Mitglied inaktiv
Liebe Birgit! Mein Sohn 14Monate war bis zu seinem ersten Geburtstag ein richtig guter Esser. Seit 2 Monaten möchte er absolut keinen Milchbrei oder Obstbrei, er schüttelt den Kopf und schlägt richtig danach. Seit 4Wochen versuche ich nun alternativen zu finden, z.B. Brot, Milchbrötchen, Pudding, Joghurt, Quark, Frischobst. Leider nimmt er kaum etwas an davon. Hier mal unser Plan: 08:00Uhr 230mL Milch 3 09:00Uhr 100g Quark oder Joghurt mit 50g Obst 12:00Uhr 250g Kindermenü + 50g Fruchtdessert 15:00Uhr 50g Obst-Getreide-Glas oder 0,5 Banane (manchmal gar nichts) 18:00Uhr 100g Quark oder Joghurt + 0,5 Banane Trinken über den Tag ca. 500mL Tee und Wasser Das nimmt er bei einem guten Tag zu sich, alles nur Dinge bei denen er nicht kauen muß, obwohl er das kann. Bei Brot ist er manchmal 3-4 Ministückchen und signalisiert mir dann er ist satt. Abends artet das manchmal so aus das er lieber ohne zu Essen ins Bett geht. Da er abends keinen Milch-, Grieß- oder Abendbrei mehr essen möchte, sich aber auch nicht für meinen Teller interessiert, bin ich schon völlig verzweifelt. Man kann sich doch nicht nur von Joghurt und Quark ernähren? Was kann ich Ihm als Alternative anbieten, was auch satt macht? Alles was ich versuche schlägt fehl. Achja das Milchtrinken funktioniert nur Morgens und auch nur diese Folgemilch. Er ißt Vollmilchjoghurt trinkt sie aber überhaupt nicht. Ich bin für alle Tipps dankbar. Liebe Grüße Nicole
Hallo Nicole manche Kinder sind wirklich sehr eigen in ihren Essvorlieben und Abneigungen. Bei euch überwiegen die Vorlieben für Milchprodukte und Obst (süß) in Verbindung einer breiigen Konsistenz. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Auch der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Wichtig zu wissen ist, dass bei der Appetitsteuerung viele Faktoren zusammenspielen. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Jedes Kind hat seine Favoriten. Dieses Herauszufinden, ist schon mal was wert Dazu ist es wichtig, dass ein Kind ein möglichst breitgefächertes Repertoire hat, aus dem schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte. Manchmal ist so eine Situation nicht der Essenstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Die Verdauung ist individuell verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann beim anderen zu Unwohlsein führen. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde, weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauung/Verdaulichkeit hat. Mit viel Fett (z.B. Rahmspinat) werden Ballaststoffe verträglicher. Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien kommen hinzu. Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Hilft dir das weiter? Oder fühlst du dich damit eher noch mehr unter Druck gesetzt, dass doch dein Kind anders essen müsse? Zunächst einmal solltest du dein Kind an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Alle gemeinsam von einem Teller (also halt nicht vom selben:-), aber von einem eigenen). Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, auch mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alkter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein (wenig gesalzenes) Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Jeder bekommt einen Teller und Besteck. Auch dein Baby bekommt eignes Besteck, bzw darf mit den Fingern essen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Wenn dein Kind zu den Hauptmahlzeiten gerne vertrautes Essen haben möchte, dann solltest du das schon ein Stück respektieren. Zusätzlich kannst du versuchen, dein Kind ganz zaghaft an neue Speisen zu gewöhnen. Er soll nicht nur eine Extrawurst bekommen. Bestimmt gibt es noch eine Menge Dinge, die ihm schmecken. Und wie bereits oben erwähnt, hilft es vielleicht Situationen zu erkennen, in denen dein Kind eine größere Bereitschaft für neue Essexperimente zeigt - und diese Momente kannst du dann nutzen. Letztendlich kann dein Kind auch nur das essen, was du ihm gibst... Gruss Birgit
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