und zwar mit den Geschmacksknospen und dem Tastsinn im Mundraum - was gefällt, das wird auch geschluckt. Alle Kinder mögen eine weiche, samtige Textur. Sie mögen lauwarm und süß. Diese Speisen wie bspw ein Grießbrei oder Haferbrei sind darum eine ideale Kost für Essanfänger. Damit dein Kind aber auch lernt andere Konsistenzen und Aromen, andere Temperaturen, anderen Geschmack zu mögen und zu akzeptieren, sollte sie andere Speisen mit vielen weiteren Eigenschaften (fester, knuspriger, kalt, rauh) in den Mund nehmen können und bewerten. Bei Nichtgefallen wird die Speise ausgespuckt. Aber: beim nächsten Mal gefällt die Speise häufig schon viel besser - es sind sogar bis zu 10 dieser Kontakte nötig, um Kinder an Neues zu gewöhnen. Bereits kleine Mengen von neuen Speisen sind für den Anfang aber schon ganz prima.
Wenn du die Essfreude bei deiner Tochter kultivieren kannst, dann schaffst du die besten Vorraussetzungen, damit sie langfristig zu einer unkomplizierten Esserin heranwachsen kann. Es ist jetzt besser, wenn du deine Tochter in ihren Bedürfnissen so unterstützst und begleitest, dass sie Essen mit positiven Eindrücken und Erlebnissen verbindet. Es ist viel besser, wenn ihr die Mahlzeiten und Speisen, zwanglos und freudig gemeinsam erleben könnt, auch wenn es bisher nur wenige solcher Gelegenheiten gibt. Es ist allemal besser und nachhaltiger prägend als jede erzwungene Mahlzeit, welche dadurch vielleicht mit einer großen Erwartungshaltung inszeniert würde und unterschwellig Druck ausüben könnte.
Mittelfristig werdet ihr euren passenden Weg finden.
Hilfreich ist es auf jeden Fall immer wieder Gelegenheiten zu bieten und Wiederholungen zu bringen. Biete ihr einen mit geeigneten Speisen bestückten Teller und sieh das Angebot zunächst als Einladung. Sie kann zugreifen, muss es aber nicht.
Beim Angebot von einem Süßkartoffelbratling kann es hilfreich sein, diesen immer wieder mal (1 x die Woche) oder ein paar Tage hintereinander anzubieten. Oder du kannst deine Tochter schlicht spielerisch und einladend einfach von deinem Bratling abbeißen lassen.
Bei den Nudeln kannst du auf die geeignete Größe achten.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 09.07.2021
Antwort auf:
Übergang zur Familienkost
P.S. Wird am 13.7. 1 Jahr alt
von
Mondfee85
am 07.07.2021, 10:36