Frage: Übergang zur Familienkost und Flasche

Hallo, Ich würde meinen Kleinen langsam an die Familienkost gewöhnen, aber auch bislang hatten wir einen Mix aus BLW und Brei da er kein Breifan war und ihn je älter er wurde, nur gelegentlich essen wollte. Er bekommt also tagsüber mehrmals Brei oder feste Nahrung angeboten, als Zwischenmahlzeit ist Obst oder Obstmus auf dem Tisch, manchmal Hirsesnacks ...jedoch will er immer noch sehr oft die Flasche. Als Beispiel hat er gestern morgens 70 ml getrunken, dann am Nachmittag 130 ml, Nachts ist er dann aufgewacht um 3 Uhr, hat 170 ml getrunken, dann nochmals um 5.30 Uhr ebenso 170 ml, dann um 8 Uhr nochmal 100 ml. Nun stellt sich mir die Frage, ob er tagsüber eventuell zu wenig essen bekommt oder ist es noch in Ordnung , dass er so viel Anfangsmilch bekommt? Er trinkt die Humana 1er Nahrung. Sollte ich vllt auf die 2er Nahrung umstellen? Oder eventuell die Flasche seltener anbieten? Er ist 9 Monate alt und sehr aktiv, er hat wirklich keine Ruhe wenn er wach ist... Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße EsDra

von EsDra am 15.08.2022, 08:41



Antwort auf: Übergang zur Familienkost und Flasche

Hallo EsDra das Beste was du tun kannst ist, dein Baby einfach immer geeignete Kost mitessen zu lassen, wenn du/ihr esst. Etabliere feste Mahlzeiten mit einem festen Rhythmus und biete wie bisher, Brei und Familienkost. Findet euren eigenen und sinnvollen Weg zur Familienkost und euren individuellen Speiseplan. Etwa 400-500 ml Säuglingsmilch sind ein täglicher Orientierungswert für die Milchmenge. Pre-Milch (auch 1er) dürfte es nach Bedarf auch mehr sein. Die 640 ml Milch aus der Schilderung deines Beispieltages sind demnach völlig in Ordnung. Beobachte die Bedürfnisse und das Wollen deines Kindes und reagiere darauf. Dein Kind zeigt dir, wenn es etwas will und sollte in diesem Wollen unterstützt werden, soweit möglich und sinnvoll. Unterstütze dein Kind darum in dieser/seiner ureigenen Entwicklung, fordere und fördere zum richtigen Zeitpunkt, an der richtigen Stelle. Esst zusammen viele leckere Speisen, damit dein Sohn vieles Neue entdecken und lieben lernen kann - durch Nachahmung und Gewöhnung. Dazu wäre es gut, wenn euch euer Kind beim Essen gut sehen und beobachten, imitieren kann. Bei der Familienkost geht es um die Gewöhnung an Geschmack und Konsistenz. Es geht auch um die selbständige Essweise, mit der dein Kind die neuen Speisenangebote vom Familientisch zwanglos kennenlernen kann. Es geht jetzt nicht um schnelle Lösungen sondern um das langfristige Gewöhnen und Heranführen an neue Speisen, ans Essen im Allgemeinen. Essen ist ein ganzheitliches Erlebnis für dein Kind. Ein Erlebnis für alle Sinne. Nutze darum die Gelegenheiten, deinem Kind Familienkost im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen. Dazu gibt es Milch. Ich gebe dir noch eine Übersicht, was theoretisch ab dem 10. Lm möglich wäre: Frühstück: Brot/Getreide und "Milch". Familienkost. Müsli oder was gewünscht. Ziel ist es zunächst, dein Kind an den Tisch zu setzen und mit verlockenden Angeboten an ein Frühstück zu gewöhnen. Bspw mit klein geschnittenen Brotwürfelchen (mit Butter), dazu ein paar weiche Obststückchen oder das, was euch zum Frühstück eben gefällt und dein Kind selbständig essen, kauen und gut schlucken kann. An sich ist Brot zum Frühstück eine prima Sache. Denn das Brot zu kauen erfordert Kraftaufwand. Der Kraftaufwand stärkt die Kaumuskulatur. Aber auch Müsli oder Porridge (als Fingerfood) wären möglich ZMZ: Brot/Getreide und/oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl noch einmal etwas Brot. Mittagessen: gewohnter Brei bzw breifreie Angebote und dazu übliches Familienmittagessen – und/oder auch breifrei = in der Konsistenz adaptierte Nahrungsbasics wie weich gegarte Gemüsestückchen, Nudeln o.a.. Neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch die übliche Familienkost und diese vermehrt in stückiger (weicher) Konsistenz angeboten werden darf. Jetzt steht die Nahrung (alles was dazu gehört) und das selbständige Essen sowie das Esserlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kinderkekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot oder Brei - eine Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. Dazu Obst/Gemüse ggf erste babygeeignete Rohkost und Familienkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten, nachts - immer nach Bedarf: Wasser als Angebot oder: stillen nach Bedarf, ggf zusätzliches Wasser oder Pre-Milch (auch 1er) nach Bedarf. Begleite dein Baby in diesem, seinem ureigenen Entwicklungsprozess die Welt zu entdecken. Also dann Grüße Birgit N.

von Birgit Neumann am 18.08.2022



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