Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Milch trinken

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Milch trinken

diedesi

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Hallo Birgit! Unsere Tochter ist gerade 4 geworden und liebt am Abend noch ihre Milch (0,9 % Bio Milch a' 240 ml). Sie isst auch sehr gerne Käse, isst aber wenig Joghurt. Den ich ihr auch nur ungern gebe wegen des Zuckers darin Naturjoghurt isst sie aufgrund des laschen Geschmacks nicht. Insgesamt isst sie sehr gesund, jeden Tag viel Obst und Gemüse, 1 x Fisch jeder Art. Sie ist normalgewichtig. Benötigt sie überhaupt noch eine Milch? Dankeschön und liebe Grüße! Franziska


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Franziska Kinder sollten ihre tägliche Portion Milch erhalten*. Im Alter von 4 Jahren (-6 J.) werden tägllich etwa 350 ml Milch (+/-) inklusive anderer Milchprodukte empfohlen. Milch liefert wichtige Nährstoffe wie bspw Eiweiß, Calcium, Vit B12 etc Die Mengen sollten nur nicht zu stark nach oben oder unten abweichen - auf eine Woche hochgerechnet, Wenn deine Tochter ihre Abendmilch auch noch gerne trinkt, solltest du sie ihr weiterhin geben - aus einer Tasse/Glas/Becher. Empfehlenswert sind Produkte mit einem Fettgehalt von 1,5 - 3,8%. Die Milch am Abend fördert auch den guten Nachtschlaf. 100ml Milch können durch ca 100g Joghurt oder je 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse ersetzt werden. Miteinberechnet werden auch Milchprodukte, die in Speisen verarbeitet wurden. In Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding. Versuche es ruhig auch noch mal mit Naturjoghurt und bspw eingerührter (selbstgemachter) Marmelade oder Honig, Fruchtdicksaft, Fruchtpüree, Ahornsirup, Agavendicksaft o.ä. Beim Naturjoghurt gibt es ganz unterschiedliche Geschmacksnuancen, wobei der Geschmack und der Gesamteindruck von der jeweils verwendeten Milchsäurekultur abhängt. Die jeweils verwendete Kultur (in einem Produkt, einer Marke) hat Einfluss auf Geschmack und Konsistenz. Bspp Streptococcus und Bifidobakterien, Lactobacillus bulgaris, Lactobacillus acidophilus etcetc Manche Joghurtsorten haben pro- öder präbiotische Kulturen und diese erzeugen ebenfalls einen anderen Geschmack und eine andere Konsistenz. DIe Ablehnung von Naturjoghurt muss deshalb kein Pauschalurteil sein. Es kann hilfreich sein, sich durch die verschiedenen Produkte verschiedener Hersteller zu testen :-) Auch hilfreich für den Geschmack, ist ein höherer Fettgehalt. Cremig gerührte, milde Sorten sind beliebt. Verrühre feste Sorten also ruhig zuerst mit der Gabel und rühre ihn ganz fein, so dass er auf der Zunge ein angenehm schmeichelndes Gefühl hinterlässt. Also dann Grüße B.Neumann * Leider gerät Kuhmilch zur Zeit öfter in Kritik. Die einen halten sie für gut und wichtig und andere sehen in ihr potentielle Gesundheitsgefahren. Es gibt unzählige Faktoren, die für eine gesunde Ernährungsweise für ein Individuum entscheidend sind. Wenn etwas schmeckt und gut bekommt, ist es für den Körper häufig auch von Nutzen. Gerade Kinder vertragen Kuhmilch (wenn nicht allergisch) meist recht gut. Momentan werden häufig sog. evolutionsbiologische Faktoren als Bewertungskriterien herangezogen, ob die Nahrung als gesund oder als weniger gesund bewertet werden kann. Kuhmilch enthält Laktose. Laktose kann nur verdaut werden, wenn der Körper das Enzym Laktase herstellen kann. Kinder können das in der Regel noch gut. Bei manchen Menschen hört die Fähigkeit zur Laktoseverdauung schleichend oder abrupt auf und Kuhmilch wird nicht mehr vertragen. Auch manche ethnische Gruppen (Asiaten, Afrikaner) können Kuhmilch nicht verdauen, weil ihnen das Enzym fehlt. Gerade Joghurt wird aber auch in Asien bspw gerne verwendet, weil er als gut veträglich gilt. Gesäuerte Milchprodukte (Joghurt) gelten seit langem, als besser bekömmlich. Laktose wird mittels der Bakterien nahezu abgebaut. Da Kuhmilch(produkte) in unserer Esskultur ein fester Bestandteil sind, mit der sich viele schmackhafte Gerichte zaubern lassen, ist sie eigentlich aus unseren Küchen auch nicht wegzudenken. Wie so oft, kommt es auf die (individuelle) Menge an, die darüber entscheidet, ob es gut oder weniger gut sei. Ein Kind, das keine Milch trinken mag, sollte nicht gezwungen werden. Dann sollte vielmehr nach Alternativen gesucht werden - am besten in Absprache mit dem KiA. Ein Kritikpunkt lautet momentan auch, dass die Nährstoffzusammensetzung in Kuhmilch nicht optimal sei. Eingebettet in eine gut gemischte Kostpalette passt sie dennoch optimal. SIe liefert wichtige Nährstoffe, die in der Ernährung nicht fehlen sollten ! Und Kuhmilch gilt neueren Studien zufolge als möglicher Ursachenbaustein für Übergewicht, aber - das muss ganz klar betont werden, nur wenn zuviel !! über einen sehr langen Zeitraum und wirklich zu viel davon ins Kind wandert. Es gibt hier Richtlinien, die einfach nicht überschritten werden sollten. Es gibt nämlich wirklich reichlich (Kiga-)Kinder, die morgens locker einen halben Liter Milch trinken, -"weil sie ja sonst nichts essen" - und tagsüber nochmal Joghurt oder andere Milchspeisen wie Käse auf der Pizza... Das wäre kritisch zu bewerten. Fazit: Empfehlenswert für Kinder: ein normaler, moderater Kuhmilchkonsum.


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