Frage: Beikost Früstück & Übergang Familienkost

Liebe Frau Neumann, meine Tochter ist nun fast 9 Monate alt und zuletzt habe ich ihre letzte Stillmahlzeit (das Frühstück) durch Brei ersetzt. Hierfür habe ich eigentlich fast jeden Morgen eine Banane zerdrückt, mit einem halben Joghurtbecher und ca. 2 Esslöffeln feinen Vollkorn-Haferflocken vermischt. Meine Tochter hat dieses Frühstück auch gut angenommen. Nun zu meinen Fragen: 1. Ich habe mich beim Frühstück an "meinem" Frühstück orientiert, jedoch bin ich mir unsicher, was ich meiner Tochter sonst geben könnte. Haben Sie da Ideen? Bzw. gibt es (wie etwa bei der Einführung des Mittagsbreis) Empfehlungen, was morgens im Frühstück drin sein sollte in Gramm-Angaben? 2. Meine Tochter hat bisher 2 Zähne. Ich habe ihr neulich von Hipp Hirsestangen zum Probieren gegeben, jedoch konnte sie noch nicht viel damit anfangen. Würden Sie empfehlen, es weiter zu probieren oder ist es für sie einfach noch zu früh, da sie gerade mal 2 Zähne hat? Ich habe dabei an das Üben des Kaureflexes gedacht. Wie könnte ich das sonst mit ihr üben? 4. Wenn ich meiner Tochter MIttagsbrei eingefroren habe, habe ich drauf geachtet, dass die Gemüsesorten in etwa denen ensprechen, die mein Mann und ich gerne mittags essen, sodass meine Tochter, später, während der Familienkost die Gemüsesorten ein weig kennt. Haben Sie sonst noch Tipps, was ich tun könnte für den Übergang zur Familienkost? Wie soll ich das einführen? Soll ich z.B. mit einem Stück Brot starten? Was eignet sich am besten, um langsam "grössere" Stücke einzuführen? 5. Ab wann würden Sie den Übergang zur Familienkost empfehlen? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

von blume2508 am 07.06.2021, 05:40



Antwort auf: Beikost Früstück & Übergang Familienkost

Hallo blume2508 ab dem 10. Lm etwa, wenn ein Baby die Bereitschaft zeigt, dass es reif ist für die Familienkost weil es auch zeigt, dass es mitessen möchte und kann, ab diesem Zeitpunkt sollte spätestens damit gestartet werden. Famiilienkost ist einerseits das, was die Eltern (und alle anderen) essen, es ist aber auch gleichzeitg die Phase, welche mit viel eigenständigem Tun seitens des Babys beginnt. Es ist also einerseits das als Famlienkost zu bezeichnen, was das Umfeld isst - hier liegt der Fokus bei der Gewöhnung an bestinmte Speisen und Aromen. Familienkost ist aber auch die Zeit, ab der ein Baby vermehrt selbständig essen kann, will und sollte. Üblicherweise zeigen Babys ab etwa dem 10. Lm die Bereitschaft zu kauen. Sie zeigen auch, dass sie nicht mehr oder zumindest seltener gefüttert werden wollen und stattdessen sich selbständig füttern möchten. Die Breiphase, sofern ein Baby zuvor Brei gegessen hat, wird allmählich ergänzt oder sogar ganz abgelöst durch das sog. self-feeding. Grundsätzlich ist jetzt auch alles erlaubt, was deinem Baby nicht direkt schadet. Zu den noch Tabu-Lebensmitteln zählen bspw Alkohol, Koffein,u.a., rohe und gleichzeitig heikle LM wie bspw rohes Ei, roher Fisch, etc, und auch Honig, sowie kleine, harte LM und u.a. für dein Baby beim Schlucken gefährdende Produkte - das ist ja aber klar. Dein Baby kann und darf jetzt soweit es die motorischen Fähigkeiten erlauben, sämtliche (ungefährliche) Lebensmittel probieren. Es ist sogar ausgesprochen erwünscht, damit sich dein Baby an den Geschmack, die Konsistenz, das Mundgefühl gewöhnen kann und sich am Esstisch als dazugehörig fühlen kann. Das stärkt eure Famliengemeinschaft und dein Baby lernt spielerisch und allmählich dazu. Gewöhne dein Kind am besten an das, was du möchtest, dass es langfristig (auch noch in Jahren) essen soll(te). Euer gemeinsames Frühstück ist demnach genau richtig. Wenn du für mehr Abwechslung und Bereicherung sorgen möchtest, ist die Idee mit Brot ebenfalls genau richtig. Beginne bspw am Abend Brotstückchen anzubieten. Die Brotstückchen sollte sich eure Tochter selbständig in den Mund befördern. Auch zum Frühstück sind Brotstückchen ausgezeichnet, Dazu ggf ein paar weiche Obststücke und Milch. Babys kauen oder besser gesagt zerdrücken das (weiche) Essen mit den Kauleisten und am Gaumen. Die Freude an Fingerfood und Familienkost ist mehr eine Frage der Reife, der Übung und der Gewöhnung und hängt nicht mit der Bestückung vom Gebiss zusammen. Dein Baby benötigt nur die motorische Reife dafür. Erweitere das Speisenangebot ruhig bei allen Mahlzeiten und biete deiner Tochter weiches, mit den Kauleisten zerdrückbares und/oder entsprechend aufbereitetes und zubereitetes Fingerfood und Familienkost an. Esst auch unbedingt immer gemeinsam eure Mahlzeiten, damit eure Tochter euch Eltern imitieren kann. Jetzt ist die Phase, in der Babys neue Geschmäcker, Aromen, Konsistenzen kennen lernen können - ohne Zwang. Sie haben mit Milch* und Brei eine Basis, die ihnen Nährstoffe und Kalorien liefert, was sie satt macht. Ihre Neugier und ihre angeborene Fähigkeit zum Imitieren veranlasst sie dazu, bei Tisch einfach mitzuessen. "Essen" ist anfangs oft nur eine Umschreibung für das imitierende Verhalten. Denn Vieles nehmen Babys zwar in den Mund, beißen darauf herum, aber spucken es wieder aus. Trotzdem ist alles genau richtig und gut. Speisen dürfen jetzt auch etwas Salz enthalten, weil es ohnehin unumgänglich ist in der Familienkost. Das Gros der Speisen allerdings, Speisen, welche Babys in größeren Mengen sättigen sollen, diese sollten vorerst möglichst und weiterhin ohne Salz auskommen. Brei bitte nicht extra salzen. Brei und Milch bleiben für euer Baby weiterhin wichtig - zumindest solange euer Baby Brei und Milch weiterhin gut und gerne isst. Du kannst, darfst und solltest diesen Brei jetzt ergänzen und/oder den Brei auch immer öfter in Variationen zubereiten, Du könntest die Zutaten separat dünsten und anschließend nicht fein pürieren sondern nur zerdrücken = grobe Konsistenz = neues Mundgefühl. Du könntest die Zutaten einzeln dünsten und pürieren oder zerdrücken, dann aber nicht zu einem braunen Einheitsbrei vermischen, sondern einzeln und separat nebeneinander auf einem Teller anbieten. Du könntest zusätzlich zum Brei alle Zutaten weich gedünstet als Fingerfood anbieten - die Zutaten in kleinen Stückchen oder fingergroßen Sticks dünsten und als Fingerfood zum Knabbern auf den Teller legen. Du kannst zusätzlich zu den üblichen Breizutaten auch Familienkost und babygeeignetes Fingerfood anbieten. Die angebotene Nahrung sollte noch weich genug sein, um im Mund gefahrenfrei zerkleinert werden zu können, um anschließend gut geschluckt werden zu können. iete deinem Kind einen bunten Mix an Möglichkeiten zum eigenständigen, spielerischen Entdecken an. Lass dein Kind möglichst viele neue, interessante und leckere Esserfahrungen machen. .... kauen, beißen, knabbern, .... Biete deinem Kind Geschmack und verschiedene Konsistenzen. Biete deinem Kind eine altersentsprechende, ungefährliche, vollwertige Kost. Esst gemeinsam und biete deinem Kind beim Essen eine liebevolle Begleitung und Unterstützung, wenn Hilfe benötigt wird. Möglichkeiten für Obstsnacks: fein geriebener (roher) oder selbst gemachtes Apfelmus. Banane am Stück, in Stückchen geschnitten oder zerdrückt zum Löffeln. Weiche Birne in Stückchen ist ideales Fingerfood. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). . Den milden Saft wird deine Kleine lieben. Orangenfilets, Mandarinenfilets sind auch geeignet. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi, geviertelte, kernlose Trauben - all das ist möglich. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 200 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. Cousousbällchen: koche Kartoffeln und stampfe sie. Füge etwas Butter zu. Gare Couscous. Vermische die gestampften Kartoffeln mit etwas Coucous und forme daraus für dein Baby gut handhabbare Kugeln. Fertig ist das breifreie Fingerfood. Im Bild im Anhang siehst du zwar eine Couscousbällchen, aber eine Variante aus einer schlicht gestampften Kartoffel, welche anschließend zu kleinen Kugeln geformt sind. Es ist ein Brei, welcher für die Übergangsphase breifrei serviert wird. Apfel-Banane-Haferkekse: 1/2 Banane zerdrücken, 2 Stücke Apfel geschält, fein reiben, 1 TL Rapsöl 1 TL Kokosmehl alles vermischen 30g Haferflocken zufügen Zimt zugeben, alles vermischen und Kleckse auf ein Backblech geben, flach drücken die Masse hat eine klebrige Konsistenz und lässt sich mit Hilfe von Löffeln auf einem Backblech platzieren. backen bei 180- 200 ° C vorgeheizt , ca 15 min, bis außen knusprig. Ggf länger backen. Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. Also dann viel Spaß Grüße Birgit Neumann *Muttermilch, stillen, Pre-Milch oder Säugingsmilch, oder max 200 ml Kuhmilch ersatzweise für Säuglingsmilch in einem Brei

von Birgit Neumann am 07.06.2021



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