Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Familienkost

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Frage: Familienkost

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 91/2 Monate alt und sie mag seit einiger Zeit nicht mehr ihren Brei essen. Mittlerweile gebe ich ihr wenn wir essen etwas Brot mit Butter, Kartoffel, Vollkornnudeln, Gurke, Obst ...Das ist sie mit Begeisterung und sie kann schon richtig gut kauen. Möchte jetzt immer mehr zur Familienkost übergehen und ihr mehr(oder ausschließlich)von unserem Essen geben (ungesalzen und ungewürzt). Kann ich das jetzt einfach so umstellen oder sollte ich ihr noch Zeit lassen? Sie schreit schon wenn ich den Tisch decke und sie dann aber ihren Abendbrei bekommt...Kann ich ihr dann anstatt der Anfangsmilch morgens einen Becher mit Vollmilch geben und abends auch oder ist das zuviel an Vollmilch? Bisher sieht ihr Plan folgendermaßen aus: Morgens: ca 200 ml 1er Milch vormittags: Brot mit Butter oder Obst Mittags: gekochter Brei mit Fleisch, nur mit Gabel zerdrückt, dazu von uns dann Gemüse in die Hand, Nudel, Reis, Kartoffel usw. Nachmittags: Brot oder Reiswaffel, Dinkelstangen und Obst Abends: 200ml Vollmilch mit bspw. Grieß und Obst oder Mandelmus Danke und Grüße, Alex


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Alex du kannst mit Kuhmilch als Trinkmilch weitermachen und dein Baby langsam daran gewöhnen. Zunächst sollte die Trinkportion noch klein gehalten werden. Als Trinkmilch eignet sich Kuhmilch vorerst (ab dem 10.Lm) nur in kleinen Mengen und zum Gewöhnen. Kuhmilch hat einen höheren Proteinanteil als Muttermilch oder Säuglingsmilch. Ab dem 10. Lm wird jedoch eine insgesamt niedrigere Proteinzufuhr angestrebt, wobei die Calciumversorgung dennoch gewährleistet sein sollte. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Deshalb wird in der Zeit der Umstellung zu einer vorerst geringeren Menge Kuhmilch geraten. Statt Kuhmilch kannst du natürlich auch noch bei der bereits akzeptierten Folgemilch bleiben und die Umstellung auf Kuhmilch nach dem 1. Geburtstag beginnen. Aber im Brei veträgt dein baby die Kuhmilch ja schon seit längerem. Dein Baby scheint auch sonst bereit für die Familienkost. GIb Familienkost ergänzend zu den Breien oder bereite "Breie" aus der Familienkost zu. Das machst du ja auch. Du könntest abends statt Brei Brot geben, ansonsten ist doch alles wunderbar. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Baby jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit vermindert. Das kann sich auch nur dadurch äußern, dass bspw der Nachmittagsbrei nicht mehr gerne gegessen wird oder die geforderten Milchmengen kleiner werden. Manchmal haben die Kleinen Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend wieder viel größere Mengen. Dann essen sie wieder eine Weile weniger usw. Da das Wachstum nun weniger schnell vonstatten geht, machen sich evtl Nahrungsdefizite auch nicht so schnell bemerkbar. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn Kinder zeitweise scheinbar eher einseitig essen. Oder wenn die Portionen eher klein sind. Oder wenn mittags mal nur Nudeln ins Kind wandern und nur zwei Löffelchen Gemüsebrei. Um die Ernährung trotzdem vollwertig zu gestalten, sollten die Speisen altersgrecht gegeben werden. Besonders gut ist Fingerfodd, weil das Selberessen hier einhergeht und dadurch das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Mach mit ganz einfachen Speisen vom Familientisch weiter. Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, ergänzend evtl Fleischbrei oder ähnliches. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten (Basics) einzeln in gewünschte Konsistenz/Optik präsentieren. Grüsse Birgit Neumann


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