Liebe Frau Neumann, wie gehe ich am besten damit um, dass meine Tochter mit 1 Jahr Brei größtenteils verweigert, aber von der Familienkost einfach noch nicht satt wird? Mit dem (immer selbst gekochten) Brei hatte alles super geklappt, sie war zwischen den Mahlzeiten satt und wir waren seit ein paar Wochen dabei, die Familienkost langsam einzuführen. Durch die Breiverweigerung ist der Übergang nun so abrupt, dass sie davon nicht satt wird. Wir haben deswegen mit Pre ausgeglichen, nicht direkt im Anschluss an die Mahlzeit sondern eigentlich immer erst, wenn sie vor Hunger nicht einschlafen konnte oder aufgrund des Hungers aufgewacht ist. In anderen Foren hier wird in so einer Situation oft von Experten dazu geraten, das Kind hungern zu lassen, damit es merkt, dass es eben hungern muss, wenn es den Brei verweigert oder Essen auf den Boden wirft. Mein Instinkt wehrt sich dagegen, das so zu machen, ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sie mit 1 Jahr überhaupt schon in der Lage ist, den Zusammenhang zu begreifen, vor allem wenn so viel Zeit dazwischen liegt. Sie wirft das Essen ja auch nicht aus böser Absicht auf den Boden, manchmal kuckt sie wo es hinfällt, manchmal beobachtet sie meine Reaktion. Und dass sie den Brei verweigert, kommt mir eigentlich wie ein Schritt nach vorne vor Richtung festes Essen. Sie macht das auch wirklich gut finde ich, trotz bisher nur 2 Zähnchen isst sie Brotstückchen mit Butter oder Frischkäse, Banane, Trauben, Feigen, alle möglichen Beeren, Gurke, Tomate, Nudeln, Bulgur, Reis, Kartoffeln, gedämpftes Gemüse, Fleisch, Fisch, Ei,Käse…. aber eben in Mengen, von denen sie nicht satt wird. Ist das (zeitlich versetzte) Ausgleichen mit Pre vielleicht gar nicht so ein Rückschritt, wie es mir vorkommt? Oder gibt es noch irgendeine andere verständnisvollere und liebevollere Alternative zum hungern lassen? Würde ich stillen, würde ich vermutlich gar nicht so genau wissen, welchen Teil ihres Bedarfs sie durch Muttermilch, und welchen durch Familienkost deckt, aber durch die Gabe von Pre weiß ich, dass Pre wieder einen großen Teil abdeckt. Dass man irgendwann in einer Großfamilie mit bereits deutlich älteren Kindern nicht 5 verschiedene Essen kochen kann, ist klar. Die Kinder sind dann aber eben vielleicht schon so alt, dass sie sich dann bewusst gegen ein bestimmtes Mittagessen entscheiden können und verstehen, dass die Alternative dann eben Hunger oder ein selbst belegtes Käsebrot ist. Aber sie ist noch so klein und muss doch erst alles (Kennen)Lernen. Vielen Dank schon mal und LG
von Baghira222 am 04.10.2022, 14:52