Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Getreide-Milch-Brei zu früh eingeführt?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Getreide-Milch-Brei zu früh eingeführt?

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Guten Tag, Meine Tochter ist fünf Monate alt. Als sie vier Monate alt war, haben wir den Gemüsebrei eingeführt. Den hat sie anfangs gerne gegessen, als dann aber Kartoffeln dazu kamen und danach Fleisch, wollte sie den Brei nicht mehr. Damit sie nicht den Spaß am Essen verliert, haben wir erst mal eine Breipause eingelegt. In einem Überschwang im Supermarkt habe ich Dinkelflocken gekauft und ihr diese gemischt mit Wasser und etwas Apfelsaft gegeben. Nun habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich so überstürzt war und mache mir Gedanken um folgende Fragen : 1. Habe ich den zweiten Brei zu früh eingeführt? Schließlich isst sie den Mittagsbrei nicht. Und überall steht "Wenn ihr Baby soundsoviel Gramm Brei isst, können Sie den zweiten Brei einführen" 2. Irgendwo habe ich gelesen, dass man glutenhaltige Breie erst ab dem 6. Monat einführen soll. Davor eher Reisbrei. Ist das schlimm mit dem Dinkel? 3. Wenn ich den Brei wie oben beschrieben anrühre, unterscheidet er sich ja nicht vom GOB, oder? 4. Und wie alle hier bin ich unsicher, ob ich später den Brei mit Milch oder Pre-Milch oder Mumi anrühren soll. Und dann auch noch Öl und Saft bzw. Mus rein? Ich hab mich schon wund gegoogelt und überall steht was anderes. Wie soll ich nun weiter machen? Ansonsten wird sie gestillt. Danke für die Antwort


Birgit Neumann

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Hallo Coma es ist wunderbar, dass deine Tochter Beikost bekommt. Glutenhaltige Getreidesorten dürfen und sollen sogar im Zeitfenster zwischen dem 5. -7. Lm gegeben werden. Der Kontakt mit Gluten wirke sich positiv auf die Toleranzentwicklung aus, was bewirkt dass dein Baby eher vor der Ausbildung von Allergien oder gar Zöliakie geschützt wird. Ob ein Baby zuerst Getreide oder Gemüse als erste Beikost erhält, das ist im Prinzip egal. In anderen Ländern startet man durchaus mit Getreide. Bei uns in Deutschland hat sich die Beikost mit Frükarotten als Einstieg bewährt. Die Begründung ist: der Brei soll durch den baldigen Fleischzusatz Eisen liefern. Und der Einstieg mit nicht süß schmeckenden Breien habe zum Ziel, das Baby an herzhafte Geschmäcker zu gewöhnen. Das Zeitfenster für die Akzeptanz von herzhaft schmeckenden Breien passt zwischen dem 5. -7. Lm ebenfalls gut. Bei deinem nach Bedarf gestillten Baby kannst du ohnehin sehr frei vorgehen, weil du keine Milchmahlzeit ersetzen musst. Dadurch entfällt das akribische Berechnen der Zutaten im Brei. Dein Baby erhält via Mumi alle wichtigen Nährstoffe. Die Beikost ist für dein Baby eine Zusatzkost. Die Beikost ermöglicht deinem Baby viele neue Erfahrungen zu machen. Es lernt eine neue Esstechnik, eine neue Fütterposition. Es lernt unter Umständen auch, dass andere Personen ebenfalls seinen Hunger stillen können. Mama wird entbehrlich. Bei gestillten Babys kann die Beikost sehr individuell verlaufen. Der besondere Aspekt der Beikost liegt bei nach Bedarf gestillten Babys weniger im Sattwerden, weniger bei der Nährstoff-bzw Kalorienzufuhr durch Brei sondern zielt ganzheitlicher auf die Bereiche Geschmackstraining, Loslassen von Mama, die neue Esstechnik, usw. Denn Stillen ist mehr als Essen, trinken und Kalorientanken, d.h. Hunger und Durst stillen) Dein Baby findet an der Brust Geborgenheit und Ruhemomente. Die Mumi hilft ausserdem ganz positiv bei der Verdauung mit. Wenn du den Abend-Milchbrei geben möchtest, um anschließend nicht mehr zu stillen, dann müsstest/solltest du den Brei mit Kuhmilch (Halbmilch) oder Pre-Miclh anrühren. Mit dem üblichen Grundrezept erhält dein Baby alle wichtigen Bausteine, um satt und zufrieden baldigst danach einzuschlafen. Wenn du den Brei mit Wasser anrühren möchtest, auf eine Ersatzmilch verzichten willst, solltest du anschließend stillen. So bleibt der Nährstoffmix gewährleistet und macht satt und zufrieden. Hier ist das Grundrezept für den milchfreien Milchbrei für nach Bedarf gestillte Babys: 200ml Wasser 20g Baby-Instant-Getreideflocken 20g Obstmus anschliessend stillen. auch möglich: Grundrezept GOB: 20g Baby-Instant-Getreideflocken) 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obstmus 5g Öl (das Öl macht satt) oder: Zwiebackbrei 200ml Wasser 1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröselt bzw mit der warmen Flüssigkeit übergiessen 100g Obstmus zugeben, abkühlen lassen 1 TL Öl zugeben. Oder: 200ml (Baby-)Obstsaft erwärmen 1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröseln oder grob zerkleinern mit dem /warmen Saft übergiessen etwas abkühlen lassen und umrühren, bis der Zwieback eine breiige Konsistenz hat 1 TL Fett (Butter oder Öl) unterrühren Brei auf Esstemperatur bringen und füttern oder: Haferflockenbrei 20g feine (zerkleinerte) Haferflocken in ca 150 ml (+/-) Wasser aufkochen - je nach gewünschter Konsistenz 100g Obst zugeben, plus ca 1/2 TL Butter Zusatz: Nachteil bei handelsüblichen (feinen) Haferflocken gegenüber Baby-Instantflocken: die Konsistenz (auch nach dem Zerkleinern) ist gröber. Der Brei wird nicht so fein und glatt, teilweise inhomogen, was nicht alle Babys gut finden. Das musst du einfach ausprobieren. Haferflocken müssen gekocht werden und sollten anschliessend kurz quellen. So sind sie i.d.R. gut verdaulich. Auf diese Weise kannst du auch Grießbrei kochen. Statt Haferflocken einfach Weizengrieß oder Dinkelgrieß einrühren, aufkochen, quellen lassen. Grüße Birgit Neumann


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