Frage: Kleinkind verweigert jegliches Essen

Liebe Frau Neumann, mein Sohn hat im Alter von 1 Jahr, bis ca. 1,5 Jahren wirklich so gut wie alles von mir selbst gekochte gegessen, oder zumindest probiert. Dann hat das ganze plötzlich aufgehört und er wollte mein essen nicht mehr... \\"naja... nur eine kurze Phase\\" dachten wir Anfangs, aber im Mai wird er 3 und diese \\"Phase\\" dauert noch immer an! Es macht mich schier wahnsinnig! Mit 1,5 Jahren haben wir dann aus Verzweiflung angefangen ihm diese Hipp Kindermenüs zu geben (mein Mann sagt dass wir ihn damit den Geschmack versaut haben). Die hat er dann gerne gegessen und komischer Weise auch jedes einzelne, egal was drin war! Wenn ich das Menü quasi \\"nachgekocht\\" habe hat er es allerdings wieder verschmäht! Das ging dann so bis ca Oktober letzten Jahres, dann wollte er die Menüs auch nicht mehr. Mein Problem ist aber, dass er noch immer kaum etwas ordentliches isst! Er ernährt sich nur von Trockenen Sachen wie Nudeln oder Reis. Soße verweigert er, egal welche, da haben wir auch schon einiges probiert. Was er meistens auch isst ist Linsensuppe (allerdings leider auch nicht meine selbst gekochte), Milchreis, Pfannkuchen und Fleischküchle. Ansonsten gehen Brot, Wurst, vor allem (Frisch)Käse, Banane, Apfel, Quetschi (davon könnte er wahrscheinlich 10 Stück am Tag essen). Bei Gemüse hapert es dann aber wieder, ausser Gurke, Spinat und manchmal Brokkoli isst er nichts und verweigert. Probieren mag er auch nicht. Er dreht dann immer den Kopf weg und sagt dass ihm das nicht schmeckt obwohl er gar nicht probiert hat. Ich gebe mir auch immer Mühe das Essen schön anzurichten und z.b. kleine Tierchen zu legen oder sonstiges, aber auch das hilft nichts. Seine Ernährung sieht momentan so aus: Morgens isst er eigentlich immer Müsli mit Milch oder 1 Brot. Mittags in der Kita dann je nachdem... wenn es etwas mit Nudeln oder Reis gibt dann isst er das trocken, ansonsten ist er Brot mit Butter oder Frischkäse. Nachmittags gibt es in der Kita dann noch mal Brot. Zu Hause bekommt er dann nachmittags oft noch eine Banane oder einen Apfel, und abends wird bei uns eigentlich meistens warm gegessen. Da kann ich dann aber kochen was ich will... bis auf das oben Geschriebene isst er nichts und probiert auch nicht. Vor allem für mich ist die Situation wirklich frustrierend weil ich mir so viel Mühe mache und permanent seit eineinhalb Jahren alles abgelehnt wird :-( zudem bin ich natürlich besorgt dass er nicht die nötigen Nährstoffe bekommt, die er zum groß werden braucht. Abends bekommt er als "Nachtisch" dann eigentlich immer einen Quetschi, das haben wir irgendwann mal eingeführt um ihn zum Essen zu motivieren aber irgendwie ist der Schuss glaube ich auch nach hinten losgegangen. Ich habe das Gefühl dass der quetschi die Motivation ist dass er überhaupt etwas isst :-( Die Situation belastet mich wirklich und ich weiß nicht wie ich handeln soll. Ausserdem finden wir die Ernährung sehr einseitig und vor allem ich leide sehr darunter! Ich mache mir solche Mühe mit kochen, aber egal was ich ihm anbiete, er lehnt alles ab und probiert noch nicht mal :( (er isst wirklich nur die paar oben Aufgeführten \\"Gerichte\\") Zudem trinkt der auch wirklich sehr wenig. Man muss ihn ständig erinnern und auffordern zu trinken. Ich glaube er bringt es pro Tag nicht mal auf 300 ml. Saftschorle geht dabei allerdings besser als Wasser. Was können wir tun, damit unser Sohn ein normales Essverhalten entwickelt und wichtige Nährstoffe erhält? Vielen Dank für ihre Hilfe

von Ramona_1987 am 05.03.2020, 16:21



Antwort auf: Kleinkind verweigert jegliches Essen

Hallo Ramona_1987 ich versuche mich an einer kurzen Antwort und gebe dir noch einen Link zum Thema, damit du dort noch ein bisschen stöbern kannst. ...was die Liebe zu den Quetschbeuteln betrifft: nehmt euch einmal ein Glas und füllt den Inhalt des Beutels dort hinein. Anschließend kann ihn dein Sohn löffeln oder trinken. Daneben bietest du deinem Kind einen frisch gepressten Mandarinen- oder Orangensaft an. Frage ihn, was er besser findet. Sicher hast du einen Pürierstab, oder? Mixt nun selbst Smoothies. Lass deinen Sohn eine Banane selbständig in die Pürierschüssel plumpsen. Gib verschiedene weitere Obstsorten dazu. Probiert euch einfach mal querbeet durch die Obsttheke! Ananas, Sharonfrucht, Banane, Äpfe, Birnen, Kiwis, Mango, Melone, Heidelbeeren..... Im Anhang findest du eine lustige Präsentationsidee zur Steigerung der Attraktivität für selbstgemachte Smoothies alles Art. Das Gesicht ist mit Kreidestift aufgemalt. Es dient lediglich als Inspiration. Sicher wird dein Sohn bald ganz viel Spaß an der Sache haben. Reduziere die gekauften Quetschies auf aushäusige Unternehmungen. Das was deinem Sohn bei den gekauften Quetschies vermutlich wesentlich dabei hilft, das er sie mag - und zwar alle mag - das ist die Präsentattion. Sie alle haben eines gemeinsam: sie sind bunt, haben eine charakteristische Form. Und vermutich liegt hier auch der Schlüssel für die Beliebtheit der Kindermenüs. Es könnte die Art und Weise sein, wie das Essen präsentiert wird (Vertrautheit, Bekanntheit, Identifikation, Vertrauen...) und wo das Essen herkommt (Laden, Küchenschrank, Mikrowelle, ...) Gewöhne deinen Sohn doch vielleicht an ein eigenes, hübsches, buntes Geschirrset. Dass euer Sohn bis zum Alter von ca 18 Monaten gut und gerne die meist selbstgekochte Familienkost gegessen hat, das ist doch wunderbar. Hier kannst du wieder anknüpfen. Mit 18 Monaten verhalten sich die meisten Kleinkinder genau so wie du deinen Sohn beschreibst. Sie rutschen gleitend oder abrupt in eine Phase, ab welcher sie plötzlich sehr einseitige und bestimmte Vorlieben entwickeln. Versuche die Sache etwas entspannter zu sehen, was zugegeben erst einmal vielleicht nicht ganz einfach ist. Diese lockere Haltung jedoch wird der Schlüssel zu deinem Erfolg sein. Denn dein Sohn wird das essen was du willst, wenn du ihn nicht drängst, weder verbal noch nonverbal. Sondern einfach indem du selbst mit Genuss vor - isst. Die beste Strategie wird es sein, wenn du ab sofort bestimmst was auf den Tisch kommt und deinem Kind die Freiheit gibst, selbst zu entscheiden wie viel er davon jeweils isst. Zusammengefasst; du entscheidest WAS es gibt - dein Sohn entscheidet WIE VIEL er isst. Achte aucf regelmäßige Mahlzeiten an einem hübsch gedeckten Tisch. Biete leckere Speisen, gesunde Speisen und bekannte Speisen sowie auch unbekannte Speisen. Iss aber selbst inmer mit Freude. Zelebriert einfach euere Familienkost. Je mehr dein Kind diese gemeinsamen Famillienmahlzeiten in einer liebevollen Atmosphäre erlebt, desto freudiger wird er einfach mit essen. Natürlich kann diese Umstellung etwas dauern, aber sie wird funktionieren. Du musst nur Vertrauen haben, dass dein Kind essen wird, wenn er Hunger hat. Denn obwohl der Satz sehr altbacken klingt, steckt darin ganz viel Wahrheit: ein gesundes Kind verhungert nicht vor vollen Tellern. Mit ein paar kleinen Tricks kannst du künftig auch dein Kind zu einem unkomplizierteren, freudigen Esser anleiten. Ich betone an dieser Stelle trotzdem noch einmal dass ich dir im Rahmen meiner Arbeit hier, lediglich ein paar allgemeine Infos nennen kann, welche euch evltl auf einen neuen Weg oder zu einer anderen Sicht der Dinge bringen können. bspw: -nehmt euch genügend Zeit zum Essen - achte darauf, dass ihr nur am Tisch und nur zu den Mahlzeiten esst, damit Hunger entstehen kann manchmal kann es dagegen hilfreich sein, um neue Speisen kennen zu lernen, wenn man eine Art Esspicknick veranstaltet. Dafür serviert man bspw Speisen an einem anderen Ort als gewöhnlich - bspw mal im Kinderzimmer, auf dem Boden - das Kuscheltier kann eingeladen werden. So nimmt man den Druck raus aus der Situation. Das hilft vielleicht dir selbst. So könntest du dich selbst einmal in einer anderen Art deinem Sohn zuwenden. -Probieren gibt Kindern eine Chance aus einer kategorisch ablehnenden Haltung herauszufinden. Es gibt ihnen die Chance Neues zu entdecken. Und das klappt umso besser, je selbstverständlicher das Probieren neuer Speisen ist. präsentiere die neue Speise jeden Tag wieder, auch wenn dein Sohn nicht isst. Mach es auf immer die gleiche Art. Irgendwann wird deinem Kind das Essen otisch so vetraut, dass er die zweite Stufe zum Kennenlernen angehen kann. Er bohrt vielliecht vorsichtig seinen Finger hinein . Und leckt ihn ab. - thematisiere auch nie die Eigenheiten deines Kindes und kontrolliere nicht zu viel. Hilft dir das weiter? Meld dich egrne noch einmal. Bis dann Grüße Birgit Neumann P.S.Schau auch noch mal hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Waehlerisches-Kleinkind_46477.htm

von Birgit Neumann am 08.03.2020



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